Sonn­tags­ge­dan­ken zur Dreifaltigkeit

Symbolbild Religion

Lie­be Freunde,

Schlie­ßen Sie mal Ihre Augen! Und nun stel­len Sie sich vor, Sie gin­gen im Wald spa­zie­ren und kämen an eine klei­nen Lich­tung; mit­ten in die­sem Wald. Dort ent­decken Sie etwas Wun­der­ba­res: Da ent­springt eine klei­ne Quel­le. Mun­ter spru­delt das Was­ser aus der Erde her­vor, sam­melt sich zu Füßen eines gro­ßen Bau­mes und for­miert sich dann zu einem klei­nen Bach. Über unzäh­li­ge Stei­ne hin­weg gräbt sich jener klei­ne Bach dann sei­nen Weg den Hang hin­un­ter, bis weit hin­ein in das Tal. Und er wächst dabei, er wird grö­ßer und mäch­ti­ger, wird zu einem rich­ti­gen Gebirgs­bach. Unten im Tal, wo die­ser Bach ange­kom­men ist, dort ist er dann schon so groß gewor­den, dass die Men­schen, die an sei­nem Ufer woh­nen, bereits von einem Fluss sprechen.

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel ...

Pfar­rer Klaus Weig­and (rechts) mit Urmel …

Im 4. Jahr­hun­dert hat der gro­ße Theo­lo­ge Gre­gor von Nazi­anz die­se Geschich­te von der Quel­le, dem Bach und dem Fluss zum ersten Mal erzählt. Und er hat dies getan, um den Men­schen sei­ner Zeit ein klein biss­chen deut­lich zu machen, wie man sich das mit der Drei­fal­tig­keit denn so ganz von Fer­ne zumin­dest vor­stel­len könne.

Gre­gor sagt, dass das mit der Drei­fal­tig­keit, dass das viel­leicht so wie mit die­ser Geschich­te sei: Wir haben eine Quel­le, einen Bach und einen Fluss und wir mei­nen, die­se drei ganz deut­lich von­ein­an­der unter­schei­den zu kön­nen! Aber, obwohl sie ver­schie­den sind, sind alle drei von dem glei­chen Was­ser der Quel­le durchdrungen.

Und so, lie­be Freun­de, ist es auch mit der Vor­stel­lung der Drei­fal­tig­keit: Wir spre­chen immer von Gott Vater, Sohn und Geist, drei unter­schied­li­chen Per­so­nen, die aber alle von dem einen gött­li­chen Wesen durch­weht sind. Alle drei sind durch­weht von der gött­li­chen Lie­be: Gott, der wie ein lie­ben­der Vater und eine lie­ben­de Mut­ter ist, des­sen Lie­be sich im Sohn zeigt und des­sen gött­li­che Lie­be durch den Geist in unse­re Her­zen hin­ein­ge­weht ist, damit auch wir zu Lie­be fähig sind.

Quel­le, Bach und Fluss haben mir ein klein wenig gehol­fen – nicht Gott zu ver­ste­hen, das wird nie gesche­hen -, aber mir ein klein wenig vor­zu­stel­len, wie ich mich die­sem gött­li­chen Geheim­nis im Den­ken nähern kann. Sie haben mir das Geheim­nis nicht ent­zau­bert, aber sie haben mir die Begeg­nung mit die­sem Gott ein wenig erleichtert.

Ich kann von daher ohne gro­ße Schwie­rig­kei­ten davon spre­chen, dass die­ser Gott ein Gott in drei Per­so­nen ist, denn ich den­ke dann ins­ge­heim an die­se Quel­le, den Bach und den Fluss. Die­se drei ver­schie­de­nen Gewäs­ser aus ein und dem­sel­ben Was­ser sind für mich näm­lich ein Bild gewor­den, ein Bild für das eine gött­li­che Wesen, das in drei Per­so­nen existiert.

Ich wün­sche Ihnen einen guten Sonntag

Klaus Weig­and


Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Infos zu Pfar­rer Klaus Weigand

  • Gebo­ren 1966 in Erlen­bach am Main (Unter­fran­ken)
  • Abitur am The­re­sia­num in Bam­berg 1989
  • Stu­di­um der Kath. Theo­lo­gie in Bam­berg und Wien
  • Prie­ster­wei­he 1998
  • Tätig­kei­ten:
  • Fürth, Christ­kö­nig von 1997 – 2010
  • Bucken­ho­fen als Pfarr­ad­mi­ni­stra­tor 2010 – 2015
  • seit 2015 in Herolds­bach und Hausen

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