VCE Elt­mann besiegt auch Gotha

VC Eltmann besiegt die Blue Volleys © Pressefoto Evans
VC Eltmann besiegt die Blue Volleys © Pressefoto Evans

VC Elt­mann crasht die Par­ty und siegt knapp im Tie-Break

Der Sen­sa­ti­ons­auf­stei­ger und neue Mei­ster der Zwei­ten Vol­ley­ball Bun­des­li­ga hat sei­ne beein­drucken­de Sie­ges­se­rie aus­ge­baut und auch den Tabel­len­zwei­ten aus Gotha knapp mit 3:2 besie­gen kön­nen. Vor aus­ver­kauf­tem Haus behielt das Team von Trai­ner Kranz in den ent­schei­den­den Situa­tio­nen die Ruhe und zeig­te ein­mal mehr, dass der Mei­ster­ti­tel kei­nes­wegs ein Zufalls­pro­dukt ist, son­dern das Resul­tat aus har­ter Arbeit und vor­bild­li­chem Team­geist. „Auch wenn die Leu­te immer von Dusel reden, möch­te ich hier noch­mal klar­stel­len, dass es die sen­sa­tio­nel­le Lei­stung mei­ner Jungs war und wir hier nicht von Glück reden soll­ten, wenn man am Ende mit fast zehn Punk­ten Vor­sprung an der Tabel­len­spit­ze steht.“, ist Trai­ner Kranz stolz auf die Lei­stung sei­ner Mannschaft.

In der voll­ge­pack­ten Erne­sti­ner Sport­hal­le, die am Sams­tag zum Schau­platz des 300. Bun­des­li­ga­spiels der Blue Vol­leys aus Gotha wur­de, star­te­te der VC Elt­mann etwas holp­rig in das Spiel, sodass Coach Kranz bereits beim Stan­de von 8:11 die erste Aus­zeit neh­men muss­te, um sein Team noch­mal so rich­tig wach­zu­rüt­teln. „Chri­sti­an hat uns in der Kabi­ne eigent­lich schon rich­tig heiß gemacht und mit sei­ner gewohnt emo­tio­na­len und feu­ri­gen Anspra­che dafür gesorgt, dass wir alle bis in die Haar­spit­zen moti­viert waren. Da bekommst du als Spie­ler schon manch­mal Gän­se­haut und es ist wirk­lich unglaub­lich, wie er immer wie­der die rich­ti­gen Wor­te fin­det, um uns auf die kom­men­den Auf­ga­ben vor­zu­be­rei­ten. Wir wis­sen natür­lich auch, wie wir die Anspra­chen ein­zu­schät­zen haben und sind ihm auch nicht böse, wenn er in der Aus­zeit dann mal etwas lau­ter wird und uns zusam­men­staucht.“, weiß Johan­nes Engel das Auf­tre­ten sei­nes Coa­ches genau ein­zu­schät­zen. Kurz nach der Aus­zeit lief es dann auch wie­der gewohnt gut und der VCE fand immer bes­ser in die Par­tie, konn­te sich zur Mit­te des Sat­zes abset­zen und die­sen dann auch letzt­lich sou­ve­rän mit 25:21 für sich entscheiden.

Ange­trie­ben von den über 300 Zuschau­ern und der groß­ar­ti­gen Stim­mung auf den Rän­gen, fand Gotha gleich zu Beginn des zwei­ten Sat­zes zurück in die Par­tie und konn­te sich einen kom­for­ta­blen Vor­sprung erar­bei­ten. Auch wenn Elt­mann nicht auf­gab und alles ver­such­te, zwei Aus­zei­ten nahm und per­so­nell etwas durch­misch­te, konn­te man den Satz­ver­lust nicht mehr ver­hin­dern und muss­te sich deut­lich mit 17:25 geschla­gen geben. Nach der zehn­mi­nü­ti­gen Satz­pau­se zeig­te sich der Tabel­len­füh­rer dann wie­der im Sti­le einer Spit­zen­mann­schaft und hielt den Geg­ner wei­test­ge­hend auf Distanz. Eini­ge Kon­zen­tra­ti­ons­feh­ler und ein star­ker Geg­ner sorg­ten am Satz­en­de dann jedoch noch­mal für Span­nung und Gotha kam noch­mal bis auf einen Punkt her­an. „Ich dach­te tat­säch­lich, dass das Spiel jetzt noch­mal kip­pen könn­te und es war unglaub­lich wich­tig, dass wir am Satz­en­de die Ner­ven bewah­ren konn­ten und das Ding nach­hau­se geschau­kelt haben.“, so Mit­tel­blocker Melf Urban. Viel­leicht hat­te man sich auf Sei­ten des VCE dann schon etwas zu sicher gefühlt und nicht damit gerech­net, dass Gotha noch­mal die Kraft auf­bringt, sich zurück ins Spiel zu kämp­fen. Anders ist der schwa­che Start des Auf­stei­gers sonst nur schwer zu erklä­ren. Pro­ble­me in der Annah­me, man­geln­de Kon­se­quenz im Angriff und ein­fach viel zu vie­le Feh­ler sorg­ten für einen schnel­len und deut­li­chen Rück­stand, der im Lau­fe des Abschnitts auch nicht mehr auf­ge­holt wer­den konn­te, sodass der vier­te Satz eben­falls mit 25:17 an die Blue Vol­leys aus Gotha gehen soll­te. „Ich wür­de nicht sagen, dass es an der Ein­stel­lung gele­gen hat und wir waren aus eigent­lich sicher, dass Gotha am Anfang noch­mal alles rein­hau­en wird. Auch wenn sie uns in der Tabel­le nicht mehr ein­ho­len kön­nen, geht es für die ja schließ­lich auch immer­hin noch um den zwei­ten Tabel­len­platz und die Vize­mei­ster­schaft.“, möch­te Zuspie­ler Jason Lieb nichts von einer fal­schen Ein­stel­lung sei­ner Mann­schaft hören.

Wie es sich für ein Spit­zen­spiel gehört, muss­te die Ent­schei­dung nun also im Tie-Break fal­len und die Anspan­nung war in der gan­zen Hal­le zu spü­ren. Mit einem Ass von Jason Lieb star­te­te der VC Elt­mann wie die Feu­er­wehr in den letz­ten Satz des Abends. Ange­trie­ben von den mit­ge­rei­sten Fans und den Spie­lern auf der Ersatz­bank, funk­tio­nier­te beim VCE nun ziem­lich alles, wäh­rend sich beim Geg­ner die Eigen­feh­ler häuf­ten und die Elt­man­ner Punkt für Punkt davon­zie­hen konn­ten. „Ich war etwas über­rascht, dass gera­de der Dia­go­nal­spie­ler Nie­der­lücke auf ein­mal so vie­le Feh­ler gemacht hat. Eigent­lich kann er das bes­ser und ich kann es mir nicht erklä­ren, wie­so er dann so vie­le Bäl­le neben das Feld geschla­gen hat.“, ist Zuspie­ler Jason Lieb etwas über­rascht ob der Lei­stung sei­nes Gegen­übers mit dem er zudem eine ganz beson­de­re Gemein­sam­keit teilt, die er aber nicht wei­ter zu Pro­to­koll geben möch­te. „Da rede ich nicht so ger­ne drü­ber und wir kon­zen­trie­ren uns lie­ber auf das Sport­li­che.“, so Lieb wei­ter. Nur weni­ge Momen­te und Punk­te spä­ter lagen sich die Spie­ler und Ver­ant­wort­li­che des VCE dann mal wie­der in den Armen und fei­er­ten gemein­sam auf dem Spiel­feld, nach­dem der fünf­te Satz völ­lig ver­dient mit 15:10 gewon­nen wer­den konn­te und man nach 115 Minu­ten Spiel­zeit als Sie­ger fest­stand. „Ein gro­ßes Lob an das gesam­te Team. Es ist nicht leicht, wenn es aus sport­li­cher Sicht eigent­lich um nichts mehr geht, und ich fin­de es ein­fach nur bemer­kens­wert, wie jeder hier noch­mal fast zwei Stun­den alles gege­ben hat, um den Zuschau­ern eine tol­le Show zu bie­ten.“, zeigt sich Co-Trai­ner Rolf Wer­ner stolz, bevor er noch schnell mit sei­nem Sohn und MVP Tobi­as Wer­ner für ein gemein­sa­mes Foto fürs Fami­li­en­al­bum posiert.

Wei­ter geht es für den VC Elt­mann dann am Sams­tag bereits um 19:00 Uhr in der eige­nen Hal­le. Im letz­ten Sai­son­spiel möch­te man dann auch gegen den Lokal­ri­va­len aus Schwaig dafür sor­gen, dass die Heim­se­rie anhält und man zuhau­se unge­schla­gen bleibt. Wie es sich gehört, wird nach dem Spiel zudem der Pokal über­reicht, den dann der schon jetzt ner­vö­se Kapi­tän Johan­nes Engel end­lich in den Elt­man­ner Nacht­him­mel strecken darf. „Ich durf­te noch nie als Erster den Pokal hoch­hal­ten und ich freue mich schon wirk­lich wie ein klei­nes Kind auf die­sen Moment.“, so der etwas ange­spann­te Spielführer.

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