Stadt Bay­reuth stellt Domi­zil für Tau­ben auf

Die Stadt Bayreuth hat in der Albrecht-Dürer-Straße ein Taubenhaus aufgestellt./Foto: Stadt Bayreuth

Die Stadt Bay­reuth hat in der Albrecht-Dürer-Stra­ße ein Tau­ben­haus aufgestellt./Foto: Stadt Bayreuth

Für die einen gehö­ren die gefie­der­ten und gur­ren­den Gesel­len zum Stadt­bild dazu, für die ande­ren gel­ten sie als Schäd­lin­ge, deren Kot für zahl­rei­che Schä­den vor allem an histo­ri­schen Gebäu­den und auch Wohn­ge­bäu­den ver­ant­wort­lich ist: Die Rede ist von Stadt­tau­ben. Um sowohl dem Tier- als auch dem Denk­mal­schutz und den Anlie­gen der Beschwer­de­füh­rer gerecht zu wer­den, hat die Stadt Bay­reuth in der Albrecht-Dürer-Stra­ße ein Tau­ben­haus mit 55 Lege­plät­zen auf­stel­len lassen.

Das Tau­ben­haus – ein wei­te­rer Tau­ben­schlag steht an der Ecke Richard- und Cosi­ma-Wag­ner-Stra­ße – hat laut Dr. Kai Braun­mil­ler, dem Lei­ter des städ­ti­schen Vete­ri­när­amts, meh­re­re Vor­tei­le. Da Tau­ben stand­ort­treu sind, kön­ne die Stadt sie mit geziel­ter Füt­te­rung zu dem Haus locken. Dadurch wer­de die Bela­stung ihrer bis­he­ri­gen Lieb­lings­plät­ze durch Tau­ben­kot erheb­lich ver­rin­gert. „Eine Tau­be schei­det jähr­lich etwa zehn bis zwölf Kilo Kot aus. Die­ser lan­det künf­tig größ­ten­teils im Tau­ben­haus, da der Vogel bis zu 80 Pro­zent des Tages hier ver­bringt. Der Kot wird von einem städ­ti­schen Mit­ar­bei­ter regel­mä­ßig aus dem Tau­ben­haus ent­sorgt“, erläu­tert Dr. Braunmiller.

Tau­ben könn­ten in ihrem neu­en Domi­zil außer­dem art­ge­recht mit Kör­nern gefüt­tert wer­den. „Brot, Bröt­chen oder Piz­za­rän­der, die vie­le Men­schen lei­der den Tie­ren zum Fraß vor­wer­fen, sind für die Gesund­heit der Vögel schlecht. Ganz abge­se­hen davon, dass es gene­rell ver­bo­ten ist, Tau­ben in Bay­reuth auf der Stra­ße oder im Park zu füt­tern“, erläu­tert Dr. Braun­mil­ler und fügt an, dass zudem von den Tau­ben nicht gefres­se­nes Fut­ter Rat­ten anlocke. „Tier­schutz heißt, die Tau­ben nicht zu füt­tern“, betont der Lei­ter des Vete­ri­när­amts. Die Stadt wer­de übri­gens eng mit der Poli­zei und der Sicher­heits­wacht zusam­men­ar­bei­ten, um das Füt­te­rungs­ver­bot zu über­prü­fen bezie­hungs­wei­se durch­zu­set­zen, so der Lei­ten­de Vete­ri­när­di­rek­tor weiter.

Bei Bedarf kran­ke Tie­re versorgen

Des Wei­te­ren kön­ne die Stadt in einem Tau­ben­haus nicht nur die Gesund­heit der Tie­re über­prü­fen und bei Bedarf kran­ke Tie­re tier­ärzt­lich ver­sor­gen. Das Vete­ri­när­amt kön­ne auch den Bestands-zuwachs der Tie­re in Gren­zen hal­ten, indem ein Teil der Eier gegen Attrap­pen aus­ge­tauscht wer­de. „Ein Tau­ben­paar kann zwi­schen drei- und sechs­mal im Jahr je zwei Eier legen. Wir kön­nen also beim Ei- Aus­tausch für ein Pär­chen bis cir­ca zehn Jung­tie­re ver­hin­dern“, erläu­tert Dr. Braun­mil­ler, der die Tau­ben­po­pu­la­ti­on auf meh­re­re Tau­send Tie­re in Bay­reuth schätzt.

Den Schutz der Tau­ben und der Gebäu­de lässt sich die Stadt übri­gens etwas mehr als 10.000 Euro kosten. In dem Preis sind der Con­tai­ner und der Ein­bau der Nist­plät­ze durch Mit­ar­bei­ter des Stadt­bau­hofs ent­hal­ten, erläu­tert der Vete­ri­när­amts­lei­ter. Damit habe die Stadt durch den qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen Eigen­bau nur etwa die Hälf­te von dem Geld aus­ge­ge­ben, was sonst ein ver­gleich­ba­res Tau­ben­haus koste, so Dr. Braun­mil­ler weiter.

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