Lösung gegen Ver­schwen­dung in Bay­reuth: Lebens­mit­tel essen, nicht wegwerfen

Freuten sich über einen gelungenen Workshop: (v. li.) Anika Rothenpieler, Franziska Baum und Susanne Dobelke, Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, Anna Bialas, Christiane Wolf, Kitaleiterin Marianne Schmidt und Kirstin Köhler sowie (vo. v. li.) Carola Kiene und Florian Mädler (Foto: Stadt Bayreuth)
Freuten sich über einen gelungenen Workshop: (v. li.) Anika Rothenpieler, Franziska Baum und Susanne Dobelke, Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, Anna Bialas, Christiane Wolf, Kitaleiterin Marianne Schmidt und Kirstin Köhler sowie (vo. v. li.) Carola Kiene und Florian Mädler (Foto: Stadt Bayreuth)

Work­shop des Koope­ra­ti­ons­pro­jekts „Kitas ret­ten Lebens­mit­tel“ im Rat­haus erar­bei­tet Lösun­gen gegen Verschwendung

Lebens­mit­tel ret­ten und dabei noch Kosten spa­ren: Bei einem Work­shop zogen die Ein­rich­tun­gen, die an dem im Okto­ber 2023 gestar­te­ten Koope­ra­ti­ons­pro­jekt „Kitas ret­ten Lebens­mit­tel“ teil­neh­men, eine erste Bilanz. Mit den Kli­ma­schutz­ma­nage­ments von Stadt und Land­kreis, dem Kom­pe­tenz­zen­trum für Ernäh­rung und dem feder­füh­ren­den Amt für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und For­sten (AELF) Bay­reuth-Münch­berg dis­ku­tier­ten sie Her­aus­for­de­run­gen und Lösungen.

Bei der Ver­mei­dung von Lebens­mit­tel­ab­fäl­len neh­men Kin­der­ta­ges­stät­ten eine Schlüs­sel­rol­le ein, denn die durch­schnitt­li­che Abfall­quo­te beträgt Stu­di­en zufol­ge 19 Pro­zent. Das heißt, Kitas haben enor­mes Poten­zi­al Lebens­mit­t­ab­fäl­le ein­zu­spa­ren. Die Ursa­chen für die Ver­schwen­dung sind unter­schied­lich. Um Lösungs­stra­te­gien zu fin­den, soll­ten daher Abläu­fe, Ver­sor­gung­s­truk­tu­ren und Mahl­zei­ten der ein­zel­nen Ein­rich­tun­gen betrach­tet wer­den. Neben dem bewuss­te­ren Umgang mit Lebens­mit­teln bringt die Reduk­ti­on von Lebens­mit­tel­ab­fäl­len vie­le Vor­tei­le mit sich: Es kön­nen sowohl Kosten für Ein­kauf und Ent­sor­gung als auch Arbeits­zeit, Strom und Was­ser gespart wer­den. Gera­de in Zei­ten knap­per Per­so­nal­ka­pa­zi­tä­ten sowie stei­gen­der Prei­se sind dies wich­ti­ge Aspekte.

Fünf Kitas aus Stadt und Land­kreis neh­men teil

Fünf Kitas aus Stadt und Land­kreis Bay­reuth haben sich dem The­ma ange­nom­men, Lebens­mit­tel­ab­fäl­le erfasst und Ein­spar­maß­nah­men teil­wei­se sogar schon abge­schlos­sen. Mit dabei sind die evan­ge­li­schen Kitas Hein­ers­reuth und Saas, „Son­nen­schein“ in Bind­lach und „Fan­tai­sie“ in Donn­dorf sowie das Kin­der­zen­trum „Berg­zwerg“ in Bind­lach. Genann­te Kitas wer­den zumeist von einem Cate­rer belie­fert, um den Kin­dern ein war­mes Mit­tag­essen anbie­ten zu kön­nen. Gera­de wenn Cate­ring-Unter­neh­men meh­re­re Kitas belie­fern, gestal­tet es sich häu­fig schwie­rig, indi­vi­du­el­le Bedürf­nis­se umzu­set­zen. Eine gute, zeit­lich abge­stimm­te Kom­mu­ni­ka­ti­on mit dem Cate­rer birgt dabei gro­ßes Poten­zi­al, die Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung einzudämmen.

Auch per­so­nel­le Eng­päs­se gehö­ren in bei­na­he jeder Ein­rich­tung zum All­tag. Somit fehlt mit­un­ter die Zeit, Maß­nah­men gegen die Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung im Team abzu­stim­men und umzu­set­zen. Gro­ßen Raum nah­men fer­ner Hygie­ne­auf­la­gen und Haf­tungs­an­sprü­che ein.

Trotz­dem zeig­te die Ver­an­stal­tung, dass etli­che Maß­nah­men bereits erfolg­reich umge­setzt wur­den. So wur­den Kom­mu­ni­ka­ti­ons­for­ma­te von Eltern­aben­den über die Mit­ar­beit der Kin­der erprobt und Gesprä­che mit Cate­rern und Trä­gern geführt – und das mit Erfolg. Dadurch konn­te nicht nur ein Teil der Lebens­mit­tel­ab­fäl­le in Form von Tel­ler- und Aus­ga­be­re­sten ein­ge­spart wer­den. Außer­dem wur­den die betei­lig­ten Per­so­nen sen­si­bi­li­siert und ein­be­zo­gen, was das Pro­jekt nicht nur auf Orga­ni­sa­ti­ons­ebe­ne zum Gemein­schafts­pro­jekt macht.

„Vor­rei­ter in der Kitalandschaft“

„Die betei­lig­ten Kitas heben sich schon jetzt als Vor­rei­ter in der Kita­land­schaft her­vor“, bestä­tigt Susan­ne Dobel­ke, Lei­te­rin des Sach­ge­biets Gemein­schafts­ver­pfle­gung und der Ver­net­zungs­stel­le Kita- und Schul­ver­pfle­gung Ober­fran­ken. Sie zei­gen, wel­che Schlüs­sel­rol­le sozia­le Ein­rich­tun­gen in der Redu­zie­rung von Lebens­mit­tel­ab­fäl­len haben.

Dass der Pro­zess zu weni­ger Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung noch Zeit braucht, wur­de im Pro­jekt-Ver­lauf deut­lich. So konn­ten die Kitas diver­se Maß­nah­men aus­ma­chen, die noch nicht umge­setzt wer­den konn­ten. Des­we­gen wird es im April eine drit­te Erfas­sungs­run­de geben, in der die wei­te­re Ent­wick­lung ana­ly­siert wer­den soll. Am 6. Juni wer­den die Ergeb­nis­se im Rah­men einer öffent­li­chen Info­ver­an­stal­tung präsentiert.

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