HSC Coburg: Kräf­te bündeln

Symbolbild Handball

Auf­merk­sa­men Beob­ach­tern des Spiels gegen die HSG Wetz­lar ist es natür­lich auf­ge­fal­len: Der HSC 2000 Coburg wird im Abstiegs­kampf der Bun­des­li­ga alle Kräf­te für das gro­ße Ziel Klas­sen­er­halt bün­deln und das Trai­ner­team durch Jan Gorr ergän­zen.

Der Geschäfts­füh­rer, der die Mann­schaft sieben Jah­re lang gecoacht und im ver­gan­ge­nen Jahr zum Mei­ster­ti­tel in der 2. Bun­des­li­ga geführt hat, wird Alo­is Mraz in der sport­li­chen Lei­tung unter­stüt­zen. „Nach dem ernüch­tern­den Auf­tritt in Min­den und dem Ein­druck der 22-Tore-Nie­der­la­ge in Mag­de­burg haben wir vie­le Gesprä­che geführt. Wir haben uns mit dem Trai­ner­team und der Mann­schaft zusam­men­ge­setzt und über­legt, wie wir noch ein­mal neu­en Input geben kön­nen“ erklärt Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der Mat­thi­as Dietz. Aus­drück­lich, betont Dietz, woll­te man nicht direkt zur oft­mals in sol­chen Pha­sen im Pro­fi­sport nahe­lie­gen­den Lösung Trai­ner­wech­sel greifen.

„Wir sind über­zeugt von Alo­is, kön­nen aber auch die Augen nicht davor ver­schlie­ßen, dass wir zuletzt in einer Sack­gas­se waren und so nicht wei­ter machen kön­nen“, erklärt Dietz. Des­halb ent­stand schnell der Gedan­ke, in der Situa­ti­on alle Kräf­te zu bün­deln und als Team alles in die Waag­scha­le zu wer­fen, um wie­der in die Erfolgs­spur zurückzukeh­ren. Ent­schie­den wur­de des­halb, dass Jan Gorr bis auf wei­te­res Trai­nerteam und Mann­schaft im Sport­li­chen Bereich unter­stützt. „Jeder zieht mit, alle sind bereit, noch mehr zu arbei­ten, das ist für mich ein aus­drück­lich posi­ti­ves Zei­chen in die­ser schwe­ren Zeit“, sagt Dietz. 

Für alle Ver­ant­wort­li­chen sei klar gewe­sen, dass sol­che Auf­trit­te wie in Min­den im Abstiegs­kampf pas­sie­ren kön­nen, man sich sol­che in die­ser Häu­fig­keit wie bis­her aber nicht lei­sten kann hier gehe es nicht nur um Punk­te, son­dern auch dar­um, wie man sich in der stärk­sten Liga der Welt prä­sen­tiert und wie sehr man die Fans spü­ren lässt, dass man alles für den Sieg gibt. „Lamen­tie­ren hilft nicht, wir müs­sen jetzt nach vor­ne schau­en und freu­en uns, dass sich Jan trotz der beson­ders in Coro­na-Zei­ten alles ande­re als ein­fa­chen Auf­ga­ben als Geschäfts­füh­rer bereit erklärt hat, die sport­li­che Ver­ant­wor­tung für die Mann­schaft mit zu übernehmen.

Spä­te­stens nach die­ser Ent­schei­dung steht die Mann­schaft jetzt aber abso­lut in der Pflicht, sich anders zu prä­sen­tie­ren.“ Jan Gorr selbst hat gro­ßen Respekt vor der bevorstehe­n­den Auf­ga­be trotz­dem hat er nicht gezö­gert, ein­zu­sprin­gen. „Wir sind ein Ver­ein, der vom gro­ßen Zusam­men­halt lebt“, sagt Gorr. „Die­sen müs­sen wir jetzt ein­mal mehr zei­gen.“ Die Erwar­tun­gen an die Mann­schaft sind klar: „Ich habe lan­ge gebraucht, um diesen Auf­tritt in Min­den zu ver­ar­bei­ten, ehr­lich gesagt habe ich es bis heu­te nicht wirk­lich geschafft. Der Auf­tritt gegen Wetz­lar macht mir Hoff­nung, ich habe hier eini­ge gute Ansät­ze gese­hen und auch die Kör­per­spra­che war eine ande­re. Aber das darf kein Ein­zel­fall blei­ben. Mei­ne kla­re Erwar­tung an die Mann­schaft ist, dass sie sich in jedem ein­zel­nen Spiel für die­sen Ver­ein und unse­re Fans zer­reißt, die momen­tan lei­der nicht in die Hal­le kom­men kön­nen“, erklärt Jan Gorr.

Genau hin­se­hen wird er auch in seiner Dop­pel­funk­ti­on als Geschäfts­füh­rer und Mit­glied des Trai­ner­teams, was den Ein­satz der Spie­ler angeht: „Wir möch­ten nur mit Spie­lern lang­fri­stig zusam­men­ar­bei­ten, die den Ernst der Lage erken­nen und eine ent­spre­chen­de Reak­ti­on zei­gen. Ich rede jetzt auchnicht von Sai­son­zie­len, auch wenn ich weiß, dass das ret­ten­de Ufer mit vier Punk­ten Abstand noch zu sehen ist. Ich rede davon, dass wir immer, wenn wir auf der Plat­te ste­hen, alles geben und dies auch nach außen zei­gen. Wir müs­sen auch optisch eine Ein­heit sein, und es muss unan­ge­nehm sein, gegen uns zu spie­len. Das ist mei­ne Erwar­tungs­hal­tung an die Mann­schaft, und dafür brau­chen wir jeden ein­zel­nen Spieler.“