Gesamt­in­stand­set­zung und ener­ge­ti­sche Sanie­rung des Klo­sters Gößweinstein

Blick auf das eingerüstete Kloster mit Bautafel
Blick auf das eingerüstete Kloster mit Bautafel

All­ge­mei­nes

Das Klo­ster Göß­wein­stein ist ein ehe­ma­li­ges Klo­ster der Kapu­zi­ner und jet­zi­ges Fran­zis­ka­ner­klo­ster in Göß­wein­stein – Land­kreis Forch­heim – in der Erz­diö­ze­se Bam­berg. Das St. Fran­zis­kus geweih­te Klo­ster wur­de 1723 durch Graf Lothar Franz von Schön­born als Klo­ster der Kapu­zi­ner zur För­de­rung der ört­li­chen Wall­fahrt und zur Unter­stüt­zung der Pfarr­geist­lich­keit gegrün­det. Die Lie­gen­schaft der Klo­ster­an­la­ge befin­det sich an der Vik­tor-von-Schef­fel-Str. 1 und bil­det zusam­men mit der angren­zen­den Klo­ster­kir­che ein denk­mal­ge­schütz­tes Ensem­ble. Das Klo­ster befin­den sich im Eigen­tum des Frei­staa­tes Bayern.

Kurz­be­schrei­bung der Maßnahme

Tauschen sich bei einem gemeinsamen Ortstermin zur Maßnahme aus - v. l. Petra Postler (Baudirektorin Erzbischöfliches Ordinariat Bamberg), Bürgermeister Gößweinstein Hanngörg Zimmermann, Florian Selig (Bauabteilung Erzbischöfliches Ordinariat Bamberg), Dr. Jens Böhme und Ulrich Delles (Abteilungsleitung Bauamtsbereich Süd und Amtsleitung, beide Staatliches Bauamt Bamberg)

Tau­schen sich bei einem gemein­sa­men Orts­ter­min zur Maß­nah­me aus – v. l. Petra Post­ler (Bau­di­rek­to­rin Erz­bi­schöf­li­ches Ordi­na­ri­at Bam­berg), Bür­ger­mei­ster Göß­wein­stein Hann­görg Zim­mer­mann, Flo­ri­an Selig (Bau­ab­tei­lung Erz­bi­schöf­li­ches Ordi­na­ri­at Bam­berg), Dr. Jens Böh­me und Ulrich Del­les (Abtei­lungs­lei­tung Bau­amts­be­reich Süd und Amts­lei­tung, bei­de Staat­li­ches Bau­amt Bamberg)

Die Bestands­ge­bäu­de des Klo­sters sind seit den 60er Jah­ren des ver­gan­ge­nen Jahr­hun­derts kei­ner grö­ße­ren bau­li­chen Ver­än­de­rung oder Sanie­rung unter­zo­gen wor­den. Die haus­tech­ni­schen Anla­gen und Ein­rich­tung sind über­al­tert und ver­braucht. Der gesam­te Gebäu­de­stan­dard, ins­be­son­de­re Haus­tech­nik, Wär­me­schutz, Brand­schutz und Bar­rie­re­frei­heit, ist nicht mehr zeit­ge­mäß. Im Rah­men der Gesamt­in­stand­set­zung sol­len die mas­si­ven Schä­den und Män­gel an der histo­ri­schen Bau­sub­stanz und der ver­al­te­ten Haus­tech­nik besei­tigt wer­den, sodass die bis­he­ri­ge kirch­li­che Nut­zung auch wei­ter­hin gesi­chert ist. Dar­über hin­aus die­nen die vor­ge­se­he­nen Bau­maß­nah­men der Erhal­tung des Bau­denk­mals i.S. d. Baye­ri­schen Denkmalschutzgesetzes.

Im Rah­men der Gesamt­in­stand­set­zung sol­len im Wesent­li­chen fol­gen­de Maß­nah­men durch­ge­führt werden:

  • Abbruch des im 20. Jhd. errich­te­ten Sani­tär­an­baus, nach­dem die ver­brauch­ten Anla­gen durch Nass­zel­len in den Appar­te­ments ersetzt werden
  • ersatz­lo­ser Abbruch der bau­fäl­li­gen Neben­ge­bäu­de (unter ande­rem der Trocken­hal­le wegen star­ken Anobienbefalls)
  • Ener­ge­ti­sche Ver­bes­se­rung der gesam­ten Gebäu­de­hül­le des Klo­ster­ge­bäu­des (Wär­me­däm­mung der ober­sten Geschoss­decke, Außen­wän­de und Boden­plat­te sowie Ein­bau neu­er Fen­ster und Außentüren)
  • Erneue­rung sämt­li­cher Dach­ein­deckun­gen (einschl. Unter­kon­struk­tio­nen) sowie Ein­blechun­gen und Dach­ent­wäs­se­run­gen, wobei gleich­zei­tig par­ti­ell die Trag­kon­struk­tio­nen der Dächer ertüch­tigt werden
  • Erneue­rung der kom­plet­ten Haus­tech­nik wie Sani­tär-/ Hei­zungs-/ Lüf­tungs- und Elek­tro­in­stal­la­tio­nen. Dabei wer­den die bis­he­ri­gen Wär­me­er­zeu­ger durch einen Fern­wär­me­an­schluss ersetzt
  • Maß­nah­men des Innen­aus­baus zur Schaf­fung von fünf Gäste­zim­mern mit jeweils eige­ner Nass­zel­le im Ober­ge­schoss sowie ins­ge­samt sie­ben Patres-Appar­te­ments bestehend aus einem Wohn- und Schlaf­raum sowie einer Nass­zel­le, eines davon bar­rie­re­frei im Erdgeschoss
  • Maß­nah­men zur Schaf­fung eines bar­rie­re­frei­en, öffent­lich zugäng­li­chen Bereichs im Erd­ge­schoss ein­schließ­lich eines bar­rie­re­frei­en WC. Der Bereich im Erd­ge­schoss dient der Seelsorge
  • Maß­nah­men zur Neu­ge­stal­tung und Wie­der­her­stel­lung der ursprüng­li­chen Struk­tur der Klo­ster­gar­ten­an­la­ge ein­schließ­lich der Instand­set­zung der Ein­frie­dungs­mau­er (Klo­ster­mau­er) und der Errich­tung eines Car­ports für vier PKW-Stellplätze

Zeit­li­cher Ablauf: 

  • Bau­durch­füh­rung ein­schließ­lich der Frei­an­la­gen: März 2024 – Novem­ber 2026
  • Teil­über­ga­be Gebäu­de: Dezem­ber 2025
  • Teil­über­ga­be Außen­an­la­gen: Dezem­ber 2026

Bau­herr der Gesamt­in­stand­set­zung und ener­ge­ti­sche Sanie­rung ist der Frei­staat Bay­ern, gebaut wird für die Erz­diö­ze­se Bam­berg. Die Kosten der Gesamt­in­stand­set­zung betra­gen etwa 10 Mio. Euro.

Der Lei­ter des Staat­li­chen Bau­am­tes Bam­berg Ulrich Del­les bedank­te sich aus­drück­lich bei den nun im Exil in Ober­tru­bach leben­den Patres für die jah­re­lan­ge Geduld in der Vor­be­rei­tung des Bau­pro­jek­tes sowie bei der Lei­te­rin des erz­bi­schöf­li­chen Bau­am­tes Petra Post­ler für das bei die­sem Pro­jekt sehr kol­le­gia­le Zusammenwirken.

Alle Betei­lig­ten freu­en sich, das Geplan­te nun umset­zen zu kön­nen. Ulrich Del­les beglück­wünsch­te dabei auch den anwe­sen­den Göß­wein­stei­ner Bür­ger­mei­ster Zim­mer­mann: „Mit der Sanie­rung schaf­fen wir nicht nur zeit­ge­mä­ße Woh­nun­gen für die Patres, son­dern auch für Besu­cher ein­la­den­de Räu­me und für Alle, die abseits des Wall­fah­rer- und Tou­ris­mustru­bels etwas Ruhe suchen: Der bis­her ver­schlos­se­ne Klo­ster­gar­ten wird nach histo­ri­schem Vor­bild neu­ge­stal­tet und wird dann erst­mals der brei­ten Öffent­lich­keit frei zum Ver­wei­len offenstehen.“

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