Heimatkunde am Sonntag: Ahorntal

Symbolbild Heimatkunde

Die Gemeinde Ahorntal war schon im 19. Jahrhundert Ziel vieler Gäste. Der Grund: die Sophienhöhle. Sie wurde 1833 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und hatte sogar einen königlichen Besuch. Maximilian, der Kronprinz von Bayern, besuchte am 24.09.1837 Burg Rabenstein und die schon bekannte Höhle unterhalb der Klaussteinkapelle.

Die Postkarte von 1910 zeigt Burg Rabenstein und das Ahorntal. Repro: Reinhard Löwisch

Die Postkarte von 1910 zeigt Burg Rabenstein und das Ahorntal. Repro: Reinhard Löwisch

Über das Ahorntal schreibt Reiseschriftsteller Joseph Heller 1829 in seinem berühmten Reiseführer Muggendorf und seine Umgebungen: „Es gehört unter die schönsten Thäler des Muggendorfer Gebirges. Seinen Anfang nimmt es bei Freiahorn, von wo es sich bis gegen Körzendorf und Poppendorf hinzieht, viele fruchtbare Wiesengründe hat und eine liebliche Landschaft darbietet, indem die nahe liegenden Berge bebaut und mit friedlichen Wohngebäuden und Schlössern besetzt sind. Das Thal ist an manchen Stellen nur 100 Fuß (1 baierischer Fuß ist 29 Zentimeter) breit. Ganz nahe im Tale liegen die Eingänge zu dem großartigen Rabenloch, zum Schneiderloch und weiter oben zur Klaussteiner Höhle“. Den Begriff Sophienhöhle gab es da noch nicht. Am 6. 7. 1851 besuchte, von Waischenfeld kommend, König Maximi­lian II. und Königin Maria Burg Rabenstein. Entgegen dem Protokoll änderte das Paar ihre Reiseroute. Anstatt nach Pottenstein und dann nach Rabenstein zu fahren, wanderten sie direkt nach Rabenstein, eben durch das schöne Ailsbachtal. Vielleicht hatten sie ja die Reisebeschreibung Hellers im Gepäck.


Reinhard Löwisch

Reinhard Löwisch

„Heimatkunde am Sonntag“ ist eine Artikelserie mit historischen Informationen zu Orten in der Fränkischen Schweiz, dankenswerterweise bereitgestellt von Reinhard Löwisch, einem langjährigen Mitarbeiter der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz, bekannt durch seine Publikationen zur Waischenfelder Geschichte. Sein jüngstes Werk ist eine Schriftenreihe zur Waischenfelder Geschichte, deren erstes Heft bereits vorliegt: Band eins „Die kriegerische Zeit in Waischenfeld“ mit 44 Seiten und 20 Abbildungen gibt es beim Autor in Affalterthal, Telefon 09197–697740. Erhältlich zum Preis von zehn Euro, plus drei Euro Versandkosten. Selbstabholung gerne nach Ankündigung möglich. Alle Artikel zu „Heimatkunde am Sonntag