Pro­jekt Mehr­wert­steu­er in der Gastro star­te­te in Harsdorf

Mehr Gmüs auf mei­nen Teller! 

Im Mai 2023 hat die Bun­des­re­gie­rung den Bür­ger­rat Ernäh­rung im Wan­del ein­be­ru­fen mit dem Ziel, die Per­spek­ti­ven von Bürger:innen zum The­ma Ernäh­rung und Lebens­mit­tel in die poli­ti­sche Debat­te einbringen.

Für den Bür­ger­rat wur­den 160 Bürger:innen über 16 Jah­ren aus allen Bevöl­ke­rungs­grup­pen Deutsch­lands gelost. Am 14. Janu­ar 2024 wur­den die Ergeb­nis­se aus den Dis­kus­sio­nen ver­öf­fent­licht. Der 10-Punk­te­plan beinhal­tet neben staat­lich geprüf­ten Sie­geln auch die For­de­rung, Mit­tag­essen in der Gemein­schafts­ver­pfle­gung für Kin­der kosten­los anzu­bie­ten und die Mehr­wert­steu­ern für Lebens­mit­tel neu zu ver­ge­ben. Ins­be­son­de­re unver­ar­bei­te­tes Gemü­se, Hül­sen­früch­te und Voll­korn­pro­duk­te sol­len von der Mehr­wert­steu­er befreit wer­den. Vege­ta­ri­sche und vega­ne Ersatz­pro­duk­te sol­len zu Grund­nah­rungs­mit­teln zäh­len und damit nur mit 7% statt den vol­len 19% besteu­ert wer­den. Damit soll kli­ma­freund­li­che und gesun­de Ernäh­rung geför­dert und für jede:n zugäng­lich gemacht werden.

Auch in der Gastro­no­mie ist das The­ma Mehr­wert­steu­er aktu­ell: Die im Zuge der Pan­de­mie beschlos­se­ne Mehr­wert­steu­er­sen­kung auf 7% ist seit die­sem Jahr nicht mehr in Kraft. Neben den aktu­el­len Preis­stei­ge­run­gen von Lebens­mit­tel kommt der regu­lä­re Steu­er­satz wie­der hinzu.

Da die Ver­än­de­rung von MwSt. poli­tisch lan­ge braucht, die Ernäh­rungs­wen­de aber nicht war­ten kann, wagt der Ernäh­rungs­rat Ober­fran­ken ein Expe­ri­ment nach dem Mot­to „lecker – vege­ta­risch – kli­ma­freund­lich – steu­er­frei“. Zusam­men mit dem Gast­haus „Zur Tan­ne“ in Hars­dorf star­te­ten wir am 6. März die Akti­on „Mehr Gmüs“. Das Ziel: vege­ta­ri­sche und vega­ne Gerich­te in der Gastro­no­mie in Ober­fran­ken anbie­ten und attrak­ti­ver machen! „Es geht nicht dar­um, dass nur noch vege­ta­risch geges­sen wer­den soll. Son­dern wir wol­len zei­gen wie lecker vege­ta­ri­sche Gerich­te sind. Mit der Ermä­ßi­gung wol­len wir die Gastro ermu­ti­gen vege­ta­ri­sche Gerich­te anzu­bie­ten und die­se für Kon­su­men­ten inter­es­sant zu machen“, sagt Vero­ni­ka Reis, die für den Ernäh­rungs­rat Kulm­bach auch im Ernäh­rungs­rat Ober­fran­ken ver­tre­ten ist.

Wie funk­tio­niert das? Ganz im Sin­ne der For­de­run­gen des Bür­ger­rats wol­len wir die Mehr­wert­steu­ern für kli­ma­freund­li­che Gerich­te strei­chen. Die Mehr­wert­steu­er von den Akti­ons­ge­rich­ten wer­den vom Ernäh­rungs­rat Ober­fran­ken über­nom­men, die die­ser in Form von Gut­schei­nen abrech­net. Wer sich also für eines der aus­ge­schil­der­ten Gerich­te ent­schei­det, zahlt einen gün­sti­ge­ren Preis, schont die Umwelt und tut etwas für sei­ne Gesund­heit. Das Gast­haus bezieht das Gemü­se Groß­teils von der orts­an­säs­si­gen Gärtnerei.

„Mehr Gmüs auf mei­nem Tel­ler“ ist dabei das Start­pro­jekt von wei­te­ren Mehr­wert­steu­er-Pro­jek­ten in ganz Ober­fran­ken. Lang­fri­stig will der Ernäh­rungs­rat dadurch ins­be­son­de­re das Ange­bot von bio-regio­na­len Lebens­mit­teln in der Gastro­no­mie för­dern und auf­zei­gen, wel­che Ver­än­de­run­gen durch die Set­zung von Rah­men­be­din­gun­gen durch Steu­ern erwirkt wer­den kön­nen. Für Fol­ge­pro­jek­te suchen wir wei­te­re Gast­stät­ten und Spon­so­ren! Ger­ne unter­stüt­zen wir auch in der Suche nach regio­na­len Erzeugern.

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