Wie einst Kai­sers­lau­tern – Auf­stei­ger Elt­mann fei­ert die Meisterschaft

VCE feiert Meisterschaft © Pressefoto Evans
VCE feiert Meisterschaft © Pressefoto Evans

VC Elt­mann lässt sich die But­ter nicht mehr vom Brot neh­men und jubelt gemein­sam mit sei­nen Fans

Rund 800 Zuschau­er folg­ten dem Auf­ruf des VC Elt­mann am Sams­tag­abend, sich auf den Weg in die hei­mi­sche Georg-Schä­fer-Hal­le zu machen. Vor­wie­gend in rot geklei­det ver­wan­del­ten die Fans die Hal­le in einen ech­ten Hexen­kes­sel und soll­ten dabei voll auf ihre Kosten kom­men. Einem End­spiel wür­dig prä­sen­tier­te sich nicht nur der VC Elt­mann, son­dern auch die hoch­mo­ti­vier­te TuS Krif­tel in abso­lu­ter Top­form, sodass sich ein abso­lu­ter Vol­ley­balllecker­bis­sen ent­wickel­te, der nach über zwei Stun­den Spiel­zeit das bes­se­re Ende für den neu­en Mei­ster der Zwei­ten Liga Süd haben soll­te. Ein nahe­zu per­fek­ter Abend ende­te um 21:49 Uhr als Jan­nis Hopt den letz­ten Schmet­ter­schlag der Par­tie erfolg­reich ver­wan­del­te und damit die Stim­mung zum Über­ko­chen brach­te und spä­te­stens zu die­sem Zeit­punkt für pure Eksta­se in Elt­mann sorg­te. „Das war ein alles in allem per­fek­ter Abend für uns. Krif­tel hat uns alles abver­langt und wir haben allen Kri­ti­kern gezeigt, dass wir zurecht da oben ste­hen. Vor der Sai­son hät­te kei­ner mit uns gerech­net und ich kann mich nur noch­mal wie­der­ho­len, aber als Auf­stei­ger am Ende als Mei­ster dazu­ste­hen, ist ein­fach unglaub­lich und ver­dient höch­sten Respekt.“, so Mana­ger Felix Resch­ke sicht­lich erleich­tert kurz nach Ende der Partie.

Der Rei­he nach. Gleich zu Beginn des Spiels deu­te­te sich an, was sich über die gesam­te Spiel­dau­er fort­set­zen soll­te. Die Gäste aus Krif­tel woll­ten auf kei­nen Fall dabei zu sehen, wie sich der VC Elt­mann am Ende über die Mei­ster­schaft freu­en wird und ver­such­te alles, das Leben der Elt­man­ner so schwer wie mög­lich zu gestal­ten. So ent­wickel­te sich gleich zu Beginn eine aus­ge­gli­che­ne und span­nen­de Par­tie, in der sich kei­nes der bei­den Teams so rich­tig abset­zen konn­te. Beim Stan­de von 24:23 für den VC Elt­mann woll­te der Tabel­len­füh­rer eigent­lich noch ein­mal wech­seln und Seba­sti­an Rich­ter, für den Auf­schlag ins Spiel brin­gen. Da dies aller­dings zu spät geschah, durf­te Chris Nowak sich noch ein­mal am Ser­vice ver­su­chen. Pas­send zum gesam­ten Sai­son­ver­lauf soll­te sich dies jedoch als glück­li­cher Zufall her­aus­stel­len und der Rou­ti­nier sorg­te mit einem sei­ner gefürch­te­ten Auf­schlä­ge ÜBER das Netz für den ersten Satz­ge­winn des noch jun­gen abends. „Eigent­lich woll­te ich für Chris zum Auf­schlag rein. Lei­der war ich dann aber wohl etwas zu spät und im Nach­hin­ein ist das wohl auch bes­ser so gewe­sen.“, lacht Seba­sti­an Rich­ter über die Slap­stick­ein­la­ge zum Ende des ersten Satzes.

Auch im zwei­ten Satz star­te­te Krif­tel stark und lies kei­nen Zwei­fel dar­an, heu­te Zähl­ba­res mit nach Hau­se neh­men zu wol­len. Sehens­wer­te Ball­wech­sel und ein Spiel auf höch­stem Niveau sorg­ten dafür, dass es kei­nen der zahl­rei­chen Zuschau­er auf den Plät­zen hielt. Gegen Satz­en­de konn­te sich der Gast­ge­ber dann schein­bar ent­schei­dend abset­zen und mit 24:19 in Füh­rung gehen. Sinn­bild­lich für die­sen Abend kämpf­te sich Krif­tel aber wie­der mal her­an und Coach Kranz muss­te bei den Spiel­stän­den von 24:21 und 24:23 sei­ne bei­den Aus­zei­ten neh­men, ehe auch der zwei­te Satz erfolg­reich mit 25:23 an den VCE ging. „Am Ende wur­de es noch­mal rich­tig knapp und ich hat­te wirk­lich ziem­lich gro­ße Angst, dass die Par­tie jetzt noch­mal kippt. Emo­tio­nal wäre das nur schwie­rig zu ver­ar­bei­ten gewe­sen aber am Ende haben wir durch eine homo­ge­ne Mann­schafts­lei­stung mal wie­der unter Beweis gestellt, dass wir zurecht da oben ste­hen und man es manch­mal eben auch ein­fach mal erzwin­gen muss, wenn es spie­le­risch nicht ganz so ast­rein läuft.“, so Trai­ner Chri­sti­an Kranz.

In der zehn­mi­nü­ti­gen Pau­se nutz­ten die Fans dann die kur­ze Unter­bre­chung, den Flüs­sig­keits­be­darf zu decken und ver­sorg­ten sich am Geträn­ke­stand in der Georg-Schä­fer-Hal­le. Schein­bar schmeck­te dem Publi­kum das sprit­zi­ge Was­ser am Sams­tag­abend beson­ders gut. Und zwar so gut, dass es noch im Lau­fe des drit­ten Sat­zes zu nei­ge gehen soll­te. Dies schmeck­te beson­ders VCE Cap­tain Johan­nes Engel so gar nicht. Der von Krämp­fen geplag­te Spiel­füh­rer, hät­te sich zu die­sem Zeit­punkt bestimmt sehr über eine klei­ne Erfri­schung gefreut, wur­de dann jedoch von Seba­sti­an Rich­ter auf dem Spiel­feld ersetzt und von Freund und Mann­schafts­kol­le­ge Han­si Nürn­ber­ger mas­siert und emo­tio­nal auf­ge­päp­pelt. „Ohne Han­si wür­de ich wahr­schein­lich immer noch in der Hal­le lie­gen. Das hat mal wie­der gezeigt, wie gut wir uns unter­ein­an­der ver­ste­hen und jeder für den ande­ren da ist. Egal ob auf, oder eben neben dem Spiel­feld.“, zeigt sich Engel dankbar.

Lei­der konn­ten weder der Wech­sel noch die Mas­sa­ge­ein­heit etwas dar­an ändern, dass der drit­te Abschnitt das bes­se­re Ende für Krif­tel haben soll­te. In einem wah­ren Kri­mi hat­ten die Gäste nach 35 Minu­ten knapp die Nase vor­ne und konn­ten die­sen mit 31:29 gewinnen.

Wer nun gedacht hat­te, dass sich der VC Elt­mann von die­sem Ergeb­nis beein­drucken las­sen soll­te, wur­de nur wenig spä­ter eines Bes­se­ren belehrt. Wie auch in den ande­ren Sät­zen kämpf­te sich das Team um Trai­ner Kranz in die Par­tie, gab kei­nen Ball ver­lo­ren und kämpf­te um jeden Punkt. Ohne Wech­sel näher­te sich der Spit­zen­rei­ter Punkt für Punkt nun dem gro­ßen Ziel und wie auch bereits zuvor, kam es am Ende zu einem wah­ren Show­down. Beim Stan­de von 24:23 war es dann aller­dings end­lich soweit und dem form­star­ken Jan­nis Hopt gelang es, den fina­len Match­ball zum 25:23 zu ver­wan­deln und die Stim­mung zum Über­ko­chen zu brin­gen. Nur weni­ge Minu­ten spä­ter lagen sich Spie­ler, Trai­ner und Ver­ant­wort­li­che in den Armen und lie­ßen ihren Emo­tio­nen frei­en Lauf. „Beson­ders gerührt war MVP Tobi­as Wer­ner, der nach der Über­rei­chung sei­ner gol­de­nen Medail­le in Trä­nen aus­brach und am lieb­sten die gan­ze Welt umarmt hät­te. „Das ist doch ein­fach nur unglaub­lich. Damit hät­te ich am Anfang der Sai­son nie­mals gerech­net und was wir als Team gelei­stet haben ist nicht in Wor­te zu fas­sen. Dass ich dann noch die gol­de­ne Medail­le über­eicht bekom­me, macht es für mich natür­lich nur noch schö­ner und zeigt, dass sich har­te Arbeit und Dis­zi­plin am Ende doch aus­zahlt. Ich habe hier teil­wei­se mit zwei offe­nen Hüf­ten trai­niert, den Schmerz in Kauf genom­men und immer das gro­ße Ziel vor Augen gehabt. Dass mein Traum jetzt am Schluss in Erfül­lung geht ist ein­fach nur wun­der­schön.“, so der wert­voll­ste Spie­ler der Par­tie nach Spielende.

Was dann nach Spie­len­de folg­te und wie der VC Elt­mann den Gewinn der Mei­ster­schaft zele­brier­te, war noch Redak­ti­ons­schluss lei­der noch nicht bekannt. Gerüch­ten zufol­ge wur­de Jan­nis Hopt jedoch noch zu spä­te­rer Stun­de glück­se­lig sit­zend auf einem über­di­men­sio­na­len Blu­men­top der Bam­ber­ger Alt­stadt gesich­tet, was zumin­dest als klei­nes Indiz für eine län­ge­re Par­ty­nacht gewer­tet wer­den dürf­te. „Was jetzt die näch­sten Wochen folgt, ist die Kür. Wir wol­len wei­ter­hin jedes Spiel gewin­nen und am Ende mit einem Heim­sieg im Der­by noch­mal gemein­sam mit den Fans fei­ern und den Pokal in den Elt­man­ner Nacht­him­mel strecken. Das gefällt jetzt natür­lich nicht jedem und ich muss mal schau­en, wie ich die Jungs moti­vie­ren kann. Wir haben jetzt die gan­ze Sai­son durch­ge­zo­gen und wer­den die letz­ten Wochen jetzt genau so wei­ter machen. Viel­leicht muss ich dann eben auch mal in die pri­va­te Kas­se grei­fen und die Mann­schaft mit dem ein oder ande­ren Kat­ge­tränk locken oder mal in die Ther­me ein­la­den.“, ver­spricht Chri­sti­an Kranz der Mann­schaft die ver­dien­te Beloh­nung für eine anstren­gen­de und lan­ge Saison.

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