Noti­zen aus der Uni­ver­si­tät Bayreuth

Die Ent­wick­lungs­ge­schich­te der Weichtiere

Am Mon­tag, 21. Mai, ab 19.30 Uhr spricht Pri­vat­do­zent Dr. Alex­an­der Nüt­zel, Kon­ser­va­tor an der Baye­ri­schen Staats­samm­lung für Palä­on­to­lo­gie, Pri­vat­do­zent an der Lud­wigs-Maxi­mi­li­an Uni­ver­si­tät Mün­chen über das The­ma „Har­te Scha­le – wei­cher Kern: Die Ent­wick­lungs­ge­schich­te der Weich­tie­re“ im Gebäu­de NW I, H 10.

lle ken­nen Muscheln und Schnecken, auch wenn man sie ger­ne mal ver­wech­selt. Weni­ger bekannt ist, dass sie zu den soge­nann­ten Weich­tie­ren oder Mol­lus­ken gehö­ren, zu denen auch noch die Tin­ten­fi­sche und exo­ti­sche­re Tier­grup­pen wie die Kahn­fü­ßer oder die Käfer­schnecken zäh­len. Weich­tie­re haben nicht nur heu­te, son­dern auch in der erd­ge­schicht­li­chen Ver­gan­gen­heit eine sehr gro­ße Bedeu­tung. Mehr als 200.000 leben­de Arten und eine schwer zu schät­zen­de Fül­le aus­ge­stor­be­ner Arten gehö­ren dem Tier­stamm der Mol­lus­ken an. Damit sind sie einer der arten­reich­sten Tier­stäm­me über­haupt. Mol­lus­ken haben fast alle Lebens­räu­me der Erde besie­delt, nur flie­gen haben sie nicht gelernt. Die frü­he­sten Mol­lus­ken leb­ten vor über 500 Mil­lio­nen Jah­ren, und es scheint, als ob die Grup­pe durch die Erd­ge­schich­te hin­durch an Bedeu­tung zunimmt, obschon eini­ge wich­ti­ge Ver­tre­ter auch aus­ge­stor­ben sind, z.B. die Ammo­ni­ten. Die klein­sten Mol­lus­ken sind aus­ge­wach­sen wesent­lich klei­ner als einen Mil­li­me­ter; der größ­te bekann­te Mol­lusk, der heu­te leben­de Rie­sen­tin­ten­fisch Archi­theu­tis, erreicht eine Län­ge von 13 Metern. Mol­lus­ken haben auch für den Men­schen gro­ße Bedeu­tung. Austern, Mies­mu­scheln und Tin­ten­fisch­rin­ge sind fester Bestand­teil unse­res Spei­se­zet­tels. Vie­le der gro­ßen Erd­öl­fel­der Ara­bi­ens lie­gen in von Muscheln gebil­de­ten Kalk­ge­stei­nen der Krei­de­zeit. Fos­si­le Muschel­scha­len aus Süd­deutsch­land wur­den an Hüh­ner ver­füt­tert, um ihnen die Pro­duk­ti­on von Eiern zu erleich­tern. In der Süd­see wur­den bestimm­te Schnecken („Kau­ri­mu­scheln“) als Zah­lungs­mit­tel gebraucht. Der älte­ste bekann­te mensch­li­che Schmuck ist eine 100.000 Jah­re alte Schneckenkette.

Der Vor­tag befasst sich mit der For­men­fül­le der Grup­pe. Gro­ße Gesteins­brocken, die ganz oder teil­wei­se aus Muschel- und Schnecken­scha­len bestehen, zei­gen, wie häu­fig die­se Tie­re in der Erd­ge­schich­te vor­ka­men. Aus der eige­nen For­schung wer­den rei­che Schnecken- und Muschel­fau­nen aus dem unte­ren Jura (ca. 200 Mil­lio­nen Jah­re) Ober­fran­kens vor­ge­stellt, zum Bei­spiel von der Fund­stel­le Mistel­gau bei Bay­reuth und But­ten­heim. Wie leben und ernäh­ren sich die Weich­tie­re, wie sehen ihre Scha­len aus und wie ver­lief ihre Evo­lu­ti­on? Mit die­sen und ande­ren Fra­gen beschäf­tigt sich der Vor­trag, der von der Natur­wis­sen­schaft­li­chen Gesell­schaft Bay­reuth, Pro­fes­sor Dr. Kon­rad Dett­ner, orga­ni­siert wurde.

Kol­lo­qui­um im Rah­men des Son­der­for­schungs­be­reichs 840

„Sens­ing and deli­very with col­lo­idal nano- and micro­par­tic­les” lau­tet das The­ma eines Kol­lo­qui­ums im Rah­men des Son­der­for­schungs­be­reichs 840 am Mon­tag, 21.Mai, ab 17.00 Uhr mit

Pro­fes­sor Dr. Wolf­gang Parak (Phy­sik, AG Bio­pho­to­nik, Phil­ipps-Uni­ver­si­tät Mar­burg), im Gebäu­de NW II, Hör­saal H 16.

Ener­ge­tic par­tic­les inhot plasmas

Dr. Phil­ipp Lau­ber (Max-Planck-Insti­tut für Plas­ma­phy­sik, Gar­ching) ist der Refe­rent eines Phy­si­ka­li­schen Kol­lo­qui­ums am Diens­tag, 22. Mai, ab 18.00 Uhr. Sei­nem Vor­trag hat er den Titel „Ener­ge­tic par­tic­les in hot plas­mas“ gege­ben. Ver­an­stal­tungs­ort ist das Gebäu­de NW II, Hör­saal H 19.

Eth­no­lo­gi­sches Kolloquium

Bei einem Eth­no­lo­gi­schen Kol­lo­qui­um am Diens­tag, 22. Mai, ab 19.30 Uhr geht es um das The­ma „Chi­ne­si­scher Grün­tee in Mali: Geschich­te, Kon­sum, Mar­ken­bil­dung“ mit Ute Rös­chen­tha­ler (Uni­ver­si­tät Bay­reuth) als Refe­ren­tin. Ver­an­stal­tungs­ort ist das Iwalewa-Haus.

Teil­kri­stal­li­ne Polymere

Am Don­ners­tag, 24. Mai, ab 17.00 Uhr infor­miert bei einem GDCh-Kol­lo­qui­en Pro­fes­sor Dr. Tho­mas Thurn-Albrecht (Mar­tin-Luther-Uni­ve­ri­tät Hal­le-Wit­ten­berg) über „Teil­kri­stal­li­ne Poly­me­re: Von grund­le­gen­den Fra­gen zu neu­en Mate­ria­li­en“ im Gebäu­de NW I, H 11.

Mathe­ma­ti­sches Kolloquium

Pro­fes­sor Dr. Seba­sti­an Pokut­ta (Lehr­stuhl für Wirt­schafts­ma­the­ma­tik, Depart­ment Mathe­ma­tik Uni­ver­si­tät Erlan­gen-Nürn­berg) hält sich zur Zeit als Gast am Lehr­stuhl für Wirt­schafts­ma­the­ma­tik bei Pro­fes­sor Dr. Jörg Ram­bau an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth auf. Am Don­ners­tag, 24. Mai, ab 16.30 Uhr wird er im Rah­men des Mathe­ma­ti­schen Kol­lo­qui­ums über „On line­ar pro­gramming for­mu­la­ti­ons of the TSP poly­to­pe” im Gebäu­de NW II, Hör­saal H 19 referieren.

Vor­trags­rei­he Öko­lo­gie und Umweltforschung

Am Don­ners­tag, 24. Mai, von 17.00 ‑18.30 Uhr spricht bei einer vom Bay­CE­ER orga­ni­sier­ten Vor­trags­rei­he Öko­lo­gie und Umweltforschung

Dr. Hyo­jung Kwon (Depart­ment of Plant Eco­lo­gy, Uni­ver­si­ty of Bay­reuth) über “Moni­to­ring and Ana­ly­sis of Eco­sy­stem Dyna­mic in Car­bon Exch­an­ge in Korea” im Gebäu­de NW I, Hör­saal H 12.

Der Nahe Osten im Umbruch

Bei einem Geo­gra­phi­schen Kol­lo­qui­um spricht am Don­ners­tag, 24. Mai, ab 18.15 Uhr Pro­fes­sor Dr. Tho­mas Dem­mel­hu­ber (Hil­des­heim) über „Der Nahe Osten im Umbruch: Ursa­chen, Ten­den­zen und Per­spek­ti­ven“ im Gebäu­de Geo­wis­sen­schaf­ten II, Hör­saal H6.

Die Pro­test­be­we­gun­gen des Jah­res 2011, die in erster Linie in den Re­publiken des Nahen Ostens zu poli­ti­schen Wand­lungs­pro­zes­sen führ­ten, wer­fen vie­le Fra­gen auf. Was sind die Ursa­chen für die­sen poli­ti­schen Wan­del? Wie kön­nen wir die brei­ten­wirk­sa­me Mas­sen­mo­bi­li­sie­rung des ara­bi­schen Früh­lings (auch über neue Medi­en) erklä­ren und in sozialwis­senschaftliche Kon­zep­te ein­ord­nen? Wie ist die offen­kun­di­ge Dauerhaf­tigkeit der auto­ri­tä­ren Fami­li­en­dy­na­stien auf der ara­bi­schen Halb­in­sel zu erklä­ren? Gibt es Erklä­rungs­an­sät­ze jen­seits ein­ge­fah­re­ner Begrün­dungsmuster von Wohlstand/​Armut, Res­sour­cen­fluch und Sym­bo­lik der Staats­form? Neben die­sen Fra­gen ver­sucht der Vor­trag auch mög­li­che Ten­den­zen zu skiz­zie­ren, wel­che die poli­ti­sche Ent­wick­lung in der Regi­on betref­fen (bspw. Libe­ra­li­sie­rung und Demokratisierung).

Pro­fes­sor Dr. Tho­mas Dem­mel­hu­ber ist Juni­or­pro­fes­sor für Poli­tik­wis­sen­schaft an der Stif­tung Uni­ver­si­tät Hil­des­heim. Er stu­dier­te Poli­tik­wis­sen­schaft mit Schwer­punkt Poli­tik und Zeit­ge­schich­te des Nahen Ostens in Erlan­gen und Ber­ke­ley, CA. Als Sti­pen­di­at der Kon­rad-Ade­nau­er-Stif­tung pro­movierte er sich 2008 zum The­ma „Die EU-Mit­tel­meer­po­li­tik und der Reform­pro­zess in Ägyp­ten.“ Das Buch erschien 2009 im Nomos Ver­lag. Dem­mel­hu­ber arbei­te­te von 2008 bis Febru­ar 2012 als wis­sen­schaft­li­cher Ange­stell­ter in For­schung und Leh­re am Insti­tut für Poli­ti­sche Wissen­schaft an der Fried­rich-Alex­an­der-Uni­ver­si­tät Erlangen-Nürnberg.