Kundgebung am Tag der Arbeit in Bamberg
„Mehr Lohn, Mehr Freizeit, Mehr Sicherheit“ – unter diesem Motto stellt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und seine Mitgliedsgewerkschaften seine zehn Maikundgebungen in Oberfranken.
Vor allem steht die Situation in den Betrieben, die anstehenden Tarifverhandlungen und die soziale Gerechtigkeit bei den Themen ganz oben an.
Die Kundgebung am 1. Mai beginnt am um 10:00 Uhr am Gabelmann.
Vorher treffen sich alle zu einem Demonstrationszug um 9:30 Uhr vor der Post am Bahnhofsplatz. Festredner ist Horst Ott, der Bezirksleiter der IG Metall Bayern.
Die Organisatoren rechnen mit einer guten Beteiligung: In jüngerer Zeit hatten wieder mehr Menschen an diesem Tag Flagge gezeigt. „Die Menschen haben gemerkt, dass wir ihnen etwas bringen“, konstatierte DGB-Regionsgeschäftsführer Mathias Eckardt bei einem Pressegespräch. Im vergangenen Jahr sind an jedem einzelnen Tag 1200 Menschen in eine der acht Mitgliedsgewerkschaften eingetreten. „Dafür gibt es einen Grund.“
Wenn Lebensmittel teurer werden, Energiekosten hoch sind und Mobilität mehr und mehr kostet; wenn Lücken in der Betreuung von Kindern und Alten vielen Menschen das letzte bisschen Zeit zum Erholen raubt; wenn Krieg und Attacken auf die Demokratie Unsicherheit und Ängste schüren – dann brauche es gute Antworten statt platter Parolen. Solidarität: das ist die Antwort des DGB auf die Fragen dieser Zeit
Das unterstrich auch Martin Feder, die erste Bevollmächtigte der IG Metall in Bamberg. Dabei gehe es nicht nur um finanzielle Zuwächse, sondern auch um die Arbeitszeitsouveränität der Arbeitnehmenden. „Der Generationenwechsel stellt viele Betriebe vor die große Herausforderung, Fachkräftenachwuchs zu gewinnen.“
Mittendrin im Streit um bessere Bezahlung sind die Beschäftigten im Bauhauptgewerbe. Paul Schmid, Gewerkschaftssekretär der Industriegewerkschaft Bau, Agrar, Umwelt (IG BAU), bekräftigt die aktuelle Forderung nach 250 Euro mehr pro Monat und einem Plus von 4,15 Prozent.
Tanja Goldgruber von der Gewerkschaft ver.di, berichtete über die andauernden Auseinandersetzungen im Lebensmitteleinzelhandel. „Die Branche hat in den vergangenen zwei Jahren wirklich gut verdient, während die Beschäftigten davon nichts abbekommen sollen.“
Abschließend warnte Eckardt die Politik vor dem Versuch das Streikrecht einzuschränken. „Das wäre ein Angriff auch alle Tarifverträge“, Deutschland sei von einer „Streikrepublik“ meilenweit entfernt, europaweit bei den Streiktagen auf Platz 8. Es habe einen Grund, warum das Streikrecht im Grundgesetz seit 75 Jahren verankert sei. „Und was die Durchsetzbarkeit unserer Forderungen angeht, wissen wir die breite Bevölkerung hinter uns“ ist sich der DGB-Geschäftsführer sicher.
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