Ober­frän­ki­sche Wirt­schafts­kam­mern for­dern Poli­tik zum schnel­len Han­deln auf

2404 Kammerkampagne (Frank Wunderatsch)
Kammerkampagne (Foto: Frank Wunderatsch)

Die ober­frän­ki­schen Wirt­schafts­kam­mern for­dern die Poli­tik mit einer gemein­sa­men Kam­pa­gne zum schnel­len Han­deln auf. „Wir rich­ten uns expli­zit an alle poli­ti­schen Ver­ant­wort­li­chen und alle Man­dats­trä­ger: Die Wirt­schaft braucht funk­tio­nie­ren­de Rah­men­be­din­gun­gen, um die aktu­el­len und künf­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen stem­men zu kön­nen. Die­se muss die Poli­tik end­lich durch Kon­sens und Kom­pro­mis­se schaf­fen, es braucht prag­ma­ti­sche Lösun­gen“, for­mu­lie­ren die Prä­si­den­ten der Hand­werks­kam­mer (HWK) für Ober­fran­ken, der Indu­strie- und Han­dels­kam­mer (IHK) zu Coburg und der Indu­strie- und Han­dels­kam­mer (IHK) für Ober­fran­ken Bay­reuth bei einem Pres­se­ge­spräch zum Start der Kam­pa­gne bei der ait Deutsch­land GmbH in Kasendorf.

Mit der Kam­pa­gne „Wirtschaft@Politik: Jetzt han­deln – für unse­ren Stand­ort Ober­fran­ken“ unter­strei­chen die Wirt­schafts­kam­mern die Dring­lich­keit und den in den Unter­neh­men vor­han­de­nen Hand­lungs­druck. „Unse­re Unter­neh­men und Betrie­be wol­len gestal­ten, wol­len die Her­aus­for­de­run­gen aktiv ange­hen. Dazu brau­chen sie aber Luft zum Atmen. Die­sen Spiel­raum schnellst­mög­lich her­zu­stel­len – dazu for­dern wir die Poli­tik in ihrer Gesamt­heit auf.“ Der Prä­si­dent der IHK zu Coburg, Dr. Andre­as Engel, der Prä­si­dent der HWK für Ober­fran­ken, Mat­thi­as Graß­mann, und der Prä­si­dent der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth, Dr. Micha­el Waas­ner, gin­gen exem­pla­risch auf die The­men­be­rei­che Büro­kra­tie, Ener­gie & Roh­stof­fe, Infra­struk­tur, Fach­kräf­te­si­che­rung, Steu­ern & Abga­ben und Pla­nungs­si­cher­heit ein (nach­fol­gend). Die Geschäfts­füh­rer von ait Deutsch­land, Mar­co Roß­mer­kel und Sjac­co van de San­de, unter­mau­er­ten die For­de­run­gen mit Bei­spie­len aus der Unternehmenspraxis.

Die Wirt­schafts­kam­mern haben bewusst den Weg einer gemein­sa­men, öffent­lich sicht­ba­ren Kam­pa­gne gewählt. „Wir haben als Inter­es­sens­ver­tre­tun­gen ja durch­aus auch unter­schied­li­che Ansät­ze bei den For­de­run­gen an die Poli­tik und sind bei­spiels­wei­se bei der Fach­kräf­te­ge­win­nung Kon­kur­ren­ten. Uns eint aber die Ver­ant­wor­tung für und Sor­ge um die Zukunfts­fä­hig­keit unse­rer Betrie­be und unse­res Stand­orts Ober­fran­ken. Und auch das Anlie­gen, kon­struk­tiv und lösungs­ori­en­tiert zu agie­ren.“ Ein Bewusst­sein, das Dr. Engel, Graß­mann und Dr. Waas­ner auch von den poli­ti­schen Akteu­ren ein­for­dern. „Die Wirt­schaft und das Land haben kei­ne Zeit mehr zu ver­lie­ren. Es ist aktu­ell nicht die Zeit, für par­tei­po­li­ti­sche, ideo­lo­gi­sche oder wahl­kampf­tak­ti­sche Überlegungen.“

Im Rah­men der Kam­pa­gne „Wirtschaft@Politik: Jetzt han­deln – für unse­ren Stand­ort Ober­fran­ken“ wer­den die Wirt­schafts­kam­mern in den kom­men­den Wochen die Auf­for­de­rung an die Poli­tik, schnell tätig zu wer­den, per­ma­nent unter­mau­ern – „um Ober­fran­ken und damit Deutsch­land wie­der auf den Wachs­tums­pfad zu bringen“.

The­men & Forderungen:

Büro­kra­tie-Abbau:

„Wenn die Poli­tik den Büro­kra­tie-Burn­out der Betrie­be ver­hin­dern will, reicht es nicht, tief in den Bauch zu atmen. Wir brau­chen Taten, etwa das schnel­le Aus­set­zen von Dokumentationspflichten.“

Mat­thi­as Graß­mann, Prä­si­dent der HWK für Oberfranken

Ener­gie

„Die Ver­sor­gungs­si­cher­heit unse­rer Unter­neh­men ist nicht ver­han­del­bar. Vor der Inbe­trieb­nah­me neu­er Anla­gen dür­fen bestehen­de Kraft­wer­ke nicht abge­schal­tet wer­den. Soll die Ener­gie­wen­de gelin­gen, müs­sen die Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren deut­lich beschleu­nigt wer­den, etwa beim Bau, aber auch beim Ersatz eines Windrades.“

Dr. Micha­el Waas­ner, Prä­si­dent der IHK für Ober­fran­ken Bayreuth

Fach­kräf­te­si­che­rung

„Ange­sichts des drin­gen­den Bedarfs an Fach- und Arbeits­kräf­ten ist es ent­schei­dend, alle inlän­di­schen Poten­zia­le zu akti­vie­ren und auch Zuwan­de­rung als stra­te­gi­sches Ele­ment ein­zu­be­zie­hen. Zudem gilt es, die dua­le Aus­bil­dung auf­zu­wer­ten und früh­zei­ti­ge Berufs­ori­en­tie­rung in allen Schul­for­men zu etablieren.“

Dr. Andre­as Engel, Prä­si­dent der IHK zu Coburg

Infra­struk­tur

„Ich appel­lie­re an die Poli­tik, die Not­wen­dig­keit einer lei­stungs­fä­hi­gen Infra­struk­tur zu erken­nen und erfor­der­li­che Maß­nah­men mit Nach­druck zu ergrei­fen. Dabei geht es um Sanie­rung und Aus­bau nicht nur in der Ver­kehrs­in­fra­struk­tur, son­dern auch um aus­rei­chen­de Lade­infra­struk­tur für die E‑Mobilität, den Auf­bau der Was­ser­stoff­in­fra­struk­tur sowie flä­chen­deckend Glas­fa­ser- und Mobilfunknetze. “

Dr. Andre­as Engel, Prä­si­dent der IHK zu Coburg

Pla­nungs­si­cher­heit

„Stim­mi­ge Rege­lun­gen geben Unter­neh­men Zuver­sicht und Pla­nungs­si­cher­heit, erhö­hen die Attrak­ti­vi­tät des Stand­or­tes und för­dern Inve­sti­tio­nen. Unse­re Wirt­schaft braucht vor allem einen ver­läss­li­chen ener­gie­po­li­ti­schen Hand­lungs­rah­men für Dekarbonisierungs‑, Effi­zi­enz- und Autarkiemaßnahmen.“

Dr. Micha­el Waas­ner, Prä­si­dent der IHK für Ober­fran­ken Bayreuth

Steu­ern & Abgaben

„Es braucht eine deut­li­che Absen­kung der Bela­stung. Soli weg, Ener­gie­steu­ern run­ter und die Sozi­al­ver­si­che­rungs­bei­trä­ge wie­der unter 40 Pro­zent – das schafft für Unter­neh­men und deren Mit­ar­bei­ter Entlastung.“
Mat­thi­as Graß­mann, Prä­si­dent der HWK für Oberfranken

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