In der Regi­on Bay­reuth steht die Gesund­heit im Mittelpunkt

Stadt und Land­kreis Bay­reuth erhiel­ten durch Staats­se­kre­tä­rin Mela­nie Huml das baye­ri­sche Qua­li­täts­sie­gel „Gesund­heits­re­gi­on Bay­ern“ ver­lie­hen und sind damit eine von 14 Regio­nen, die erst­ma­lig die­se beson­de­re Aus­zeich­nung bekommen

2.Bürgermeister Thomas Ebersberger, Staatssekretärin Melanie Huml, Landrat Herrmann Hübner. Fotograf: Rob Freiberger

2.Bürgermeister Tho­mas Ebers­ber­ger, Staats­se­kre­tä­rin Mela­nie Huml, Land­rat Herr­mann Hüb­ner. Foto­graf: Rob Freiberger

Das Baye­ri­sche Staats­mi­ni­ste­ri­um für Umwelt und Gesund­heit zielt dar­auf ab, die Zukunfts­po­ten­zia­le der Gesund­heits­bran­che aus­zu­bau­en und die ver­schie­de­nen Akteu­re vor Ort bes­ser zu ver­net­zen. Mit einer Spe­zia­li­sie­rung und einer medi­zi­ni­schen Schwer­punkt­set­zung bekommt jede Regi­on ihr eige­nes Mar­ken­zei­chen. Gesund­heits­staats­se­kre­tä­rin Mela­nie Huml: „Bay­ern ist Spit­zen­rei­ter bei der Gesund­heit. Bei uns in Bay­ern leben die Men­schen im Bun­des­ver­gleich gesün­der und län­ger. Ein wich­ti­ger Ansatz für die wei­ter­hin hoch­wer­ti­ge medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung liegt in der syste­ma­ti­schen Ent­wick­lung der jewei­li­gen baye­ri­schen Gesund­heits­re­gio­nen. Die Gesund­heits­re­gi­on Bay­reuth über­zeugt dabei durch die Ver­bin­dung von Spit­zen­me­di­zin und tou­ri­stisch reiz­vol­lem Umfeld.“ 2. Bür­ger­mei­ster Tho­mas Ebers­ber­ger zeig­te sich stolz: „Das Qua­li­täts­sie­gel wird uns heu­te über­reicht, weil es uns gelun­gen ist, erfolg­reich nach­zu­wei­sen, dass unse­re Regi­on in den Berei­chen Medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung und Gesund­heits­tou­ris­mus erheb­li­che Kom­pe­ten­zen auf­weist und weil wir einen kla­ren Zukunfts­ent­wurf haben, wie wir die­se Kom­pe­ten­zen wei­ter ausbauen.“

Aus­ge­zeich­ne­te Regio­nen wer­den künf­tig von der Baye­ri­schen Gesund­heits­agen­tur (BGA) dabei unter­stützt, ihr jewei­li­ges Gesund­heits­pro­fil wei­ter zu schär­fen. Dabei kann die Gesund­heits­agen­tur auf ein vor­han­de­nes Akteurs-Netz­werk in der Regi­on Bay­reuth auf­bau­en, wel­ches bereits seit meh­re­ren Jah­ren besteht. „Ziel­set­zun­gen in Stadt und Land­kreis Bay­reuth sind ins­be­son­de­re die Auf­recht­erhal­tung und Ver­bes­se­rung der Ver­sor­gungs­qua­li­tät, die Stär­kung der dezen­tra­len Ver­sor­gungs­struk­tu­ren, die Ver­net­zung der ver­schie­de­nen Berei­che und Anbie­ter und die Aus­ge­stal­tung ziel­grup­pen­spe­zi­fi­scher Ange­bo­te.“, so Land­rat Her­mann Hübner.

Die Aus­zeich­nung mit dem Sie­gel gilt nicht nur der Stadt und dem Land­kreis Bay­reuth, son­dern vor allem den akti­ven Netz­werk­part­nern, die die Qua­li­täts­kri­te­ri­en ent­wickeln und ein­hal­ten. Das Güte­sie­gel wird ein wei­te­rer wich­ti­ger Bau­stein für die Ver­mark­tung der gesund­heits- und gesund­heits­tou­ri­sti­schen Ange­bo­te der Regi­on Bay­reuth sein und dient der baye­ri­schen Staats­re­gie­rung dazu, den Gesund­heits­stand­ort Bay­ern im In- und Aus­land zu positionieren.

Huml zeich­ne­te neben den bei­den Gebiets­kör­per­schaf­ten auch fol­gen­de Mit­glie­der der Gesund­heits­re­gi­on Bay­reuth mit einer Urkun­de aus: die Uni­ver­si­tät Bay­reuth (mit dem Insti­tut für Sport­wis­sen­schaft, die reha team Bay­reuth Gesund­heits­Tech­nik GmbH, Bay­reuth Mar­ke­ting und Tou­ris­mus GmbH, Kreis­ver­band Hotel- und Gast­stät­ten­ver­band DEHO­GA Bay­ern e.V. (BHG), den Vor­sit­zen­den des ärzt­li­chen Kreis­ver­bands Bay­reuth, die Tou­ris­mus & Mar­ke­ting GmbH Och­sen­kopf, die Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH, die Kas­sen­ärzt­li­che Ver­ei­ni­gung Bay­erns, Ober­fran­ken, die Tou­ris­mus­zen­tra­le Fich­tel­ge­bir­ge e.V., die Tou­ris­mus­zen­tra­le Frän­ki­sche Schweiz

Wie sieht der Zukunfts­ent­wurf für die Gesund­heits­re­gi­on Bay­reuth aus? Erstens: Die Regi­on wird ihre füh­ren­de Rol­le als Gesund­heits­an­bie­ter sichern und wei­ter ausbauen.

Bereits heu­te zählt die Regi­on auf­grund der vor­han­de­nen Infra­struk­tur und der medi­zi­ni­schen Ver­sor­gungs­lei­stun­gen zu den wich­tig­sten Gesund­heits­stand­or­ten Nord­bay­erns. Hoch­qua­li­fi­zier­te Kran­ken­häu­ser haben ihren Sitz in der Regi­on Bay­reuth. Auf Uni­ver­si­täts­ni­veau garan­tie­ren das Kli­ni­kum Bay­reuth und die Kli­nik Hohe War­te die höch­ste medi­zi­ni­sche Versorgungsstufe.

Die­se aus­ge­zeich­ne­te kli­ni­sche Ver­sor­gung wird ergänzt durch eine umfang­rei­che All­ge­mein- und Fach­ärz­te­schaft, eine dich­te ambu­lan­te Ver­sor­gung, medi­zi­nisch ori­en­tier­te Aus­bil­dungs­ein­rich­tun­gen, Unter­neh­men für medi­zi­ni­sche Tech­nik und Aus­stat­tung sowie Dienst­lei­stun­gen und Ver­wal­tun­gen im Gesund­heits­sek­tor. Die­se Spit­zen­po­si­ti­on als Medi­zin­stand­ort wird Bay­reuth immer wie­der auch von außen beschei­nigt. So wur­den etwa im letz­ten Jahr in der im „Focus- Spe­zi­al“ ver­öf­fent­lich­ten Top-Ärz­te­li­ste vier Medi­zi­ner aus Bay­reuth ange­führt – je zwei vom Kli­ni­kum Bay­reuth und vom Bezirks­kran­ken­haus Bay­reuth. Im Ein­zel­nen han­delt es sich um den Blut­hoch­druck­ex­per­ten Harald Rup­p­recht, den Brust­krebs­exper­ten Augu­sti­nus Tulu­san, den Schmerz­ex­per­ten Mat­thi­as Kei­del und den Depres­si­ons­exper­ten Man­fred Wol­fers­dorf. Das Ergeb­nis des Ran­king ist für Bay­reuth von außer­or­dent­lich gro­ßem Wert: die Pati­en­ten erhal­ten die beste medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung und Bay­reuth ist dadurch weit über die Gren­zen der Regi­on hin­aus bekannt und Anzie­hungs­punkt für Patienten.

Stadt und Land­kreis Bay­reuth sehen in der hohen medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung einen wich­ti­gen Stand­ort­fak­tor. Auf­grund der demo­gra­fi­schen Ent­wick­lung wer­den zukünf­tig medi­zi­ni­sche Lei­stun­gen ver­stärkt in Anspruch genom­men. Dar­über hin­aus wer­den z. B. chro­ni­sche und mul­ti­mor­bi­de Krank­heits­bil­der ver­mehrt auf­tre­ten. Hier­auf muss quan­ti­ta­tiv und qua­li­ta­tiv reagiert werden.

Die­se der­zeit posi­ti­ve Aus­gangs­la­ge täuscht jedoch nicht dar­über hin­weg, dass bereits im Land­kreis erste Pra­xen nur sehr schwer wie­der zu beset­zen sind. Auf­grund des hohen Durch­schnitts­al­ters der Haus­ärz­te wird sich die Nach­wuchs­pro­ble­ma­tik wei­ter ver­schär­fen. Des­halb müs­sen neue Instru­men­te zur För­de­rung der Ansied­lung von Ärz­ten und geziel­te Anrei­ze gera­de für Land­ärz­te geschaf­fen werden.

Zwei­tens: Die Regi­on Bay­reuth wird ihre Kom­pe­tenz­fel­der stär­ker mit­ein­an­der ver­knüp­fen. Ziel ist es, opti­ma­le Struk­tu­ren und Abläu­fe zu errei­chen und attrak­ti­ve Ange­bo­te zu schaffen.

Mit dem Netz­werk Gesund­heits­lo­gi­stik Bay­reuth wird bereits seit drei Jah­ren die­ser Weg beschrit­ten. Ver­netzt sind hier For­schung und Ent­wick­lung, Indu­strie und Dienst­lei­stung. Dar­über hin­aus wer­den der­zeit die Bezie­hun­gen zwi­schen Anbie­tern aus Gesund­heits­wirt­schaft und Tou­ris­mus gestärkt und ver­tieft. Die Poten­zia­le in den Rand­be­rei­chen des Gesund­heits­we­sens sol­len aus­ge­baut wer­den. Hier­zu zäh­len der Gesund­heits­tou­ris­mus und gesund­heits­be­zo­ge­ne Sport- und Frei­zeit­an­ge­bo­te. Auf kur­zem Wege kön­nen die Nah­erho­lungs­ge­bie­te Fich­tel­ge­bir­ge und Frän­ki­scher Schweiz und die dar­in lie­gen­den heil­kli­ma­ti­schen Kur- und Luft­kur­or­te erreicht werden.

Hier­durch gelingt es, die Spit­zen­me­di­zin und das länd­lich reiz­vol­le Umfeld zu ver­bin­den. Meh­re­re Ther­men sowie zahl­rei­che Ein­rich­tun­gen im Bereich Well­ness ver­voll­stän­di­gen die­ses Angebot.

Drit­tens: Die Kom­pe­ten­zen der Gesund­heits­re­gi­on wer­den stär­ker nach Innen und Außen ver­mark­tet. In Kür­ze wird sich die Gesund­heits­re­gi­on Bay­reuth im Inter­net prä­sen­tie­ren. In einem ersten Schritt wer­den die beson­de­ren Kom­pe­ten­zen der Regi­on beschrie­ben, in einem zwei­ten Schritt wer­den dort direkt buch­ba­re Ange­bo­te zu fin­den sein.

Dane­ben wer­den wei­te­re Wer­be­trä­ger und ‑medi­en ent­ste­hen und Ver­an­stal­tun­gen genutzt, um die Öffent­lich­keit über die Qua­li­tä­ten der Regi­on zu infor­mie­ren. Vier­tens: Die Gesund­heits­re­gi­on Bay­reuth setzt wei­ter auf Part­ner­schaft und Zusam­men­ar­beit. Ein wesent­li­cher Erfolgs­fak­tor des „Bay­reu­ther Modells“ liegt in der Koope­ra­ti­on und Ver­net­zung. In der Gesund­heits­re­gi­on enga­gie­ren sich wich­ti­ge Part­ner der Gesund­heits­wirt­schaft, der tou­ri­sti­schen Desti­na­tio­nen, der Logi­stik, der Wirt­schaft und Wis­sen­schaft sowie der Stadt und des Land­krei­ses. Sie bil­den funk­tio­nie­ren­de Netz­wer­ke und arbei­ten gemein­sam am Pro­fil der Gesund­heits­re­gi­on Bay­reuth und an einer Stei­ge­rung von Qua­li­tät und Effi­zi­enz bei Anbie­tern und Angeboten.

Hin­ter­grund­in­fos: Gesund­heits­re­gio­nen mit baye­ri­schem Qualitätssiegel

Das Baye­ri­sche Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um hat den Wett­be­werb „Gesund­heits­re­gi­on Bay­ern“ 2011 gestar­tet. Der Wett­be­werb „Gesund­heits­re­gi­on“ ist lang­fri­stig und als Ent­wick­lungs­pro­zess aus­ge­legt. Regio­nen, die mit dem Qua­li­täts­sie­gel aus­ge­zeich­net sind, wer­den zukünf­tig von der Baye­ri­schen Gesund­heits­agen­tur (Bay­GA) betreut, um ihr Gesund­heits­pro­fil wei­ter zu schär­fen. Mit dem Qua­li­täts­sie­gel „Gesund­heits­re­gi­on Bay­ern“ wer­den qua­li­ta­tiv beson­ders hoch­wer­ti­ge Gesund­heits­re­gio­nen aus­ge­zeich­net. Das Qua­li­täts­sie­gel wur­de in der ersten Run­de an 14 baye­ri­sche Gesund­heits­re­gio­nen ver­lie­hen. Regio­nen, die sich noch nicht bewor­ben haben, konn­ten sich in der zwei­ten Run­de bis 31. Mai 2012 für die Aus­zeich­nung bewerben.

Die Aus­zeich­nung erhal­ten fol­gen­de Städ­te und Land­krei­se: All­gäu, Augs­burg, Berch­tes­ga­de­ner Land, Bäder­land Baye­ri­sche Rhön, Bam­berg, Stadt und Land­kreis Bay­reuth, Ebers­berg, Erlan­gen, Gar­misch-Par­ten­kir­chen, Ingol­stadt, Lich­ten­fels, Nord­ober­pfalz, Nürn­berg und Pas­sau­er Land.

In Bay­ern umfasst die Gesund­heits­wirt­schaft heu­te bereits 800.000 Arbeits­plät­ze und erwirt­schaf­tet ein Umsatz­vo­lu­men von 40 Mil­li­ar­den Euro. Die baye­ri­sche Wachs­tums­ra­te liegt bei 5,4 Pro­zent im Jahr. Der Frei­staat ist damit bun­des­weit Spit­zen­rei­ter. Gut aus­ge­bau­te und eng ver­netz­te Gesund­heits­re­gio­nen zie­hen natio­na­le wie inter­na­tio­na­le Gesund­heits­tou­ri­sten an. Pro Jahr kom­men allein rund 14.000 aus­län­di­sche Pati­en­ten nach Bayern.