Ober­frän­ki­sche SPD lehnt Stimm­kreis­re­form wei­ter ab: „CSU ist von blan­ker Angst getrieben“

Wäh­rend sich die Koali­ti­ons­frak­tio­nen von CSU und FDP im baye­ri­schen Land­tag ein Pos­sen­spiel bei der Neu­ein­tei­lung der Stimm­krei­se lie­fern und so den deso­la­ten Zustand der Regie­rung offen­ba­ren, bleibt die ober­frän­ki­sche SPD bei ihrer Ableh­nung der Stimm­kreis­re­form und for­dert statt des­sen eine Ände­rung der Ver­fas­sung und des Wahl­ge­set­zes, damit Ober­fran­ken und ande­re an Bevöl­ke­rungs­schwund lei­den­de Regie­rungs­be­zir­ke nicht noch wei­ter an den poli­ti­schen Rand gedrängt werden.

„Wir sind der Mei­nung, dass es nicht zwin­gend erfor­der­lich ist, schon zur näch­sten Land­tags­wahl eine Anpas­sung der Man­da­te vor­zu­neh­men. Es ist viel­mehr an der Zeit, das Wahl­recht grund­le­gend zu refor­mie­ren und dar­über nach­zu­den­ken, eine Min­dest­an­zahl von Man­da­ten pro Regie­rungs­be­zirk in einer geän­der­ten Ver­fas­sung fest­zu­le­gen. Nur so kann ver­hin­dert wer­den, dass Ober­fran­ken, die Ober­pfalz und auch Unter­fran­ken gegen­über dem Schwer­ge­wicht Ober­bay­ern immer schwä­cher wer­den“, so die ober­frän­ki­sche SPD-Vor­sit­zen­de Anet­te Kramme.

Man wol­le damit kei­ne Ver­grö­ße­rung des 180 Abge­ord­ne­te star­ken Land­tags errei­chen, son­dern dafür sor­gen, dass Regie­rungs­be­zir­ke wie Ober­fran­ken oder die Ober­pfalz unter Beach­tung des Grund­sat­zes für Wahl­gleich­heit ihrer Bedeu­tung ent­spre­chend im Land­tag ver­tre­ten sind. „Wir for­dern ledig­lich unser Recht auf Gleich­wer­tig­keit ein. Die CSU sieht das natür­lich anders. Aber wir las­sen uns nicht mehr mit lee­ren Ver­spre­chun­gen abspei­sen. Davon haben wir in den ver­gan­ge­nen Jah­ren genug zu hören bekom­men, vor allem wenn Wah­len vor der Türe stan­den. Es ist an der Zeit, dass auch ober­frän­ki­sche Abge­ord­ne­te von CSU und FDP im Land­tag ihre Stim­me erhe­ben und sich für ihren Regie­rungs­be­zirk ein­set­zen. Gemein­sam kön­nen wir die­sen Unsinn stop­pen“, erklär­te der Spre­cher der ober­frän­ki­schen SPD-Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Dr. Chri­stoph Rabenstein.

Der Ver­such des CSU-Haus­halts­exper­ten Georg Win­ter, sei­nem Stimm­kreis Augs­burg Land/​Dillingen auch die Gemein­de Adels­ried zuzu­schla­gen, zei­ge die Gier und Gold­grä­ber­stim­mung auf, die der­zeit in der CSU herr­sche. „Hier wird ein­zig und allein der Ver­such gestar­tet, die Stimm­krei­se so zuzu­schnei­den, um für die CSU den maxi­ma­len Erfolg zu erzie­len. Die Uni­on ist in Bay­ern nur noch von blan­ker Angst getrie­ben, bei der näch­sten Wahl in die Oppo­si­ti­on zu müs­sen. Anstatt zukunfts­wei­sen­der Poli­tik für die Bür­ger macht die CSU nur noch Poli­tik in eige­ner Sache. Wich­ti­ge Pro­jek­te wie etwa das kosten­lo­se letz­te Kin­der­gar­ten­jahr blei­ben so auf der Strecke. Das kann und darf nicht so wei­ter­ge­hen. Bay­ern braucht eine ande­re Regie­rung und wir ste­hen mit der bes­se­ren Poli­tik bereit“, so Kramme.