Hei­mat­kun­de am Sonn­tag: Gräfenberg

Symbolbild Heimatkunde

„Nürn­ber­gisch, Pro­te­stan­tisch; Sitz eines Land­ge­richts glei­chen Namens, hat 960 Ein­woh­ner. Das Städt­chen kam im 15. Jahr­hun­dert durch Kauf an Nürn­berg und erhielt von Kai­ser Karl IV. 1331 die Stadt­ge­rech­tig­keit. Der Mark­graf Achil­les erober­te das Schloss und den Ort, in wel­chem 500 Nürn­ber­ger lagen. Er war der erste, wel­cher im Stur­me die Mau­ern erstieg. Im Alber­ti­ni­schen Krieg 1552 litt es gleich­falls bedeu­tend und 1567 brann­te es größ­tent­heils ab. 1630 plün­der­ten es die Croa­ten aus und 1632 nah­men es die Wal­len­stei­ni­schen Trup­pen ein und leg­ten es größ­tent­heils in Asche“, berich­te­te Joseph Hel­ler in sei­nem berühm­tem Rei­se­hand­buch „Mug­gen­dorf und sei­ne Umge­bun­gen“ 1829 über den Ort.

Die abgebildete Postkarte von 1907 zeigt den historischen Marktplatz mit der „Ritter - Wirnt - Brunnen“, der im Jahre 1900 ihm zu Ehren gesetzt wurde. Repro: Reinhard Löwisch

Die abge­bil­de­te Post­kar­te von 1907 zeigt den histo­ri­schen Markt­platz mit der „Rit­ter – Wirnt – Brun­nen“, der im Jah­re 1900 ihm zu Ehren gesetzt wur­de. Repro: Rein­hard Löwisch

Was er sei­ner­zeit nicht wis­sen konn­te ist die Tat­sa­che, dass 1994, mit dem „Min­ne­sän­ger­jahr in Fran­ken“ auch der Min­ne­sän­ger „Wirnt von Grä­fen­berg“ aus­führ­li­che Wür­di­gung – mit dem mit-tel­al­ter­li­chen Stadt­fest als Höhe­punkt – erfuhr. Sein Name wur­de 1172 erst­mals in einer Klo­ster­ur­kun­de erwähnt; er zähl­te zu den bedeu­tend­sten Dich­tern des Hoch­mit­tel­al­ters. Sein Epos: „Wiga­lo­is, der Rit­ter mit dem Rade wur­de berühmt. Aus die­sem Anlass erzähl­te Ger­nodt Wildt, frei­er Mit­ar­bei­ter des Frän­ki­schen Tag die­ses Werk in zeit­ge­nös­si­scher Pro­sa nach, der Ver­lag des Frän­ki­schen Tag brach­te das Heft zu den Fei­er­lich­kei­ten 1994 her­aus. Zuerst als hei­mat­kund­li­che Serie, danach in Buchform.


Reinhard Löwisch

Rein­hard Löwisch

„Hei­mat­kun­de am Sonn­tag“ ist eine Arti­kel­se­rie mit histo­ri­schen Infor­ma­tio­nen zu Orten in der Frän­ki­schen Schweiz, dan­kens­wer­ter­wei­se bereit­ge­stellt von Rein­hard Löwisch, einem lang­jäh­ri­gen Mit­ar­bei­ter der Tou­ris­mus­zen­tra­le Frän­ki­sche Schweiz, bekannt durch sei­ne Publi­ka­tio­nen zur Wai­schen­fel­der Geschich­te. Sein jüng­stes Werk ist eine Schrif­ten­rei­he zur Wai­schen­fel­der Geschich­te, deren erstes Heft bereits vor­liegt: Band eins „Die krie­ge­ri­sche Zeit in Wai­schen­feld“ mit 44 Sei­ten und 20 Abbil­dun­gen gibt es beim Autor in Affal­ter­thal, Tele­fon 09197–697740. Erhält­lich zum Preis von zehn Euro, plus drei Euro Ver­sand­ko­sten. Selbst­ab­ho­lung ger­ne nach Ankün­di­gung mög­lich. Alle Arti­kel zu „Hei­mat­kun­de am Sonn­tag