Bayreuther Abiturient gewinnt Redewettbewerb der Bildungsstätte Anne Frank

Foto: privat

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Unter dem Motto „Der Rede wert!“ fand dieses Jahr der jährliche Kunstwettbewerb der Bildungsstätte Anne Frank statt. Bei diesem werden Jugendliche und junge Erwachsene ermutigt, sich in jährlich wechselnden Kunstformen auszudrücken. 2024 fand ein Redewettbewerb in den drei Alterskategorien: bis 14; 15-19 und 20-29 Jahre statt. Die Preisverleihung stand am 15.06. im Rahmen des Anne Frank Tags in der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt am Main auf dem Programm. In jeder Alterskategorie wurden drei Reden von der Jury prämiert und von den Preisträger*innen öffentlich gehalten. Viele eingereichte Redetexte drehten sich um die Themen Krieg und Übergriffigkeit/Feminismus, aber besonders die Vielfalt der Redethemen ist herauszustellen. In der Alterskategorie 15-19 Jahre gewann der Bayreuther Abiturient Niklas Huth, 17 Jahre alt. Dieser ist in Bayreuth schon öfter bei Aktionen der Letzten Generation öffentlich in Erscheinung getreten.

Seine Rede „Die Zeit für Widerstand ist Jetzt!“ handelt von seinen „erschütternden Erfahrungen“ bei einem Protest mit der Letzten Generation im März 2024 am Bundeskanzler*innenamt und seinen Gefühlen bezüglich der Klimakrise. „Offensichtlich wendet der deutsche Staat also lieber Gewalt gegen Minderjährige an und kriminalisiert ihren Protest, statt konsequenten Klimaschutz umzusetzen. Ich kann kaum in Worte fassen, was das mit mir macht. Wut, Angst, Trauer, Hoffnungslosigkeit.“ sagt er in der Rede. Nach seinem Redebeitrag stellte Niklas zusätzlich heraus, dass er sich über den Applaus freue und dieser ihn bestärke. Ihm ginge es jedoch hauptsächlich darum, Menschen zu erreichen und auch diese dafür zu motivieren, für eine lebenswerte Zukunft einzustehen: „Ich werde heute Abend nach Hause gehen und weiter protestieren. Ich werde dafür weiter juristisch verfolgt werden, weiter Polizeigewalt erleben und weiter zusehen, wie die Politik den Tod von Menschen in Kauf nimmt und Zukunft vernichtet. Trotz des Preises und trotz des Applauses.“ Weiterhin sagt der junge Aktivist: „Ich wünsche mir, dass mehr Menschen aufhören, Probleme zu verdrängen und anfangen hinzusehen. Bezüglich der Klimakrise hoffe ich, dass mehr Menschen sich überlegen, wie sie den friedlichen Protest unterstützen können und Teil der Lösung werden.“