Sonntagsgedanken: Verantwortung

Symbolbild Religion

Liebe Freunde,

wissen Sie, was einen Menschen auszeichnet, was einen Menschen zum Menschen macht: sein aufrechter Gang, seine Fähigkeit, logisch zu denken? Alles richtig, aber das, was ihn heraushebt, was ihn zum Menschen macht, ist: Er kann sprechen, er kann Antwort geben.

Ein Tier kann zwar auch antworten, aber es sind Laute, die es von sich gibt. Der Mensch jedoch, der kann Antwort geben, und er kann deswegen auch Verantwortung übernehmen. Er kann sich verantworten und ich bin überzeugt, dass das Gott auch will.

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel ...

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel …

In der Bibel wird Adam von Gott gefragt: „Was hast du getan?“ Aber hier reagiert jener verantwortungslos, denn er schiebt alles ab und sagt: „Die da, die Frau, die hat das getan.“

Und wir? Handeln wir nicht oft auch so? Entziehen wir uns nicht auch oft unserer Verantwortung und schieben alles auf andere?

Der da, die da, die sind schuld.

Aber es ist für mich der Wille Gottes, dass wir uns unserer Verantwortung stellen, ganz egal wo, ob in Gesellschaft oder Kirche. Und Verantwortung übernehmen, das muss man lernen, und vielleicht wird man nie ganz fertig damit, es immer wieder neu zu lernen.

Dazu braucht es Menschen, die einen begleiten, die Verantwortung vorleben und beispielhaft wirken.

Alle, deren Eltern solche Vorbilder sind und waren, die können sich wirklich glücklich preisen. Glücklich die, die Erzieherinnen, Lehrer und Lehrerinnen erleben, die sie lehren, Verantwortung zu übernehmen. Glücklich der Mensch, der in seinem Freundeskreis Menschen hat, die ihn genau darin stützen. Denn nur so wird man zu einem Menschen, der in dieser Gesellschaft seinen Mann und seine Frau steht, ganz egal, ob in der Wirtschaft, im Beruf oder im Privatleben und auch in der Kirche. Genau!

Gott will uns nicht als eine Art Schoßhündchen, das ihm einfach hinterhertrottet. Gott will nicht das Schaf, das halt lammfromm und bequem in seiner Herde bleibt. Gott will uns als mündige Christen, er will uns als seinen Partner und seine Partnerin, die, auf ihn angesprochen, klar Stellung beziehen. Diese Verantwortung beginnt bei uns und in unseren Gemeinden. Da können wir Verantwortung füreinander übernehmen, indem wir uns gegenseitig stützen, helfen und begleiten.

Machen wir uns miteinander auf den Weg, lassen wir keinen hängen, oder schreiben wir keinen ab, denn wir haben füreinander Verantwortung.

Gott fordert uns heraus, er hat uns diese einzigartige Fähigkeit verliehen: Wir können Antwort geben. Und deshalb sind wir diese Antwort auch schuldig; ihm und uns gegenseitig. Wir haben Verantwortung für uns und unsere Welt. Wir haben Verantwortung im Beruf und uns selbst gegenüber und infolgedessen auch unserem Glauben gegenüber. Übernehmen wir sie, damit wir hier nicht als armes Würstchen dastehen, sondern in allen Bereichen – auch in Glaubensdingen – den aufrechten Gang eines Menschen gehen und als aufrechte Menschen vor Gott stehen können.

Klaus Weigand


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Infos zu Pfarrer Klaus Weigand

  • Geboren 1966 in Erlenbach am Main (Unterfranken)
  • Abitur am Theresianum in Bamberg 1989
  • Studium der Kath. Theologie in Bamberg und Wien
  • Priesterweihe 1998
  • Tätigkeiten:
  • Fürth, Christkönig von 1997 – 2010
  • Buckenhofen als Pfarradministrator 2010 – 2015
  • seit 2015 in Heroldsbach und Hausen

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