BUND Natur­schutz Forch­heim gibt Tipps

Vogel gefun­den – was tun?

Flügge Jungvögel werden am Boden weiterversorgt Foto: Michael Bangerter

Flüg­ge Jung­vö­gel wer­den am Boden wei­ter­ver­sorgt Foto: Micha­el Bangerter

Ver­meint­lich ver­las­se­ne Jung­vö­gel soll­te man in den mei­sten Fäl­len in Ruhe las­sen. Fal­sche Tier­lie­be scha­det. Der BUND Natur­schutz gibt Tipps, wie man sich in einer sol­chen Situa­ti­on ver­hal­ten soll. Hecken und Büsche nicht schnei­den. Jetzt kann man sie über­all beob­ach­ten: Vogel­kin­der! Sie hüp­fen durch die Büsche und am Boden ent­lang und war­ten dar­auf, von den Eltern gefüt­tert zu wer­den. „Für vie­le Men­schen sieht das so aus, als ob die Jung­vö­gel Hil­fe brau­chen, vor allem, wenn sie sich nicht von der Stel­le bewe­gen. Doch in einer sol­chen Situa­ti­on muss man gut über­le­gen, was das Rich­ti­ge ist“, erklärt Her­bert Lüt­tich von der Orts­grup­pe Forch­heim. Zuerst muss geklärt wer­den, ob es sich um einen Nest­ling han­delt, der mög­li­cher­wei­se aus dem Nest gefal­len ist. Denn in die­sem Jung­vo­gel-Sta­di­um benö­ti­gen die Tie­re unse­re Hil­fe, da sie allei­ne noch nicht über­le­bens­fä­hig sind. Der wich­tig­ste Unter­schied zwi­schen einem Nest­ling und einem Äst­ling ist, dass Nest­lin­ge noch kein voll­stän­di­ges Feder­kleid besit­zen und im Gegen­satz zu Äst­lin­gen nicht auf den eige­nen Füßen ste­hen, son­dern auf ihrem gesam­ten unte­ren Bein­ab­schnitt sit­zen. „Wenn das Nest in der Nähe ist, kann man die­se her­aus­ge­fal­le­nen Vögel ein­fach vor­sich­tig zurück­set­zen, die Eltern stö­ren sich nicht dar­an“, so Lüt­tich. Anders sieht es bei flüg­gen Jung­vö­geln am Boden aus, erkenn­bar am voll­stän­di­gen Gefie­der. „Die­se Vögel soll­te man in den mei­sten Fäl­len in Ruhe las­sen. In der Regel wer­den sie von den Eltern am Boden ver­sorgt oder durch bestimm­te Rufe zum Flie­gen ani­miert. Droht dem flüg­gen Jung­vo­gel aber unmit­tel­bar Gefahr – etwa durch Kat­zen oder den Stra­ßen­ver­kehr – kann man den Vogel an einen geschütz­ten Ort bei­spiels­wei­se in eine dich­te Hecke set­zen. Der Ort soll­te aber unbe­dingt in der Nähe des Fund­or­tes sein. Die Vogel­el­tern beob­ach­ten die Situa­ti­on genau und fin­den ihren Nach­wuchs wie­der“, erklärt Lüt­tich. Um offen­sicht­lich ver­letz­te Vögel soll­te man sich in jedem Fall küm­mern. Die­se soll­ten vor­sich­tig auf­ge­le­sen und zu einem Tier­arzt gebracht wer­den ‑bei­spiels­wei­se in einem Kar­ton mit Hand­tuch dar­in. Wich­ti­ger Hin­weis: Wäh­rend der Vogel­brut­zeit vom 1. März bis 30. Sep­tem­ber ist es ver­bo­ten, Hecken, Gebü­sche und ande­re Gehöl­ze abzu­schnei­den oder zu besei­ti­gen. Vie­le Vögel haben hier Nester gebaut und ver­sor­gen ihre Jun­gen. Erlaubt ist nur der scho­nen­de Schnitt. Las­sen sich bestimm­te Arbei­ten, wie scho­nen­de Form­schnit­te, nicht auf­schie­ben, soll­te die Hecke unbe­dingt zuvor nach Nestern und Jung­tie­ren abge­sucht werden.

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