Geo­schatz im Fich­tel­ge­bir­ge ent­deckt: Ver­ges­se­ner Fel­sen­kel­ler ent­puppt sich als ein­zig­ar­ti­ge Kristallgrotte

„Bad Ber­neck um fun­kelnd glit­zern­des Geo­top reicher“

Foto: Bayerisches Landesamt für Umwelt

Foto: Baye­ri­sches Lan­des­amt für Umwelt

Das Fich­tel­ge­bir­ge ist um ein wert­vol­les Geo­top rei­cher – in einem alten, ver­schlos­se­nen Fel­sen­kel­ler in Bad Ber­neck (Land­kreis Bay­reuth) stie­ßen Geo­lo­gen auf eine ein­zig­ar­ti­ge Kri­stall­grot­te. Dies teil­te der Chef-Geo­lo­ge am Lan­des­amt für Umwelt, Roland Eich­horn, nach der Bege­hung des Kel­lers durch Geo­top-Exper­ten mit. Eich­horn: „Boden und Wän­de des Fel­sen­kel­lers sind von glit­zern­den schnee­wei­ßen Kri­stal­len über­zuckert. Man glaubt sich im Innern einer Eis­höh­le. Nach all den Jah­ren über­rascht es, noch auf sol­che unbe­kann­ten Geo­schät­ze zu stoßen.“

Denn bereits seit 1987 durch­for­sten die Geo­top-Exper­ten des LfU ganz Bay­ern nach geo­lo­gi­schen Natur­wun­dern und erfas­sen die­se syste­ma­tisch. Inzwi­schen sind rund 3.100 Geo­to­pe in einer Daten­bank erfasst. Dazu gehört auch der Bad Ber­necker Fel­sen­kel­ler. „Der Ber­necker Kel­ler ist für Wis­sen­schaft und All­ge­mein­heit glei­cher­ma­ßen attrak­tiv. Er fas­zi­niert und lehrt zugleich.“ Das Geo­top ist in Pri­vat­be­sitz; der Eigen­tü­mer möch­te es jedoch der Öffent­lich­keit zugäng­lich machen.

Der Fel­sen­kel­ler ver­rät eine lan­ge und wech­sel­vol­le Geschich­te. Vor 300 Mil­lio­nen Jah­ren erschüt­ter­ten Erd­be­ben Jah­ren die dama­li­ge Land­ober­flä­che und zer­bra­chen das dort vor­kom­men­de Gestein, den Basalt. Ent­lang die­ser Spal­ten und Klüf­te schie­den sich Erze ab, die in frü­he­ren Zei­ten abge­baut wur­den. So ent­stand ein Stol­len, der spä­ter zum Fel­sen­kel­ler erwei­tert wur­de. Ein­drin­gen­des Was­ser zau­ber­te schließ­lich die bizar­ren Tropf­stei­ne, Sin­ter­becken und Kalk­kri­stal­le an Wän­de und Boden des Kel­lers. Das Phä­no­men kennt man vom ver­kalk­ten Was­ser­hahn: Har­tes Was­ser ent­hält gelö­sten Kalk, der bei Tem­pe­ra­tur- und Druck­un­ter­schie­de als Sin­ter­bil­dung ausfällt.