GAL Bam­berg: „Zahlt auch Sozi­al­stif­tung Fang­prä­mi­en an Ärzte?“

GAL will wis­sen, was 400-Euro-Job-Ver­trä­ge mit Ärz­ten beinhal­ten und ob sie legal sind

Zahlt mög­li­cher­wei­se auch die Sozi­al­stif­tung Bam­berg so genann­te „Fang­prä­mi­en“ an nie­der­ge­las­se­ne Ärz­tIn­nen, um an Über­wei­sun­gen zu kom­men? Das fragt die GAL-Stadt­rats­frak­ti­on in ihrem jüng­sten Antrag und for­dert einen Sach­stands­be­richt in der näch­sten Voll­sit­zung im Juni.

Hin­ter­grund sind die jüng­sten Schlag­zei­len, die eine Stu­die der Uni­ver­si­tät Hal­le mach­te. Dem­nach zahlt jede vier­te Kli­nik in Deutsch­land Ärz­tIn­nen und ande­re Lei­stungs­er­brin­ger im Gesund­heits­we­sen allein dafür, dass die­se ihre Pati­en­tIn­nen regel­mä­ßig in die jewei­li­ge Kli­nik und kei­ne ande­re über­wei­sen. So sichern sich die Kli­ni­ken Wett­be­werbs­vor­tei­le und die betref­fen­den Ärz­te ein leicht ver­dien­tes Zusatz­ein­kom­men. Laut der Stu­die und dem Spit­zen­ver­band der Gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­run­gen ist die­se weit ver­brei­te­te Pra­xis jedoch illegal.

Wie der GAL bekannt ist, hat die Sozi­al­stif­tung meh­re­re 400-Euro-Job-Ver­trä­ge mit nie­der­ge­las­se­nen Ärz­tIn­nen geschlos­sen, was aus Sicht der Grü­nen „den Ver­dacht auf Fang­prä­mi­en zumin­dest nahe legt.“ In ihrem Anträg will GAL-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Ursu­la Sowa des­halb wis­sen, wie vie­le sol­cher Ver­trä­ge es seit wann gibt und wel­chen Inhalt sie haben.

„Was könn­te Gegen­stand eines 400-Euro-Jobs sein, den ein Arzt für das Kli­ni­kum über­nimmt?“ fragt sie sich und kann sich bis­her auf die­ses Kon­strukt kei­nen Reim machen.

„Wenn die­se Ver­trä­ge inhalt­lich begründ­bar und legal sind, dann soll­te die Sozi­al­stif­tung dies auch öffent­lich trans­pa­rent machen, um nicht in den Ruf der Kor­rup­ti­on zu kom­men. Soll­ten sie auch nur den Anschein der Unrecht­mä­ßig­keit haben, so sind sol­che Ver­trä­ge umge­hend abzu­schaf­fen“, for­dert Sowa.