Bam­ber­ger Mal­te­ser: Erste Hil­fe fin­det zu Hau­se statt

Stu­di­en zur Ersten Hilfe

„In 80 Pro­zent aller Erste Hil­fe-Lei­stun­gen ken­nen die Hel­fer den Pati­en­ten“, sagt Dr. Rai­ner Löb, Not­fall­me­di­zi­ner und Bun­des­arzt der Mal­te­ser. Meist ist Erste Hil­fe im per­sön­li­chen Umfeld, also in der Fami­lie, bei Arbeits­kol­le­gen und in der Nach­bar­schaft not­wen­dig. „Da sind das Anspre­chen und die Bewusst­seins­prü­fung selbst­ver­ständ­lich“, so Löb. Es sei falsch, Erste Hil­fe vor allem mit einem schwe­ren Unfall einer drit­ten, unbe­kann­ten Per­son in Ver­bin­dung zu brin­gen. Die Mal­te­ser reagie­ren auf eine aktu­el­le Stu­die der Gesell­schaft für Kon­sum­for­schung­in Nürn­berg, nach der es unter 2.000 Befrag­ten zwar einen bes­se­ren Aus­bil­dungs­stand in der Ersten Hil­fe gibt, zugleich aber die Bereit­schaft, selbst zu hel­fen, nach­ge­las­sen hat. Die Befrag­ten gaben häu­fi­ger als im Jahr 2002 an, sie hät­ten Angst vor eige­ner Ver­let­zung, Ansteckungs­ge­fahr und Verwicklungen.

Die aktu­el­le Stu­die war von der „Apo­the­ken-Umschau“ in Auf­trag gege­ben wor­den und dien­te dem Ver­gleich mit einer Unter­su­chung aus dem Jahr 2002. Dem­nach über­las­sen heu­te 57 Pro­zent die Erste Hil­fe Fach­leu­ten wie Ärz­ten oder Sani­tä­tern. Im Jahr 2002 hat­ten dies nur 44 Pro­zent der jeweils 2.000 Befrag­ten von sich gesagt. Gleich­zei­tig hat­ten laut der frü­he­ren Befra­gung 71 Pro­zent einen Erste-Hil­fe-Kurs besucht, heu­te dage­gen 80 Prozent.

Das Anspre­chen, die Bewusst­seins­prü­fung oder der Ein­satz von Hilfs­mit­teln wie Auto­ma­ti­sche exter­ne Defi­bril­la­to­ren (AED), die den Herz­schlag sta­bi­li­sie­ren, kön­nen von jedem Lai­en ange­wen­det wer­den – und sind beson­ders wich­tig. Die ersten Minu­ten ent­schei­den meist dar­über, ob Fol­gen blei­ben oder sogar ein Mensch stirbt. Löbs Appell: „Las­sen sie kein fal­sches Bild in ihrem Kopf ent­ste­hen. Der Pati­ent braucht den Ersten, der in der Nähe ist.“

„Dar­über hin­aus ist das Risi­ko, einen Scha­den durch Erste Hil­fe zu erlei­den, aus­ge­spro­chen gering und darf nie­man­den davon abhal­ten, tätig zu wer­den“, so Löb. „Mög­li­che Hemm­nis­se soll­ten im Kurs ange­spro­chen werden.“