„Keine Privatisierung der Regiomed-Kliniken“ – Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben ist besorgt

Symbolbild Gesundheit

„Bedarfsorientierte Klinikangebote haben Vorrang vor Renditen“

Die Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern ist besorgt über den Verhandlungsstand beim insolventen Klinikverbund Regiomed. (1)

Klaus Emmerich, Klinikvorstand im Ruhestand: „Marktwirtschaftlicher Wettbewerb hat im Klinikbereich nichts zu tun. Bedarfsorientierte Klinikangebote haben Vorrang vor Renditen. Das aktuelle Insolvenzverfahren zeigt die Auswüchse Jahrzehnte langen Wettbewerbs in Deutschland zwischen kommunalen, privaten und gemeinnützigen Krankenhäusern. Wettbewerb mit Abrechnung von DRG-Fallpauschalen impliziert Insolvenzen und unerwünschte Klinikübernahmen. Die Verantwortung dafür tragen die Bundesgesundheitsminister der letzten 20 Jahre, aktuell Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.“

Die Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern schließt sich der Forderung von Verdi an:

Kein Verkauf der bayerischen Regiomed-Kliniken an die SANA AG!

Was bedeutet der Beschluss des Gläubigerausschusses, das SANA-Angebot zu Ende zu verhandeln? Im Falle eines erfolgreichen Abschlusses:

  • könnte sich die SANA AG die bayerischen Regiomed-Kliniken mit höheren Renditeaussichten heraussuchen, die thüringischen Regiomed-Kliniken versprechen offenbar nicht die gewünschte Rendite.
  • wird die SANA AG das bayerische Klinikangebot voraussichtlich renditeorientiert umgestalten, ggf. durch Leistungskürzungen oder Leistungskonzentration zum Nachteil der Patienten
  • wird auch das Personal renditeorientiert eingesetzt, durch knappen Personaleinsatz oder durch veränderte Lohngestaltung.

Klaus Emmerich weiter: „Regiomed ist keine Galleria. Es geht nicht um ein großflächiges Konsumangebot einer angeschlagenen Warenhauskette. Es geht um Schutz und Erhalt gefährdeten Lebens. Die Träger des Klinikverbunds und die Bayerische Staatsregierung sind jetzt gefordert.“

Mit Blick auf den drohenden Verkauf der bayerischen Regiomed-Kliniken fordert die Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern von den Kommunen:

  • Vermieten Sie Ihrer Krankenhausimmobilie nicht an die SANA AG.
  • Halten Sie stattdessen Ihr Übernahmeangebot aufrecht und erhöhen Sie es ggf.
  • Verhindern Sie damit die Privatisierung Ihrer Krankenhäuser.

(1) BR24, Klinikum Coburg: Beschäftigte protestieren gegen Verkauf, https://www.br.de/nachrichten/bayern/klinikum-coburg-beschaeftigte-protestieren-gegen-verkauf,UDPtX6V

BibliomedManager, Regiomed-Insolvenz: Sana-Konzern will bayerische Standorte übernehmen, https://www.bibliomedmanager.de/news/regiomed-insolvenz-sana-konzern-will-bayerische-standorte-uebernehmen?utm_id=143394&sfmc_id=97838732

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