Experten-Talk „3D-Druck“ in Lichtenfels

Experten-Talk des FADZ Wirtschaftsverbands
Experten-Talk des FADZ Wirtschaftsverbands. © Marion Nikol

Einfach konstruieren, effizient fertigen

Experten-Talk des FADZ Wirtschaftsverbands offenbart Potenzial innovativer Software-Lösungen im Zusammenspiel mit 3D-Druck

Es gibt Aufgaben in Unternehmen, die nicht nur spezielles Fachwissen, sondern auch viel Zeit benötigen. Dies trifft beispielsweise auf die computergestützte Konstruktion von Bauteilen oder Werkzeugen zu. Was aber wäre, wenn dieser Prozess nicht nur zügiger, sondern auch von einem breiteren Personenkreis umgesetzt werden könnte? Möglich machen dies moderne Software-Lösungen wie sie das Start-Up trinckle aus Berlin am vergangenen Donnerstag beim Experten-Talk des FADZ Wirtschaftsverbands präsentierte. Gemeinsam mit den 3DDruck-Experten der Lichtenfelser naddcon GmbH zeigten die Referenten, wie sich Betriebsmittel mit Hilfe intelligenter Software einfach, schnell und flexibel additiv fertigen lassen.

„Angesichts des Fachkräftemangels ist das Thema Automatisierung heutzutage wichtiger denn je, insbesondere wenn individuelle Bauteile in kleinen Stückzahlen und kurzer Zeit entwickelt werden müssen“, betonte Frank Herzog, erster Vorsitzender des FADZ Wirtschaftsverbands, zu Beginn der Veranstaltung in der Zukunftswerkstatt Machbar. Dem schloss sich Ole von Seelen, Chief Commercial Officer bei trinckle an und erläuterte, welches Potenzial die automatisierte Konstruktion von Bauteilen mit sich bringt: „Ob Montage-, Mess- oder Schweißvorrichtungen – mit unserer Software lassen sich individuelle Vorrichtungen schnell entwerfen, selbst wenn man mit CAD nicht vertraut ist.“ Die Software trägt zum Beispiel bei einem großen Automobilhersteller dazu bei, dass Vorrichtungen innerhalb von Minuten konstruiert werden können, was zuvor mehrere Stunden in Anspruch nehmen konnte. Bei mehr als 800 Vorrichtungen an einem Standort lassen sich so relevante Einsparungen erzielen.

Höchst effizient fertigen wiederum lassen sich Bauteile mittels additiver Verfahren wie sie bei der Lichtenfelser naddcon GmbH im Fokus stehen. Wie der Applikations- und Entwicklungsingenieur Sebastian Kallenberg erklärte, können mit bestimmten 3DDruck-Technologien im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren wie Fräsen bis zu 90 Prozent Kosten eingespart werden. „Jedes Verfahren hat seine Vor- und Nachteile im Hinblick auf die Oberflächengüte, die Geschwindigkeit oder den Bauraum. Wenn zuvor in der Software fertigungsgerecht konstruiert wurde, lässt sich die Effizienz auf jeden Fall enorm steigern, auch was den Einsatz des Materials angeht“, so der Experte.

Dass die Konstruktion mit der fixturemate-Software von trinckle tatsächlich äußerst einfach funktioniert, demonstrierte Ole von Seelen direkt vor Ort am Laptop und erstellte mit wenigen Klicks das 3D-Modell einer komplexen Haltevorrichtung. „Die Konstruktionsabteilung ist in Unternehmen oft der Flaschenhals, weshalb es Lösungen braucht, um derartige Designaufgaben an weitere Mitarbeiter übertragen zu können und genau das ermöglichen wir“, brachte es von Seelen auf den Punkt.

Beim anschließenden Get-Together bot sich für die Gäste zudem noch reichlich Gelegenheit, Fragen zu stellen und Impulse auszutauschen.


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