Joann-Sfar-Ausstellung im Erlanger Stadtmuseum

„Die Katze des Rabbiners“ – Joann Sfar – Zeichnen und Leben

Joann Sfar ist in seiner französischen Heimat ein wahrer Comic-Star. In seinen oft autobiografisch beeinflussten Werken setzt er sich immer wieder mit der jüdischen Kultur und der Gefahr des Antisemitismus auseinander. Im Erlanger Stadtmuseum wird vom 30. Mai bis zum 1. September die erste ihm gewidmete Werkschau in Deutschland präsentiert: „Die Katze des Rabbiners. Joann Sfar – Zeichnen und Leben“.

Joann Sfar, Cover Klezmer-Band 4, "Trapezschwünge" 2012 © Joann Sfar / Gallimard

Joann Sfar, Cover Klezmer-Band 4, „Trapezschwünge“ 2012 © Joann Sfar / Gallimard

In Joann Sfars Erzählungen tummeln sich Vampire und Seeräuber, der kleine Prinz und der mystische Golem, der Maler Marc Chagall und der Chansonnier Serge Gainsbourg.

Mit markantem Strich entführt er seine Leserinnen und Leser in die jüdische Kultur Frankreichs, Algeriens und Osteuropas, der Heimat des Klezmers. Themen wie Freundschaft, Kindheit, Sexualität und Stigmatisierung verwebt er mit seiner eigenen jüdischen Identität, die er mehr kulturell als religiös begreift.

Als Sohn jüdischer Eltern in Nizza aufgewachsen und vom frühen Tod seiner Mutter geprägt, beginnt Sfar schon in jungen Jahren, zu zeichnen und zu schreiben. Das Zeichnen wird für ihn zum Zufluchtsort, zu seiner Art, die Welt zu begreifen.

Autobiografische Werke wie „Die Synagoge“ verarbeiten Erlebnisse seiner Kindheit und Jugend, die auch von Erfahrungen mit Antisemitismus und dem Erstarken des Rechtspopulismus in Frankreich geprägt waren.

Joann Sfar, Die Katze des Rabbiners, 2002 © DARGAUD, by Sfar, avant-verlag

Joann Sfar, Die Katze des Rabbiners, 2002 © DARGAUD, by Sfar, avant-verlag

Joann Sfars bekanntestes Werk, die Comic-Reihe „Die Katze des Rabbiners“, wurde in 22 Sprachen übersetzt und 2011 verfilmt. Die titelgebende Katze beginnt nach dem Verzehr eines Papageis zu sprechen und fordert ihren Herrn fortan mit ironischen Bemerkungen, philosophischen Reflektionen und ketzerischen Kommentaren heraus.

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Internationalen Comic-Salon und dem Musée d’art et d’histoire du Judaïsme in Paris. Anhand von rund 200 teils unveröffentlichten Originalseiten und Skizzenbüchern, Fotografien und Filmen zeichnet sie den Werdegang und die Arbeitsweise eines außergewöhnlichen Künstlers nach.

Zur Ausstellung wird ein vielseitiges Begleitprogramm mit Führungen, ComicWorkshops und Veranstaltungen zur jüdischen Kultur geboten.

Begleitprogramm

21. Internationaler Comic-Salon*

www.comic-salon.de

  • Do, 30. Mai, 19 Uhr: Empfang mit Joann Sfar und Live-Zeichnen
  • Fr, 31. Mai, 11 Uhr: Kuratorenführung (Englisch)
  • Sa, 1. Juni, 16 Uhr: Kuratorenführung (Deutsch)
  • So, 2. Juni, 11 Uhr: „Jüdischsein im Comic am Beispiel von Joann Sfar“, Kalina Kupczynska und Véronique Sina im Gespräch

Schabbat feiern mit der Jüdischen Kultusgemeinde*

  • Fr, 28. Juni, 19 Uhr

Museumsfest*

  • So, 28. Juli, 11–17 Uhr, Eintritt frei

Vortrag „Jüdische Feste“ in der Erlanger Synagoge*

  • Do, 1. August, 18.30 Uhr

44. Erlanger Poetenfest*

  • 29. August – 1. September

Mitmachaktionen*

  • Sonntags, 9. Juni / 7. Juli / 4. August, jeweils ab 13.30 Uhr

Comic-Workshops mit Michael Jordan*

* Nähere Informationen zum Programm unter www.stadtmuseum-erlangen.de

Ausstellungsführungen

  • So, 9. Juni / 7. Juli / 4. August, jeweils 14 Uhr
  • Do, 27. Juni / 25. Juli / 22. August, jeweils 18.30 Uhr

Führung über den Jüdischen Friedhof Erlangen

  • Do, 20. Juni, 18.30 Uhr / 18. Juli, 17 Uhr

Erinnern – Mahnen – Gedenken an jüdische Erlanger*innen

  • So, 21. Juli / 25. August, jeweils 14 Uhr

Die Teilnahme an den öffentlichen Führungen ist begrenzt. Um Anmeldung wird gebeten: 09131 86-2300 / stadtmuseum@stadt.erlangen.de.

Buchung von Ausstellungsführungen für Gruppen und Schulklassen: 09131 86-2972 / stadtmuseum@stadt.erlangen.de.

Auf Wunsch werden die Rundgänge von einem Gebärdensprachdolmetscher begleitet (Anmeldung mind. 14 Tage vorher). Für Menschen mit Hörbeeinträchtigung steht eine mobile FM-Anlage zur Verfügung.

Stadtmuseum Erlangen

Martin-Luther-Platz 9, 91054 Erlangen

Tel. 09131 / 86-2300 (Kasse) / Tel. 09131 / 86-2408 (Verwaltung)

stadtmuseum@stadt.erlangen.de / www.stadtmuseum-erlangen.de

Öffnungszeiten

Di, Mi, Fr 9 – 17 Uhr / Do 9 – 20 Uhr / Sa, So, feiertags 11 – 17 Uhr

Eintritt

  • 4 Euro, ermäßigt 2,50 Euro, Eintritt frei für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.
  • Jeden Donnerstag 17 – 20 Uhr Eintritt frei.

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