Neue Bro­schü­re mit allen wich­ti­gen Infos zum Kata­stro­phen­schutz in Coburg vorgestellt

Tanja Renner (li.) und Verena-Jessica Curth (re.) stellen die Broschüre „Katastrophenschutz in der Stadt Coburg“ vor./Foto: Stadt Coburg

Tan­ja Ren­ner (li.) und Vere­na-Jes­si­ca Curth (re.) stel­len die Bro­schü­re „Kata­stro­phen­schutz in der Stadt Coburg“ vor./Foto: Stadt Coburg

HUK-COBURG Are­na, CoJe, Feu­er­wehr­ge­rä­te­haus Creid­litz, Kli­ni­kum Coburg und Ämter­ge­bäu­de wer­den im Kata­stro­phen­schutz wich­tig: Sie sind die soge­nann­ten „Leucht­tür­me“, an denen die Bevöl­ke­rung Infor­ma­ti­on und Unter­stüt­zung erhält.

„Wir machen Plä­ne, die wir am lieb­sten nie her­aus­ho­len müs­sen. Aber wir soll­ten sie haben,“ so beschreibt Vol­ker Back­ert, der stell­ver­tre­ten­de Lei­ter des Cobur­ger Ord­nungs­am­tes, den Auf­ga­ben­be­reich Kata­stro­phen­schutz. „Die Plä­ne müs­sen aktu­ell gehal­ten wer­den. Das gilt nicht nur, wenn sich Wege ändern, weil es neue Stra­ßen gibt. Auch die Tech­nik hat sich in den letz­ten Jah­ren wei­ter­ent­wickelt. Im All­tag ver­las­sen wir uns auf Han­dys und Com­pu­ter, doch was davon funk­tio­niert noch im Kata­stro­phen­fall zuver­läs­sig? Auch das muss in unse­ren Plä­nen berück­sich­tigt werden.“

Back­ert ist sich bewusst, dass er hier ein Schreckens­sze­na­rio zeich­net, das Angst machen kann. Doch Angst oder gar Panik ist auch im Fal­le einer Kata­stro­phe fehl am Platz: „Wir wol­len für die Cobur­ger Bevöl­ke­rung vor­be­rei­tet sein und spie­len die­se Sze­na­ri­en daher durch. Wie müs­sen wir auf wel­che Pro­ble­me reagie­ren? Und wie kön­nen die Cobur­ge­rin­nen und Cobur­ger sich selbst ein­fach vorbereiten?“

Bei der Bestands­auf­nah­me im Rah­men des rus­si­schen Über­falls auf die Ukrai­ne und der davon aus­ge­lö­sten Gas­knapp­heit hat die Stadt Coburg fest­ge­sellt, dass es Fach­leu­te benö­tigt, die sich um den Kata­stro­phen­schutz küm­mern, der seit den 90ern bun­des­weit ein Schat­ten­da­sein fri­ste­te. Seit April 2023 haben Tan­ja Ren­ner und Vere­na-Jes­si­ca Curth alte Plä­ne stu­diert, die Ein­satz­räu­me inspi­ziert – erst­mal geschaut, was da ist. „Unter etwas Staub war ein soli­des Fun­da­ment“, lächelt Ren­ner. Sie meint zum Bei­spiel eine klei­ne Bro­schü­re mit Tipps für den Not­fall. Die Bro­schü­re kön­nen alle in einer aktua­li­sier­ten Fas­sung unter www​.coburg​.de/​k​a​t​a​s​t​r​o​p​h​e​n​s​c​h​utz her­un­ter­la­den. Spä­ter soll sie auch noch in Druck gehen und an vie­len Stel­len in der Stadt ausliegen.

„Von Not­ruf­num­mern über Hin­wei­se für Über­schwem­mungs­ge­bie­te bis zu den Adres­sen der Leucht­tür­me ist nun alles aktu­ell. Und auch moder­ner auf­be­rei­tet. Neu ist auch der gan­ze Abschnitt zum Black-Out. Ein län­ge­rer Strom­aus­fall hat heu­te ganz ande­re Aus­wir­kun­gen als vor 20 Jah­ren“, erklärt Vere­na-Jes­si­ca Curth. „Wir müs­sen uns bewusst­wer­den, was alles ohne Strom nicht mehr funk­tio­niert. Kein flie­ßen­des Was­ser, wenn Pum­pen nicht lau­fen. Kein Ein­kau­fen im Super­markt, wenn die Kas­sen nicht funk­tio­nie­ren. Milch, Quark oder auch Medi­ka­men­te kön­nen nicht lan­ge gela­gert wer­den, wenn Kühl­schrän­ke nicht küh­len. Kein Han­dy, kein Inter­net, kein Fest­netz­te­le­fon – da wird auch die Infor­ma­ti­on schwie­rig“, mahnt Curth.

Genau für sol­che Fäl­le wird es in Coburg die Kata­stro­phen­schutz-Leucht­tür­me geben. Pas­sen­de Orte zu fin­den war gar nicht so leicht. Denn schließ­lich braucht ein Leucht­turm Strom, unab­hän­gig vom Netz. „Das Kli­ni­kum war schnell auf der Liste, die sind schon mit einem Gene­ra­tor aus­ge­stat­tet. Auch bei der Feu­er­wehr in Creid­litz lässt sich ein Gene­ra­tor anschlie­ßen. An die CoJe in der Rosen­au­er Stra­ße bekom­men wir bei einem Strom­aus­fall auch Strom ran, für die HUK-COBURG are­na wird es aktu­ell noch vor­be­rei­tet“, beschreibt Tan­ja Ren­ner aus dem Ord­nungs­amt einen Teil ihrer Arbeit in den letz­ten Mona­ten. An den Leucht­tür­men erhält die Bevöl­ke­rung dann Infor­ma­tio­nen, medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung und kann Not­ru­fe wei­ter­ge­ben. „Bei Bedarf kön­nen wir auch Bet­ten auf­stel­len“, ergänzt Renner.

Ob die Leucht­tür­me ein­ge­schal­tet wer­den, ent­schei­det übri­gens die Füh­rungs­grup­pe Kata­stro­phen­schutz – kurz FüGK. Genau­so wie Frei­wil­li­ge Feu­er­weh­ren, vie­le Ret­tungs­dien­ste und das THW ist sie ehren­amt­lich orga­ni­siert. Im Kata­stro­phen­fall über­nimmt die­se Grup­pe die Koor­di­na­ti­on der Ein­satz­kräf­te. „Das sind auch die Men­schen, die die schwe­ren Ent­schei­dun­gen tref­fen müs­sen. Ein guter Wis­sens­stand ist dabei wich­tig“, erklärt Vol­kert Back­ert. Damit das klappt, haben die bei­den Sach­be­ar­bei­te­rin­nen für Kata­stro­phen­schutz eine Schu­lung für die Mit­glie­der der FÜGK orga­ni­siert. Dafür sind eigens zwei Trai­ner der Staat­li­chen Feu­er­wehr­schu­le Gerets­ried ange­reist. In die­sem drei­tä­gi­gen Semi­nar frisch­ten die Mit­glie­der der FüGK ihr Wis­sen auf – und die Neu­en beka­men einen Über­blick über die­se wich­ti­ge Arbeit.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert