Bayerische Jugendeinzelmeisterschaft im Schach: Seubelsdorfer Wechselbad der Gefühle

Symbolbild Schach

Vom 1. bis zum 5. April fanden die Bayerischen Jugendeinzelmeisterschaften im Schach statt. Aus Sicht des Schachvereins Seubelsdorf e.V. kam es dabei in Bad Kissingen zu einem Wechselbad der Gefühle. Zwei seiner Jungspieler hatten das Startrecht in den oberen Altersklassen erkämpft: Tizian Wagner in der U18 durch sein starkes Abschneiden bei den Bayerischen Jugendeinzelmeisterschaften im Vorjahr, Paul Buron in der U16 als zweitbester Spieler der diesjährigen oberfränkischen Meisterschaften.

Paul Buron freut sich über den gelungenen Auftakt. Foto: Caroline Buron

Paul Buron freut sich über den gelungenen Auftakt. Foto: Caroline Buron

Wagner gehörte in seiner Klasse zu den Favoriten, was er mit einem Auftaktsieg bekräftigte. Wegen einer Erkrankung wollte ihm danach allerdings nichts mehr glücken und musste er nach der vierten Runde ausscheiden. Buron dagegen spielte das Turnier durch, und was für eines: Als Schlusslicht der Rangliste musste in der ersten Runde gegen einen Kontrahenten antreten, der nicht nur fast tausend Wertungspunkte mehr mitbrachte, sondern auch Erfahrung in nationalen und internationalen Topturnieren. Davon gänzlich unbeeindruckt, schickte Buron nach abgewehrtem Königsangriff kurzerhand ein tödliches Freibauernduo ins Rennen. Dieser David-gegen-Goliath-Sieg bescherte Buron in der zweiten Runde ein Match gegen den späteren Vizemeister, der ihm nach einem kleinen Rechenfehler keine Chance ließ. Danach zog Buron auch gegen die Nummer eins der Setzliste den Kürzeren. Als wahre Kämpfernatur ließ sich Buron von diesen zwei Niederlagen nicht entmutigen und erspielte sich in der vierten Runde eine glänzende Position, in der er allerdings eine spektakuläre Opferchance verpasste und sogar noch in ein verlorenes Endspiel geriet. Daraufhin stemmte sich Buron dem Abwärtstrend durch ein ausgespieltes Unentschieden entgegen, um in der nächsten Partie wieder voll auf Angriff zu setzen. Allerdings verdarb ihm hier ein Moment der Unaufmerksamkeit erneut das Spiel.

In der letzten Runde kam es zu einem Lokalderby mit dem oberfränkischen U16-Meister Robert Kral aus Burgkunstadt, der auf ähnlich durchwachsene Leistungen zurückblickte. Buron profitierte früh von einem Fehlzug seines Gegners, der dann aber erbittert Widerstand leistete, bis in ein kompliziertes Damenendspiel hinein. Seine nun gesammelten Erfahrungen nutzend, umging Buron alle Dauerschachfallen und beendete das Turnier, wie er es begonnen hatte: mit dem siegreichen Vordringen eines Freibauern.

Somit konnte sich Buron bei seinem Debüt auf den Bayerischen Meisterschaften über beachtliche 2,5 Punkte und Rang 18 von 22 Spielern freuen, unter denen Elias Wunderlich vom SC Garching 1980 e.V. den ersten Platz errang. Kral fiel dagegen mit zwei Punkten auf Platz 21 zurück. Aus dem Landkreis Lichtenfels nahmen ansonsten noch zwei weitere Jugendliche des SSV Burgkunstadt teil: In der U10 erreichte Frederik Öhrlein mit drei Punkten Rang 17 und in der U12 erzielte Vlad Botscharow mit 1,5 Punkten Platz 21.

Uwe Voigt


Informationen zum Verein unter https://schachverein-seubelsdorf.de/