Kinderfest der „Falken“ in Speichersdorf

Falken-Kinderfest in Speichersdorf. Foto: Wolfgang Hübner
Falken-Kinderfest in Speichersdorf. Foto: Wolfgang Hübner

Swingcart fahren, Bogenschießen, Reiten, Volkstanz und Zauberkünste waren nur fünf Highlights eines riesigen Programms beim bilderbuchmäßigen Kinderfest der Falken. Gut 250 kleine Besucher verlebten mit ihren Familien einmal mehr einen unbeschwerten und unterhaltsamen, wenngleich heißen Spielenachmittag.

Einmal mehr wurde das Falken-Kinderfest zum Mekka der oberfränkisch-oberpfälzischen Region. Das zeigten nicht nur die Autokennzeichen TIR, NEW und BT. Viele aus der Region nutzten den Tag zu einer Radtour mit Kinderanhänger. Große Kindertrauben und lange Warteschlangen bildeten sich über vier Stunden an den zehn Stationen beim 48. „Tag des Kindes“ der Falken. „Bei aller Kraftanstrengung, für uns Falken als Veranstalter war es ein Bilderbuchtag“, resümierte Falken-Chefin Sandra Weith am späten Abend, nachdem das gröbste wieder aufgeräumt war. Es war ein Nachmittag, so ganz nach dem Geschmack der Kleinen und ihrer Mamas und Papas. Unter dem Motto „Freundschaft jedem Kind der Erde“ hatten die Falken, eine der ältesten Kinder- und Jugendgruppe in der Großgemeinde, alles aufgeboten, was das Kinderherz begehrt. „Die fast 50-jährige Tradition des Kinderfestes ist bemerkenswert. Und noch viel mehr, dass junge Kräfte bereit sind, Verantwortung zu übernehmen“, lobte Schirmherr Bürgermeister Christian Porsch in seiner Grußbotschaft stellvertretend für die Ehrengäste. Neben einer Reihe von Gemeinderäten konnte Weith unter den Gästen zum einen die Vorstandschaft des Jugendheim- und Zeltlagerplatzvereins um Vereinschef Hermann Eisenhut und dessen Gründungsmitglieder begrüßen. Denn Eisenhut, selbst Falken-Aktivposten, hatte doppelten Grund zur Freude. „Wir haben gestern Abend im Falkenheim im vertrauten Kreis unserer noch lebenden Gründungsmitglieder auf unser 50-jähriges Bestehen angestoßen“, so der 62-jährige Chef des Valentin-Kuhbandner-Heims am Rande. „In Memoriam auch unseres Gründungsvaters Max Haas und seiner Frau Elfriede gedenken“. Weith nutzte auch die Gelegenheit, ihre kleinen und großen Zuhörer auch zur siebentägigen Hüttenfreizeit in Sonthofen vom 3. bis 9. August einzuladen.

Beim Programm, das den kleinen und großen Gästen beschert wurde, hatte ihre Crew einmal mehr alle Register gezogen. Die organisatorische Glanzleistung sollte durch einen großartigen Besuch belohnt werden. „Und das Bilderbuchwetter kann dafür nur das Geschenk des Himmels gewesen sein“, so eine überschwenglich begeisterte Angela Fraunholz. Den ganzen Nachmittag lang herrschte emsiges Treiben und beste Stimmung auf dem Festplatz zwischen Falkenheim und Goethestrasse. Der Kinderspielplatz war in ein farbenprächtiges Spieleparadies verwandelt, der Vorplatz des Falkenheims zum Kaffee- und Biergarten umfunktioniert worden. Pünktlich um 14 Uhr zur offiziellen Eröffnung war alles fertig. Am Fahnenmasten wehte der rote Falke, weit sichbar über die Anlage. Die 25-köpfige Helfercrew um Falkenchefin Sandra Weith hatten rund um den Spielplatz in der Ludwig-Thoma-Straße und dem Valentin-Kuhbandner-Heim einen bunten Spieleparcour aufgebaut. Seit früh morgens 9 Uhr bis in die frühen Abendstunden standen sie ihren Mann und ihre Frau und sorgten hinter den Kulissen für einen reibungslosen Ablauf. Dabei war noch erschwerend dazugekommen, dass einige Aktivposten bei der Europawahl als Wahlhelfer im Einsatz waren. Bereits am Samstagnachmittag hatten die Aufbauarbeiten mit Festzelt, Biertischgarnituren, Grill- und Getränkewagen sowie Absperrungen begonnen. Auf dem Festplatz kümmerten sich dann Theres Aleksa und Angela Fraunholz für bevorzugte Bedienung der Gäste. „Die Mousse au Schokolat und die Ananas-Torte sahen so lecker aus, dass ich gleich alle beiden probiert habe“, schwärmte nicht nur Viola Eisenhut. Ein Heer an jungen Frauen und Müttern hatten nämlich für Torten und Kuchen Marke Eigenbau von Apfelkuchen und Donauwelle bis Käsekuchen mit Mandarinen und Erdbeerkuchen gesorgt. Alle Hände voll zu tun hatten in der Küche Karin Gillich und Elke Krodel. „Bei uns war die Kaffeemaschine im Dauerbetrieb“, so Küchenchefin Gillich. Angesichts tropischer Temperaturen kam Andreas Degin kaum mit dem Ausschank und Gläserspülen nach. „Wir hatten bei den Steaks und Bratwürsten unser eigenes Saunabad“, so Evi Engelbrecht, die mit Gerhard Klein im Grillwagen schweißgebadet ihre Frau stand. „So viel Gutscheine haben wir schon lange nicht mehr ausgegeben“, freuten sich die beiden Falken-Urgestein Manfred Gillich und Michaela Wirner an der Kasse. Mit einem Mix der größten Hits der letzten Jahrzehnte wie aus den aktuellen Charts sorgte Wolfgang Fischer für beschwingte Hintergrundmusik.

Bereits eine halbe Stunde vorher hatten sich die ersten Kinder ihre Laufkarten gesichert und warteten ungeduldig auf den Startschuss. Denn beim Programm jagte eine Attraktion die andere.

Zum ersten Mal dabei und auf Anhieb ein Renner: zwei Schießstände des Schützenvereins Zur Linde um stellvertretenden Vorsitzenden Roberto Vicente. Zum einen hatten Christopher Seeger und sein Sohn Erik eine Bogenschiessanlage aufgebaut. Hier konnten die Kinder mit Bögen mit Gummikappe und die Jugendlichen mit einen Kindersportbogen schießen. Betreut von Emma Kausler, Ela Koca , Celine Ittmann,, Clara Di Fini, Tobias Kiel und Leonie Vicente durften sich die Kinder am zweiten Stand beim Schießen mit dem Lichtpunktgewehr und der Lichtpunkpistole versuchen. „Sie haben keine Altersbeschränkung und sind eine tolle Möglichkeit, den Kindern und Jugendlichen den Schießsport nahezubringen“, so Vicente am Rande! Entsprechend gab es dann auch kaum ein Kind oder einen Jugendlichen, die nicht gleich mehrmals die Gelegenheit nutzten, ihre ruhige Hand und ihre Zielsicherheit auszutesten.

Nach dem großen Erfolg 2019 wieder dabei an der Station fünf der Fahrparkour. Wie sich zur Freude der Führungscrew einmal mehr bestätigte, sorgte die neueste Errungenschaft der vier handgetriebenen Fahrzeuge für einen Volltreffer. Viel Gefühl und schon etwas Kraft, aber vor allem auch Koordinationsfähigkeit und Geschicklichkeit von Beinen und Händen war gefragt, um Dreirad, Swingcart und FunCart in Bewegung zu setzen und die Spur zu halten. Umso größer war der Spaß, welche Schleifen dabei gezogen wurden. Doch kein Problem: Kimberly Bading stand als Starthilfe und für so manchen Schubser parat.

Weil schwer und aufwendig zu montieren hatten die Falken viele Jahre auf den großen Renner unter den Spielstationen verzichtet: die Rollrutsche. Wie nicht anders zu erwarten standen die Kinder bei Markus Gillich, Peter Froß und Johannes Froß nicht nur einmal Schlange, um in einer Plastikwanne die Rollen hinabzurutschen. Hochbetrieb herrschte am Tattoo-Stand von Trixi und Steffi Schels. Mädchen wie Jungs ließen sich von ihnen bunte Sternchen und Blumen, märchenhafte Tiere und Figuren auf die Arme und Füße zaubern. Zweifellos eine weitere Attraktion schlechthin waren die Rundfahrten durch Speichersdorf. Thomas Gottsmann und Dominik Krodel am Steuer und Christiane Bading und Viola Eisenhut als Betreuerinnen kutschierten die Kleinen mit einem Oldtimer-Traktorgespann durch den Ort.

Anziehungspunkt auf der benachbarten Wiese von Rudi Dorsch waren einmal mehr die Vierbeiner des Reitclubs am Kulm. Trotz brütender Hitze hatten Jugendleiterin Angela Raps und Übungsleiterin Julia Fleißner mit ihrer fünfköpfigen Helferinnencrew die Hannoveranerstute Beauty, die Ponys Fleck, Chipsy und Primel mitgebracht. Sie waren mit dem Pferdehänger nach Speichersdorf gekommen. Einmal mehr bestätigte sich, dass es für die Kinder das Ponyführen und Ponyreiten das Größte ist. Begleitet von Julia Küffner, Annaluna Mancia, Alisa Edel, Rebecca Danzer, Anna Krannich und Milena Brand durften die kleinen Knirpse „ihre Runden drehen.“ Auch wieder mit von der Partie die 1. Vorsitzende Renate Schupfner.

Zwischen den Stationen konnten sich die Drei- bis 13-Jährigen auf der Hüpfburg und bei den Geschicklichkeitsspielen des Kreisjugendrings wie Kriechtunnel, Hüpfbälle und Hula-Hoop-Reifen nach Herzenslust austoben. Kein Wunder, dass sich die Kleinen gleich mehrmals anstellten. Je mehr der Nachmittag voranschritt, umso mehr sorgten blaue Luftballons für ein prächtiges farbenfrohes Bild. Denn seit dem ersten Tag des Kindes 1972 gehört der Luftballonstand zum Programm. Den ganzen Nachmittag füllten die Falkenhelfer Alfred Klose und Claudia Fischer diese mit Gas. Der kräftige Wind dürfte auch dieses Mal den einen oder anderen weit in die östlichen Länder getragen haben.

Für einen Hingucker und staunende Begeisterung unter den Zaungästen sorgte der Auftritt der drei-bis zehnjährigen Landjugendmitglieder. In ihrer wunderschönen Tracht und betreut von Katharina Hertel, Anna Pöllath und Reinhold Schmid zogen sie bei ihren Volkstänzen „Schwarzer Peter“, „Schlamperer“ und „Mühlradl“ ihre Kreise auf der Wiese. Selbst um 17 Uhr war bei den Kindern an kein Heimgehen zu denken. Denn zum krönenden Abschluss sorgte dann der Zauberer für eine ganze Stunde im brechend vollen Saal des Valentin-Kuhbandner-Heims für verblüffte Gesichter. Marius Koslowski griff dabei tief in die Trickkiste seiner Zauberkünste.

Impressionen vom Kinderfest