Uni­ver­si­tät Bay­reuth will Jugend­li­che für das The­ma „Bio­en­er­gie“ sensibilisieren

Gäste und Part­ner aus Korea infor­mier­ten sich über das „Bioenergie-Edutainment“-Programm am Lehr­stuhl für Didak­tik der Biologie

„Ler­nen an Sta­tio­nen zum The­ma nach­wach­sen­de Roh­stof­fe“ – mit die­sem fach­di­dak­ti­schen For­schungs­the­ma stößt Yel­va Lar­sen, Diplom-

Die koreanische Delegation aus dem Partnerlandkreis Goseong im Landratsamt Bayreuth. In der Mitte der südkoreanische Landrat Jong-Kook Hwang, rechts Dipl.-Biol. Yelva Larsen

Die korea­ni­sche Dele­ga­ti­on aus dem Part­ner­land­kreis Gose­ong im Land­rats­amt Bayreuth

Bio­lo­gin an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, auch auf inter­na­tio­na­les Inter­es­se. In der letz­ten Woche erläu­ter­te sie korea­ni­schen Gästen aus Gose­ong, dem Part­ner­land­kreis des Land­krei­ses Bay­reuth, eini­ge wesent­li­che Aspek­te ihrer Dis­ser­ta­ti­on, an der sie der­zeit am Lehr­stuhl für Didak­tik der Bio­lo­gie arbei­tet. Die Part­ner aus Süd­ko­rea infor­mier­ten sich ins­be­son­de­re über das Pro­gramm „Bio­en­er­gie-Edu­tain­ment“, das Lar­sen in die­sem Zusam­men­hang ent­wickelt hat. Es wur­de für die Jah­re 2011 / 2012 als offi­zi­el­les Pro­jekt der UN-Deka­de „Nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung“ ausgezeichnet.

Im Mit­tel­punkt die­ses Pro­gramms steht eine Unter­richts­kon­zep­ti­on, die nicht allein auf Wis­sens­ver­mitt­lung aus­ge­rich­tet ist, son­dern vor allem eine spie­le­ri­sche Her­an­ge­hens­wei­se an die Unter­richts­in­hal­te för­dert. Mit­ma­ch­an­ge­bo­te for­dern die Schü­le­rin­nen und Schü­ler dazu auf, sich aus eige­ner Ini­ta­ti­ve und expe­ri­men­tell mit der The­ma­tik „Bio­en­er­gie und nach­wach­sen­de Roh­stof­fe“ aus­ein­an­der zu set­zen. Eine zen­tra­le Rol­le spielt dabei das Ler­nen an Sta­tio­nen. Eine Brenn­stoff­or­gel, eine Ölpres­se und eine Modell­bio­gas­an­la­ge füh­ren den Schüler/​innen die zahl­rei­chen Mög­lich­kei­ten vor Augen, Bio­mas­se in fester, flüs­si­ger oder gas­för­mi­ger Form – z.B. als Holz, Die­sel oder Bio­gas – für die Ener­gie­ge­win­nung zu nutzen.

Das „Bioenergie-Edutainment“-Programm rich­te­te sich zunächst an Haupt­schul­klas­sen der 8. und 9. Jahr­gangs­stu­fe. Es wur­de von Lar­sen anschlie­ßend aber so modi­fi­ziert, dass es mitt­ler­wei­le auch Gym­na­si­al- und Real­schul­klas­sen ein­be­zieht. Seit dem Som­mer 2010 konn­ten die mobi­len Lern­sta­tio­nen an ins­ge­samt 32 Klas­sen aller Schul­zwei­ge in Bay­reuth erprobt wer­den. Betei­ligt waren die Albert-Schweit­zer-Schu­le, die Alex­an­der-von-Hum­boldt-Real­schu­le, das Graf-Mün­ster-Gym­na­si­um sowie das Richard-Wag­ner-Gym­na­si­um. Ziel die­ser Lern­sta­tio­nen ist es, die Schü­le­rin­nen und Schü­ler für einen nach­hal­ti­gen Ener­gie­ein­satz im Rah­men der Agen­da 21 zu sen­si­bi­li­sie­ren. Die Jugend­li­chen sol­len ein stär­ke­res Inter­es­se für den Kli­ma­schutz und ein umwelt­be­wuss­tes Kon­sum­ver­hal­ten ent­wickeln. Ins­be­son­de­re sol­len sie sich mit den Mög­lich­kei­ten einer regio­na­len Ener­gie­ver­sor­gung auf Basis erneu­er­ba­rer Ener­gien ver­traut machen. Damit will das Pro­jekt lang­fri­stig das Ziel der Bio­en­er­gie­re­gi­on Bay­reuth unter­stüt­zen, den Anteil der Bio­en­er­gie am Ener­gie­mix der Pri­vat­haus­hal­te von der­zeit 20% auf 50% zu steigern

Das „Bioenergie-Edutainment“-Programm ist in das Info­netz Umwelt­bil­dung ein­ge­bun­den und ist eines von sie­ben Fach­pro­jek­ten der Bio­en­er­gie­re­gi­on Bay­reuth. Zahl­rei­che Insti­tu­tio­nen för­dern die prak­ti­sche Umset­zung: der Baye­ri­sche Umwelt­fonds, das Bun­des­mi­ni­ste­ri­um für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Ver­brau­cher­schutz, die Euro­päi­sche Uni­on sowie Stadt und Land­kreis Bayreuth.

„Die korea­ni­schen Gäste zeig­ten sich beein­druckt von den Mit­ma­ch­an­ge­bo­ten, die wir für Jugend­li­che ent­wickelt haben“, berich­tet Yel­va Lar­sen. „Schließ­lich ist es eine welt­wei­te Auf­ga­be, Bio­mas­se ver­stärkt für die Ener­gie­ge­win­nung zu nut­zen. Denn nur so kön­nen die ehr­gei­zi­gen Zie­le der CO2-Reduk­ti­on erreicht wer­den. Dabei darf aber kei­ne Kon­kur­renz zur Nah­rungs­mit­tel­pro­duk­ti­on ent­ste­hen, und auch der Umwelt­schutz darf nicht zugun­sten der Ener­gie­ge­win­nung ver­nach­läs­sigt wer­den. Die Erfah­rung hat gezeigt, wie wich­tig es ist, die Bevöl­ke­rung über die­se Zusam­men­hän­ge zu infor­mie­ren und zu sen­si­bi­li­sie­ren. Das gilt sowohl in Deutsch­land wie in den wirt­schaft­lich auf­stre­ben­den und erfolg­rei­chen Län­dern Asiens.“