Bam­ber­ger Stadt­rä­te wol­len Baum­pflan­zun­gen in der Sie­mens­stra­ße verhindern

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Im Volksglauben hausen die guten Hausgeister in Holunder-Bäumen. Foto: A. Dittrich / wiesentbote.de

„Es wird drin­gend Zeit, das Kapi­tel der Bam­ber­ger Luxus­bäu­me nun ein für alle Mal zu been­den“, erklä­ren BuB Stadt­rä­te Danie­la Rein­fel­der und Klaus Stier­in­ger sowie Stadt­rä­tin Karin Ein­wag. Sie rufen die Bam­ber­ger Ver­wal­tung auf, den Schild­bür­ger­streich des ver­gan­ge­nen Jah­res nach Vor­la­ge neu­er Erkennt­nis­se nun end­gül­tig zu been­den. Die­ses The­ma sorg­te bereits im ver­gan­ge­nen Jahr für über­re­gio­na­les Auf­se­hen, als die Bam­ber­ger Ver­wal­tung plan­te, 11 Bäu­me für 200.000 Euro gegen den Wil­len der Anwoh­ner in der Sie­mens­stra­ße zu pflan­zen, was den Weg­fall von 19 Park­plät­zen bedeu­tet hät­te. In der Vor­be­spre­chung zum Bau­se­nat am ver­gan­ge­nen Mon­tag wur­de den Stadt­rä­ten durch die Ver­wal­tung mit­ge­teilt, dass Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke (SPD) den Tages­ord­nungs­punkt „Luxus­bäu­me“ in der Sie­mens­stra­ße kurz­fri­stig abge­setzt hat.

„Die Bau­maß­nah­me für die Bäu­me und den durch­ge­hen­den Pflanz­strei­fen wür­de laut Ver­wal­tung nun drei­mal so teu­er wer­den. Daher wird die Redu­zie­rung auf sechs Bäu­me mit luxu­riö­ser Unter­kon­struk­ti­on in Form von dop­pelt geschich­te­ten Waben, die Was­ser unter den Park­plät­zen auf­neh­men kön­nen, vor­ge­schla­gen. Die Kosten belau­fen sich auf 150.000 € plus Pla­nungs­ko­sten für ins­ge­samt nun­mehr sechs Bäu­me“, so Danie­la Rein­fel­der. Trotz der Tat­sa­che, dass die Pflan­zung der „Bam­ber­ger Luxus­bäu­me“ aus Bun­des­för­der­mit­teln und im Rah­men des Pro­jekts „Mit­Mach­Kli­ma“ finan­ziert wer­den kann, for­dern die drei Stadt­rä­te die Ver­wal­tung auf, die Maß­nah­me ein­zu­stel­len. „Es ist die Auf­ga­be der Poli­tik, ver­ant­wor­tungs­voll mit Steu­er­gel­dern umzu­ge­hen. Auch bei Bun­des­för­der­mit­teln han­delt es sich um unse­re Steu­er­gel­der“, ergänzt Karin Ein­wag. „Der Kom­plett­aus­stieg aus der Maß­nah­me wür­de einen vor­sätz­lich her­bei­ge­führ­ten Steu­er­scha­den ver­hin­dern“, fügt Ein­wag hinzu.

Die Stadt­ver­wal­tung hat­te die Baum­pflan­zun­gen in unmit­tel­ba­rer Umge­bung des Haupts­moor­wal­des mit einem posi­ti­ven Ein­fluss auf das Stadt­kli­ma und dem Schutz vor den Fol­gen von Stark­re­gen­er­eig­nis­sen begrün­det. Das Was­ser­wirt­schafts­amt in Kro­nach hin­ge­gen hat­te bereits im ver­gan­ge­nen Jahr bei der ursprüng­lich geplan­ten Pflan­zung von zwölf Bäu­men in der Sie­mens­stra­ße fest­ge­stellt, dass die­se Maß­nah­me bei Stark­re­gen- und Hoch­was­ser­er­eig­nis­sen kei­ne gro­ßen Aus­wir­kun­gen hät­te. Auch BuB-Mit­glied Klaus Stier­in­ger zwei­felt am Sinn der Pflan­zung der Bam­ber­ger Luxus­bäu­me. „Und jetzt sind es nur noch sechs Bäu­me. Wir müs­sen kei­ne Dumm­heit tun, nur weil wir es könn­ten und das Geld dafür aus Ber­lin bekä­men“, erklärt Stier­in­ger. Bei den Anwoh­nern war das Vor­ha­ben auf ein­hel­li­gen Pro­test gesto­ßen, weil auch der Kom­pro­miss­vor­schlag der Ver­wal­tung zu einem Weg­fall von Park­plät­zen geführt hät­te und die hohen Kosten den Nut­zen bei wei­tem über­stie­gen hät­ten. Die Stadt­rä­te schla­gen vor, die Maß­nah­me auf­grund der dra­ma­tisch gestie­ge­nen Kosten und der gerin­gen Aus­wir­kung auf das Kli­ma und auf die Fol­gen von Stark­re­gen­er­eig­nis­sen schnellst­mög­lich durch neue Maß­nah­men zu erset­zen. „Wir schla­gen vor, dass sich die Stadt Bam­berg an der Stadt Tübin­gen ori­en­tiert, wo die Bür­ger­schaft im Vor­feld von Maß­nah­men aktiv ein­ge­bun­den wur­de. Damit die Gel­der nicht ver­fal­len, soll­te die Ver­wal­tung noch bis zur Som­mer­pau­se ent­spre­chen­de Vor­schlä­ge erar­bei­ten“, schließt Danie­la Rein­fel­der. Für Rück­fra­gen ste­hen Ihnen Danie­la Rein­fel­der, Klaus Stier­in­ger und Karin Ein­wag ger­ne zur Verfügung.

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