Älte­ster Prie­ster des Erz­bis­tums Bam­berg am 103. Geburts­tag verstorben

Erz­bi­schof Schick beglei­te­te Pfar­rer Lud­wig Ebens­ber­ger in sei­ner letz­ten Stunde

Pfarrer Ebensberger und Erzbischof Schick (Archivfoto)

Pfar­rer Ebens­ber­ger und Erz­bi­schof Schick (Archiv­fo­to)

(bbk) An sei­nem 103. Geburts­tag ist der älte­ste Prie­ster des Erz­bis­tums Bam­berg, Pfar­rer Lud­wig Ebens­ber­ger, am heu­ti­gen Frei­tag über­ra­schend gestor­ben. Zuvor fand im Alten­heim Bam­berg-Gau­stadt noch eine Eucha­ri­stie­fei­er mit Erz­bi­schof Lud­wig Schick statt, an der der Jubi­lar zwar nicht mehr teil­nahm, die aber so gefei­ert wur­de, wie er geplant hat­te. Zwei Stun­den spä­ter starb er, Erz­bi­schof Schick beglei­te­te Pfar­rer Ebens­ber­ger in sei­ner letz­ten Stun­de. Bis zuletzt hat­te Pfar­rer Ebens­ber­ger trotz sei­nes hohen Alters die Mit­be­woh­ner des Alten­heims und alle Besu­cher mit sei­nem Humor und sei­ner christ­li­chen Zuver­sicht erfreut.

Erz­bi­schof Schick sag­te, Pfar­rer Ebens­ber­ger sei in sei­nen über 75 Prie­ster­jah­ren immer ein Seel­sor­ger mit „Herz­blut“ gewe­sen. Das bestä­tig­ten ihm alle, die ihn in den Pfar­rei­en, in denen er tätig war als Kaplan und Pfar­rer, gekannt haben. Auch in den Jah­ren wäh­rend der Kriegs­zeit und in Gefan­gen­schaft (von 1939 bis 1950), in denen es kaum mög­lich war, in Ver­kün­di­gung und Sakra­men­ten­fei­ern zu wir­ken, habe er sich als Seel­sor­ger an den Sol­da­ten und spä­ter unter sei­nen Mit­ge­fan­ge­nen erwie­sen, „hat er Mensch­lich­keit und Zuver­sicht ver­brei­tet“, so Schick.

Erz­bi­schof Schick erin­ner­te an das Wort des fran­zö­si­schen Prie­ster­er­zie­hers Fran­cis Tro­chu (1877–1967): „Willst du ein Leben vol­ler Glück und Glanz, wer­de Prie­ster und wer­de es ganz. Doch willst du ein Leben vol­ler Druck und Alp, wer­de Prie­ster und wer­de es halb.“ Im Leben von Pfar­rer Ebens­ber­ger hät­te sich die­ses Wort bis zu sei­nem Tod bewahr­hei­tet. Pfar­rer Ebens­ber­ger sei eine ver­kör­per­te Wer­bung für den prie­ster­li­chen Dienst gewe­sen. Wenn ein Prie­ster bis ins hohe Alter so froh, humor­voll und dank­bar als Prie­ster lebe und wir­ke, zei­ge dies, dass Prie­ster­tum Erfül­lung und Freu­de schen­ken kann.

Erz­bi­schof Schick wür­dig­te Pfar­rer Ebens­ber­ger für sei­nen lang­jäh­ri­gen Dienst im Erz­bis­tum Bam­berg. „Mit ihm dan­ke ich allen Prie­stern in unse­rer Erz­diö­ze­se, beson­ders auch denen im Ruhe­stand, die in der Seel­sor­ge noch so uner­setz­lich und uner­müd­lich wir­ken.“ Schick bat die Prie­ster, Zeug­nis dafür abzu­le­gen, dass prie­ster­li­ches Leben, das sich ganz für die Ehre Got­tes und das Heil der Men­schen ein­set­ze, Glück und Frie­den auch dem Seel­sor­ger selbst brin­ge. Prie­ster­tum sei für die Kir­che uner­setz­bar. „Wer als Prie­ster zur Fül­le des Lebens sei­ner Mit­men­schen bei­trägt, der erfährt selbst ein geglück­tes Leben“, beton­te der Erzbischof.

Lud­wig Ebens­ber­ger wur­de am 11. Janu­ar 1910 in Neu­kir­chen gebo­ren und 1936 zum Prie­ster geweiht. Er war in den 30er Jah­ren Kaplan in Forch­heim und Nürn­berg. Nach Krieg und Gefan­gen­schaft war er Pfar­rer in Uffen­heim, Lich­ten­fels und Mog­gast sowie ab 1975 Dekan in Eber­mann­stadt. Er war Ehren­bür­ger von Mog­gast. Seit 1990 war Pfar­rer Ebens­ber­ger im Ruhestand.