Erlangen: Die Mitglieder der Mittelstands-Union Mittelfranken lehnen die Stadt-Umland-Bahn ab

Mittelständische Wirtschaft gegen StUB

Markenkern der Mittelstands-Union (MU) ist es zu allen Themen stets sachorientiert und rational zu diskutieren. Daher befragte die MU in gewohnter Tradition ihre Mitglieder.

Die Antworten des Mittelstands sind eindeutig:

100% glauben nicht, dass objektiv nach der besten Lösung gesucht wurde und auch Alternativen geprüft wurden.

93% wünschten sich, dass auch neue und alternative ÖPNV Systeme wie (z.B. Tram ohne Schiene, ohne Oberleitung [Exqui.City]) geprüft werden.

Die MU fordert bereits seit mehr als 10 Jahren, seit Juli 2012 das beste ÖPNV System für Erlangen, sowie die objektive und transparente Analyse von alternativen ÖPNV Systemen. Umgesetzt wurde offenbar das glatte Gegenteil, denn 91% glauben nicht, dass die StUB das beste ÖPNV System für Erlangen ist.

84% sind der Meinung, dass in der Stadt Erlangen Verkehrspolitik ideologisch und somit nicht im sachgerechten Interesse von Erlangen betrieben wird.

Die Erlanger Innenstadt wird in eine schwierige Lage kommen wenn die Erreichbarkeit sich – somit durch die geplante Innenstadt-StUB – verschlechtert, sagen 96%.

84% glauben, dass hohe StUB Betriebskosten zu steigenden Erlanger Hebesätzen für Gewerbesteuer und Grundsteuer führen werden.

Die StUB fährt nach Nürnberg Zum Wegfeld. Jedoch nicht direkt zum Flughafen. 85% halten die fehlende direkte Flughafenanbindung für einen Fehler.

Die Nürnberger Straßenbahn Linie 4 hat bis Zum Wegfeld eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 17,8 Km/h.

89% der Mittelständler glauben nicht, dass Geschäftsreisende, die StUB zum Flughafen nutzen werden.

Diese eindeutigen Umfragewerte sind ein bemerkenswerter Kontrapunkt zu der Erklärung des IHK Vorstandsgremiums Erlangens vom 22.03.2024, welches unter fünf als solche benannten Forderungen – aber unter Zustimmung des derzeitigen StUB-Vorhabens mit einer Innenstadt-StUB – Zustimmung zum StUB Vorhaben erklärt hatte.

Es wird spannend sein, herauszufinden, wo die Unterschiede liegen. Der stellvertretende MU Vorsitzende Harald Hüttner sieht zum einen in der MU mehr kleinere und mittlere Unternehmen repräsentiert, während in der IHK mehr große Firmen stark vertreten sind. In der IHK hat ein Vorstandsgremium entschieden, in der MU wurden alle Mitgliedsunternehmen gefragt, so Hüttner.

Der MU Vorsitzende Robert Pfeffer empfiehlt der IHK Erlangen ebenfalls eine Mitgliederbefragung in der Breite ihrer Mitgliedschaft durchzuführen. So könnte mehr Wissen, gerade auch von vielen kleineren und mittleren IHK Mitgliedsunternehmen berücksichtigt werden, rät Pfeffer.

In der IHK läuft aktuell eine „Mach mit!“ Initiative. Die Beteiligung der Gewerbetreibenden bei so wichtigen Entscheidungen für die verkehrliche Gestaltung der Metropol-Region, aber eben gerade auch für die Innenstadt von Erlangen selbst, wäre das einzig richtige Zeichen, findet Andreas Redl, Mitglied im Vorstand der MU. Metropol-Interessen und von Siemens und FAU sowie Stadtbürger-Interessen lassen sich mit smarten Lösungen durchaus übereinbringen, so Redl.

Pfeffer dankt seinen Mitglieder für die vielen Antworten. Die mittelständische Erlanger Wirtschaft lehnt die StUB ab. Zu langsam, zu teuer, zu viele Eingriffe ins Stadtbild, zu viele Straßensperrungen. Für sie ist die StUB ideologisch getrieben.

Deshalb fordert der Mittelstand in Erlangen eine objektive, transparente Analyse für das beste ÖPNV Konzept für Erlangen und positioniert sich damit für den Erhalt der Innenstadt von Erlangen für Gewerbetreibende und die Stadtgesellschaft und deren Versorgung.