71. Oberfränkischer Schützentag zu Gast in Speichersdorf

„Das ist schon eine logistische Hausnummer“, so Vorsitzender Thorsten Neugirg. Denn am Wochenende ist der Schützenverein Gastgeber des 71. Oberfränkischen Schützentags.

Foto;Wolfgang Hübner

Foto; Wolfgang Hübner

„So ein Ereignis bekommt man nicht alle Tage, und es wird uns alles abverlangen“, unterstreicht Neugirg, der zudem am Freitag seinen 43. Geburtstag feiern kann. Das Ganze dann auch noch parallel zum seit Wochen laufenden Umbau des Schützenhauses zum nord-ostbayerischen Leistungszentrum des Schießsports. Der Bezirk vertritt 300 oberfränkische Schützenvereine mit fast 32000 Mitgliedern. Über 300 Delegierte und Vereinsvertreter werden zum Schützentag anreisen. Zum ersten und bislang einzigen Mal hatte im März 2008 der Bezirksvorstand seinen 57. Oberfränkischen Bezirksschützentag in Speichersdorf ausgerichtet. Zwei Jahre zuvor, im Jahr 2006, hatte anlässlich der Einweihung des neu erworbenen und umgebauten Schützenhauses und ihrer Schießanlage das zweite Mal nach 1957 das Gauschützenfest mit Gauschießen des Gauschützenbundes Süd mit 2000 Gästen in der Großgemeinde stattgefunden. Am Samstag und Sonntag ist dann wieder Jubelfeier – Majestätenkür – Böllersalven angesagt. Veranstaltungsort und Veranstaltungszeitpunkt sind gezielt gewählt. Denn 1954 gegründet kann der renommierte Schützenverein „Zur Linde“ 2024 sein 70-jähriges Jubiläum feiern. Dem Jubilar zu Ehren ist die oberfränkische Schützenelite, der Schützenbezirk Oberfranken, eben am 27. und 28. April mit seinem 71. Oberfränkischen Schützentag in Speichersdorf zu Gast sein.

Auf Hochtouren liefen die letzten Wochen die Vorbereitungen intern wie in einem gemeinsamen Ausschuss. Noch für letzten Sonntagabend hatte Neugirg zu einem abschließenden „kurzen Abstimmungsgespräch“ ins Schützenhaus eingeladen. Am Ende waren es dann doch drei Stunden Sitzung. Vom Wechselgeld bis zum Servierwagen, von der Speiskarte bis zum Arbeitsplan, vom Empfang im Rathaus bis zum Begleitprogramm ist alles bis ins Letzte durchgestylt. Ein 30-köpfiges Helferteam wird zwei Tage im Einsatz sein, wenn am Samstagvormittag, 27. April, um 9:30 Uhr das oberfränkische Bezirksschützenmeisteramt mit allen Trainern und Referenten anreist. Natalie Rudolph, Sabine Rieß und Laura Rieß haben sich um das Begleitprogramm für die „Damen der Obrigkeit“ und um ein buntes Unterhaltungsprogramm am Samstagabend gekümmert. Während ab 10 Uhr der 25-köpfige erweiterte Bezirksausschuss tagt, entführt das Trio die Frauen des Bezirksausschusses ins Markgräflichen Opernhaus nach Bayreuth. Nach dem Mittagessen steht eine Brauereiführung in der Erlebnisbraustätte Maisel auf dem Programm. Um 16 Uhr geht es dann gemeinsam ins Rathaus, wo Bürgermeister Christian Porsch die Gäste zum Eintrag ins Goldene Buch eingeladen hat. Natürlich haben Rudolph und Rieß noch eine Überraschung für die Gäste nach dem gemeinsamen Abendessen im Landgasthof Imhof, wo die Gäste Quartier beziehen werden, in Peto. Dort wird ihnen nämlich nicht nur die hohe Kunst des Sportstacken präsentiert . Die Gäste dürfen sich natürlich beim Becherstapeln auch selbst versuchen. „Und vielleicht Bingo spielen“, ergänzt Sabine Rieß augenzwinkernd.

Derweil ist die 25-köpfige Schützen-Helfer-Crew in der Sportarena im Großeinsatz. „Das wird ein langer Abend“, so Herbert Rieß. Denn ab 18:30 heißt es Halle und Foyer herrichten, Podium und Tagungsbestuhlung aufbauen, Küche und Ausschank vorbereiten. Denn wenn am Sonntag um 7 Uhr die Kaffeemaschine eingeschaltet und die Halle um 8 Uhr für die über 300 Gäste geöffnet wird, muss alles fertig sein. Dann ist Fließbandarbeit angesagt, um lange Schlangen und Wartezeit zu vermeiden. Oliver Fellner und Lukas Lauterbach sorgen für die Bestückung der Servierwägen. Bis 14:30 werden zehn Gäste-Bedienungen und 3-Vip-Bedienungen in der Halle für zufriedene Gäste sorgen. Wo Not am Mann ist, werden Herbert Rieß und Thorsten Neugirg als „Mädchen für alles“ parat stehen.

Offiziell beginnt der Bezirksschützentag am Sonntag, 28. April, in der Sportarena um 9 Uhr mit einer ökumenischen Andacht mit den Geistlichen Sven Grillmeier und Hannes Kühn. Dem schließt sich das Böllerschießen auf dem Vorplatz an, im Spalier der Fahnenabordnungen aller Mitgliedsvereine des Bezirksausschusses. Unter den Klängen der Mehlmeisler Dorfmusikanten, die für die musikalische Umrahmung sorgen, folgt der Einmarsch der Fahnenabordnungen. Um 10 Uhr wird die 71. Bezirksversammlung vom Bezirksschützenmeister eröffnet. Neben Grußworten der Ehrengäste stehen die Ansprache des Vertreters des Landesschützenmeistersamtes, der Jahresbericht des 1. Bezirksschützenmeisters und die Sportberichte auf der Tagesordnung. Zur Diskussion steht auch die Bewerbung um die Ausrichtung der Bezirksversammlung 2025 und die Teilnahme am Oktoberfestumzug 2025. Höhepunkt des Tages sind neben hochkarätigen Ehrungen die Proklamation der Bezirksschützenkönige Jugend, Auflage und Schützenklasse. Eine Besonderheit dabei ist, dass der Schützenbezirk Oberfranken dabei nicht nach Geschlechtern unterscheidet. Wer den Königsschuß setzt, wird jeweils am Ende der vorgelagerter Gaumeisterschaften in den vier Schützengauen (Süd, Nord, Nordost, West) ermittelt. Sprich: Es sind alle diejenigen Schützen zugelassen, die an der Gaumeisterschaft starten.

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