Sonntagsgedanken: Immer noch Ostern

Symbolbild Religion

Liebe Freunde,

„Ach, ich fühle mich, wie neugeboren!“ Kennen Sie diesen Ausspruch auch? Wenn man gut geschlafen hat, wenn man etwas Gutes erlebt hat, wenn man sich selbst etwas gegönnt hat oder etwas Wunderschönes erleben durfte, dann fühlt man sich, wie neugeboren.

Aber ist uns eigentlich bewusste, dass wir alle neuborgen sind? Ja, das feiern wir, nämlich immer noch Ostern.

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel ...

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel …

Denn Ostern erinnert uns nicht nur an die Auferstehung Jesus, sondern Ostern möchte uns auch daran erinnern, dass wir alle dieses neue Leben bekommen haben. Egal wer wir sind, egal was wir sind, egal ob wir es glauben können oder wollen oder nicht: der Tod hat nicht mehr das letzte Wort, sondern die Liebe und das Leben. Das gilt für alle Menschen. Wir alle sind schon jetzt zu einem neuen Leben, zu diesen ewigen Leben geboren.

Und das ist doch endlich einmal eine frohe Botschaft: nicht mehr Tod und Grab, sondern das Leben, nicht Hass und Gewalt haben das Sagen, sondern die Liebe und der Frieden.

Aber, so frage ich mich: warum sieht man das vor allem uns Christen nicht an? Wo sind denn die fröhlichen, österlichen Gesichter? Eigentlich müsse jeder Christ von freue nur so strahlen. Aber wenn man in viele Gesichter schaut, dann sieht man oft nur Neid, Hass, Unzufriedenheit. Warum?

Freilich, ich weiß auch, dass auch Ostern nicht die Sorgen, das Leid, die Not und auch nicht den Krieg aus der Welt genommen hat, aber Ostern sagt mir, dass es mehr gibt als all das, was uns niederdrückt. Ich darf neue Hoffnung haben.

Warum also machen wir uns das Leben gegenseitig schwer? Warum nur sehen wir nur das Negative? Warum nur sehen wir im anderen nur das Schlechte?

Ich wünsche Ihnen von ganzen Herzen, dass sie in österliche Gesichter schauen können, dass sie Begegnung haben, sie sie ermutigen und entmutigen und sie Ihnen so deutlich vor Augen halten: egal was dich auch im Moment niederdrückt: das ist nicht das letzte und das haut auch nicht mehr das letzte Wort, sondern das Leben.

Das zu begreifen ist gar nicht so leicht und wir brauchen gestimmt Zeit dazu. Genau diese Zeit dürfen wir uns nehmen.

Deswegen: lassen wir uns niemals die Hoffnung nehmen, sondern stehen wir aus, egal was uns auch niederdrückt, denn das Leben und die Liebe sind viel stärker.
Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen nicht nur eine gute Woche, sondern, wie oben geschrieben, dass sie in strahlende Gesichter sehen und diese Sie anstecken, dass Sie sich über die kleinen Dinge, wie die neu aufgewachte Natur freuen, denn das zeigt: Das Leben und die Liebe sind stärker als alles was uns niederdrückt. Kopf hoch.

Klaus Weigand


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Infos zu Pfarrer Klaus Weigand

  • Geboren 1966 in Erlenbach am Main (Unterfranken)
  • Abitur am Theresianum in Bamberg 1989
  • Studium der Kath. Theologie in Bamberg und Wien
  • Priesterweihe 1998
  • Tätigkeiten:
  • Fürth, Christkönig von 1997 – 2010
  • Buckenhofen als Pfarradministrator 2010 – 2015
  • seit 2015 in Heroldsbach und Hausen