Pre­digt von Erz­bi­schof Gös­sl in Gößweinstein

Erzbischof Herwig Gössl. © Pressestelle Erzbistum Bamberg / Dominik Schreiner
Erzbischof Herwig Gössl. © Pressestelle Erzbistum Bamberg / Dominik Schreiner

„Got­tes­be­zie­hung gegen Götzen“

Die per­sön­li­che Got­tes­be­zie­hung ist nach Wor­ten von Erz­bi­schof Her­wig Gös­sl das beste Mit­tel gegen die moder­nen Göt­zen die­ser Zeit. „Wir müs­sen nicht fal­sche Got­tes­bil­der bekämp­fen, nicht gegen Göt­zen vor­ge­hen. Wir müs­sen heu­te nur die Nähe Got­tes suchen, die Ver­traut­heit mit ihm pfle­gen und auf die­se Wei­se sei­nem Wesen ent­spre­chen“, sag­te Gös­sl am Sonn­tag zum Drei­fal­tig­keits­fest in Göß­wein­stein und füg­te hin­zu: „Wo die per­sön­li­che Got­tes­be­zie­hung wächst, dort wer­den die moder­nen Göt­zen kei­ne Chan­ce mehr haben.“

Men­schen brauch­ten offen­sicht­lich beson­de­re Orte, Bil­der und Zei­chen, die ihnen hel­fen, Gott nahe zu kom­men und Got­tes Gegen­wart zu erfah­ren, so der Erz­bi­schof. Dies wer­de beson­ders auch an Wall­fahrts­or­ten wie Göß­wein­stein deut­lich. „Immer wie­der ver­su­chen wir, das Unsicht­ba­re und Unfass­ba­re sicht­bar und fass­bar zu machen, Gott ins Bild zu brin­gen, weil uns das hilft, ihm nahe zu sein.“ Gott las­se sich aber nicht auf ein Bild­nis oder einen bestimm­ten Ort fest­le­gen. „Er ist grö­ßer und wei­ter als unse­re Vor­stel­lungs­kraft, er sprengt Raum und Zeit. Gott ist ganz anders als alle Bil­der und Vor­stel­lun­gen, die Men­schen sich von ihm machen; er über­steigt das alles“, sag­te Erz­bi­schof Gössl.

Gott sei nicht ein ver­bor­ge­nes Geheim­nis, son­dern ein Gott, der den Men­schen und die­ser Welt zuge­wandt und zuge­tan sei. „Das Geheim­nis Got­tes ist nicht sei­ne Distanz zu die­ser Welt, son­dern sei­ne Nähe. Got­tes Wesen ist sei­ne Lie­be und Zuwen­dung“, beton­te der Erzbischof.

Göß­wein­stein gehört zu den meist­be­such­ten Wall­fahrts­or­ten Fran­kens, vor allem des Erz­bis­tums Bam­berg. Zwi­schen Mai und Okto­ber zie­hen an fast jedem Sams­tag und Sonn­tag Pil­ger­grup­pen aus ganz Ober­fran­ken, Unter­fran­ken und der Ober­pfalz nach einem oft mehr­tä­gi­gen Fuß­marsch mit Blas­mu­sik in die barocke Basi­li­ka ein. Beson­de­rer Höhe­punkt im Wall­fahrts­jahr ist das Patro­zi­ni­um der Kir­che am Dreifaltigkeitssonntag.

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