FDP gegen Sper­rung der Lan­gen Stra­ße für den Durch­gangs­ver­kehr und gegen höhen­glei­chen Umbau

FDP-Stadt­rat Mar­tin Pöh­ner spricht sich klar, gegen eine Sper­rung der Lan­gen Stra­ße für den Durch­gangs­ver­kehr aus, wie sie von der Bam­ber­ger Stadt­ver­wal­tung ange­dacht ist. „Damit wür­den die Erreich­bar­keit der Innen­stadt und die Ver­bin­dungs­we­ge zwi­schen den Stadt­tei­len, ins­be­son­de­re nach Gau­stadt, mas­siv beein­träch­tigt“, kri­ti­siert Pöh­ner. Umge­kehrt wür­den die Men­schen, die an ande­ren Stra­ßen in der Innen­stadt und im Berg­ge­biert woh­nen, mas­siv mehr­be­la­stet wer­den. Er for­dert den Ober­bür­ger­mei­ster und die Stadt­ver­wal­tung auf, die­se Idee nicht wei­ter zu verfolgen.

Zu der zwei­ten Idee der Stadt­ver­wal­tung, die Lan­ge Stra­ße höhen­gleich umzu­bau­en, sagt Mar­tin Pöh­ner: „Wir haben in den näch­sten Jah­ren kein Geld, um es für den Umbau intak­ter Stra­ßen aus­zu­ge­ben. Wir müs­sen eine neue Grund­schu­le in Bam­berg-Ost bau­en, wir müs­sen das Dient­zen­ho­fer-Gym­na­si­um neu bau­en, wir müs­sen ein kom­plet­tes zusätz­li­ches Gym­na­si­um für die Regi­on Bam­berg bau­en, wir müs­sen einen Erwei­te­rungs­bau für das E.T.A.-Hoffmann-Gymnasium stem­men, wir müs­sen die Graf-Stauf­fen­berg-Schu­len und die Hugo-von-Trim­berg-Schu­le gene­ral­sa­nie­ren, und das Teil-Sanie­rungs­pro­gramm an den übri­gen Bam­ber­ger Schu­len fort­set­zen. Wir müs­sen zusätz­li­che Kita-Plät­ze und Ganz­tags­be­treu­ungs­plät­ze schaf­fen. Hin­zu kom­men die Her­aus­for­de­run­gen des Bahn­aus­baus. Und wenn dann noch Geld für Stra­ßen übrig ist, brau­chen wir es, um Schlag­loch­pi­sten zu sanie­ren. Ein höhen­glei­cher Umbau der Lan­gen Stra­ße ist vor die­sem Hin­ter­grund nicht finan­zier­bar. Wir soll­ten vor­ran­gig in unse­re Kin­der inve­stie­ren und nicht in Stra­ßen­um­ge­stal­tungs­pro­jek­te, die nicht not­wen­dig sind.“

1 Antwort

  1. Tiberius Sempronius Gracchus sagt:

    Auf Grund der Lage des Stra­ßen­zugs „Lan­ge Stra­ße – Obst­markt – Kapu­zi­ner­stra­ße“ in der Einkaufs‑, Erleb­nis- und Tou­ris­mus­stadt Bam­berg stellt der moto­ri­sier­te Indi­vi­du­al­ver­kehr einen mas­si­ven Stör­fak­tor dar, der die Auf­ent­halts­qua­li­tät über­deut­lich spür­bar min­dert. Daher sind jeg­li­che Über­le­gun­gen, den Durch­fahr­ver­kehr mit Kraft­fahr­zeu­gen zu unter­bin­den, sehr zu begrü­ßen. Die Erreich­bar­keit Bam­ber­ger Stadt­tei­le wird hier­durch mit­nich­ten gefähr­det, da alter­na­ti­ve Stra­ßen­füh­run­gen vor­han­den sind.

    Selbst­ver­ständ­lich kann ein sol­cher Ein­griff nur erfol­gen, wenn zugleich das Kfz-Ver­kehrs­auf­kom­men merk­lich ver­rin­gert wird. Poten­ti­al hier­zu ist mehr als aus­rei­chend vor­han­den. Denn die Rah­men­be­din­gun­gen für fuß­läu­fi­ge Mobi­li­tät, Fahr­rad und Lini­en­bus sowie deren Ver­net­zung (Umwelt­ver­bund) ver­fü­gen noch über sehr viel Luft nach oben.

    Ob in die­sem Zusam­men­hang der höhen­glei­che Umbau der Lan­gen Stra­ße als prio­ri­tär ein­ge­stuft wer­den soll­te, darf aller­dings mit Fug und Recht hin­ter­fragt wer­den. Indes sind hier bun­des­wei­te Vor­ga­ben zu beach­ten: Vor vie­len Jah­ren war ein sol­cher Umbau zur recht­li­chen Vor­aus­set­zung für effek­ti­ve Ver­kehrs­be­ru­hi­gung erho­ben wor­den – mit der kla­ren Absicht, ange­sichts der finan­zi­el­len Situa­ti­on vie­ler Kom­mu­nen eben die Ver­kehrs­be­ru­hi­gung zu erschwe­ren. Eine sol­che aut­ori­en­tier­te Poli­tik kön­nen wir uns aber ange­sichts der Her­aus­for­de­run­gen bei Roh­stoff­ver­sor­gung, Gesund­heits­schutz und Kli­ma­wan­del schon lan­ge nicht mehr leisten.

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