Uni­ver­si­tät Bay­reuth bekommt 1.400 Bücher geschenkt

Desi­gner Peter Schmidt über­lässt der Uni­ver­si­tät Bay­reuth Tei­le sei­ner Pri­vat­bi­blio­thek. Die Schen­kung wird nun der Öffent­lich­keit zugäng­lich gemacht.

Ralf Brugbauer, Leitender Bibliotheksdirektor, nimmt die Schenkung von Peter Schmidt (rechts) entgegen. (Foto: Universität Bayreuth)

Ralf Brug­bau­er, Lei­ten­der Biblio­theks­di­rek­tor, nimmt die Schen­kung von Peter Schmidt (rechts) ent­ge­gen. (Foto: Uni­ver­si­tät Bayreuth)

Der Desi­gner Prof. Peter Schmidt über­lässt der Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek Bay­reuth bedeu­ten­de Tei­le sei­ner pri­va­ten Biblio­thek. Die umfang­rei­che Samm­lung des gebür­ti­gen Bay­reu­thers, der seit Jahr­zehn­ten in Ham­burg lebt und arbei­tet, wird dort zukünf­tig sowohl den Uni­ver­si­täts­an­ge­hö­ri­gen als auch der inter­es­sier­ten Öffent­lich­keit zur Ver­fü­gung ste­hen. „Die Schen­kung Peter Schmidts stellt eine beson­de­re Berei­che­rung für den Biblio­theks­be­stand dar“, freut sich Ralf Brug­bau­er, Direk­tor der Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek. „Es ist uns eine gro­ße Ehre, dass Peter Schmidt sei­ne pri­va­te Samm­lung unse­rer Ein­rich­tung anvertraut.“

Das Kon­vo­lut umfasst rund 1.400 Bücher, dar­un­ter auch sehr wert­vol­le Ein­zel­stücke. Dabei spie­gelt die Biblio­thek die breit­ge­fä­cher­ten Inter­es­sen des viel­fach aus­ge­zeich­ne­ten Desi­gners wider: Neben einer gro­ßen Palet­te an Medi­en zu The­men wie Archi­tek­tur, Foto­gra­fie und Design fin­den sich dar­in auch Wer­ke aus den Gebie­ten Musik und Thea­ter, Phi­lo­so­phie und Lite­ra­tur. Ein außer­or­dent­li­cher Gewinn für die Bay­reu­ther Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek sind die zahl­rei­chen in der Samm­lung ent­hal­te­nen Bän­de zu Male­rei, Pla­stik und Kunst­hand­werk, die neben euro­päi­scher auch asia­ti­sche Kunst zum Gegen­stand haben.

Ver­mit­telt wur­de der Kon­takt von Uni­ver­si­täts­prä­si­dent Prof. Dr. Ste­fan Leib­le und der frü­he­ren Bay­reu­ther Ober­bür­ger­mei­ste­rin Bri­git­te Merk-Erbe. Im Herbst 2023 fuhr Direk­tor Brug­bau­er nach Ham­burg, um Prof. Schmidt per­sön­lich ken­nen­zu­ler­nen und Details zur Schen­kung mit ihm zu bespre­chen. Ende des Jah­res 2023 konn­ten schließ­lich ins­ge­samt 84 Kisten vol­ler Bücher ihren Weg nach Bay­reuth antre­ten. Erste Stücke der Samm­lung sind bereits in den Bestand der Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek ein­ge­ar­bei­tet und kön­nen dort von allen Besu­che­rin­nen und Besu­chern betrach­tet und größ­ten­teils auch ent­lie­hen werden.

Prof. Peter Schmidt wur­de 1937 in Bay­reuth gebo­ren. Nach einer Leh­re als Litho­graph wech­sel­te er 1958 an die Werk­kunst­schu­le in Kas­sel, wo er eine Aus­bil­dung zum Gra­fi­ker absol­vier­te. Zu Beginn der 1960er Jah­re zog er nach Ham­burg, wo er 1972 mit der Peter Schmidt Group sei­ne eige­ne Agen­tur grün­de­te. Als Desi­gner, Archi­tekt, Kostüm- und Büh­nen­bild­ner und Regis­seur welt­weit erfolg­reich, blieb er doch sei­ner frän­ki­schen Hei­mat immer ver­bun­den: So gestal­te­te er bei­spiels­wei­se das Logo der Stadt Bay­reuth und das Logo des För­der­ver­eins der Lan­des­gar­ten­schau 2016. Eben­so war er für die Neu­ge­stal­tung des Ein­gangs­be­rei­ches des Kon­zert­hau­ses der Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker im Jahr 2009 ver­ant­wort­lich. Auch inter­na­tio­nal erfuhr Peter Schmidt größ­te Aner­ken­nung: ein Fla­kon, den er für ein Par­füm für Jil San­der gestal­tet hat, wur­de zur Kunst erho­ben und in die Samm­lung des Muse­um of Modern Art in New York aufgenommen.

Neben sei­ner gestal­te­ri­schen Tätig­keit ist der beken­nen­de Pazi­fist auch poli­tisch enga­giert: So initi­ier­te er gemein­sam mit dem Musik­kri­ti­ker Jür­gen Kest­ing und dem Histo­ri­ker Han­nes Heer die Wan­der­aus­stel­lung „Ver­stumm­te Stim­men“, mit der seit 2006 an die Opfer der natio­nal­so­zia­li­sti­schen Ras­sen­po­li­tik an deut­schen und öster­rei­chi­schen Opern­häu­sern erin­nert wird. Ein Teil der Aus­stel­lung ist dau­er­haft im Bay­reu­ther Richard-Wag­ner-Park auf dem Grü­nen Hügel zu sehen.

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