Sonn­tags­ge­dan­ken: Segens­rei­che Kopfnuss

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Manch­mal greift Jesus unan­ge­nehm deut­lich in unser Leben ein, denn so lässt der Apo­stel Johan­nes Chri­stus in sei­ner Offen­ba­rung spre­chen (Kap. 3 V. 19):„Welche ich lieb habe, die wei­se ich zurecht und züch­ti­ge ich.“ Sol­len wir also eine Krank­heit, einen Schick­sals­schlag als Stra­fe, Prü­fung oder gar als Lie­bes­be­weis Chri­sti ver­ste­hen? Fühlt sich der Lei­den­de hier­durch nicht ver­höhnt? Bei den heu­te so belieb­ten Zenn-Medi­ta­tio­nen war frü­her ein bud­dhi­sti­scher Mönch dazu abge­stellt, sei­ne Brü­der, wenn sie bei der Medi­ta­ti­on ein­schlie­fen, mit einem Bam­bus­rohr auf den Kopf zu hau­en, damit sie wie­der auf­wach­ten. Als schlimm­ste Stra­fe galt die Dro­hung: „Wenn Du noch­mals ein­schläfst, wecke ich Dich nicht mehr!“

So kön­nen wir viel­leicht auch manch Miss­ge­schick als Weck- und Warn­ruf Got­tes ver­ste­hen, der uns nicht ein­fach links lie­gen lässt, nicht ein­fach abschreibt. Nur darf man im Unglück nicht bit­ter und selbst­mit­lei­dig wer­den, nicht auf­be­geh­ren gegen unser Los. Wir dür­fen ja gewiss sein, dass Chri­stus uns zum „ewi­gen Leben“ füh­ren wird. Die bud­dhi­sti­sche Leh­re von der Selbst­er­lö­sung durch Medi­ta­ti­on, die bei uns so belieb­te Reinkar­na­ti­ons­leh­re trö­sten mich nicht. Soll das schön sein, immer wie­der auf die Erde zu müs­sen, von der Schul­zeit bis ins Grei­sen­al­ter alles wie­der durch­ma­chen zu müs­sen, bis man sich dann nach 1000 Leben „nach oben“ gekämpft hat?

1998 wider­fuhr mit­hin einem bud­dhi­sti­schen Mönch aus Bur­ma fol­gen­des: Man mein­te, er sei gestor­ben. Unmit­tel­bar vor der ritu­el­len Ver­bren­nung erhob sich der nur Schein­to­te und rief lei­den­schaft­lich in die ent­setz­te Volks­men­ge: „Betrügt Euch nicht selbst! Ich habe Bud­dha und alle sei­ne Anhän­ger im Höl­len­feu­er bren­nen sehen. Lauft zu den Chri­sten, hört ihnen zu, denn sie wis­sen den Weg zum leben­di­gen per­sön­li­chen Gott!“ doch die grau­sa­me, inter­na­tio­nal geäch­te­te Mili­tär­dik­ta­tur ließ den Mönch verschwinden.

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de