Bam­ber­ger Hoch­schu­le ver­bes­sert Schutz gegen Hackerangriffe

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Die Uni­ver­si­tät Bam­berg und wei­te­re IT-Part­ner laun­chen „eduM­FA“ / Open Source Soft­ware steht wis­sen­schaft­li­chen Ein­rich­tun­gen gra­tis zur Verfügung

Die Freie Uni­ver­si­tät Ber­lin, die Hoch­schu­le Mün­chen Uni­ver­si­ty of Applied Sci­en­ces, die Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg, die Gesell­schaft für wis­sen­schaft­li­che Daten­ver­ar­bei­tung mbH Göt­tin­gen (GWDG) und das auf For­schungs­in­fra­struk­tur spe­zia­li­sier­te Tübin­ger Unter­neh­men DAA­SI Inter­na­tio­nal GmbH haben gemein­sam eine Open-Source-Soft­ware ver­öf­fent­licht, die einen bes­se­ren Schutz vor Hacker­an­grif­fen für IT-Dien­ste im Wis­sen­schafts­netz bie­tet. Hier­für wur­de ein Fork von der bestehen­den Open-Source-Soft­ware „pri­va­cy­IDEA“ erstellt, der nun unter dem Namen „eduM­FA“ wei­ter­ent­wickelt wird. Die­se neue kosten­freie Soft­ware­lö­sung wird an den ersten Hoch­schu­len in Deutsch­land bereits genutzt. Die Pro­jekt­part­ner gehen davon aus, dass in den näch­sten Mona­ten „eduM­FA“ an vie­len Hoch­schu­len und wei­te­ren wis­sen­schaft­li­chen Ein­rich­tun­gen zum Ein­satz kom­men wird.

„Eine Authen­ti­fi­zie­rung nur mit Benut­zer­na­men und Pass­wort ist für Phis­hing-Angrif­fe sehr anfäl­lig und gilt daher all­ge­mein als unsi­che­res Ver­fah­ren. „eduM­FA“ ermög­licht im Kern die Ver­wal­tung und Ver­wen­dung meh­re­rer Fak­to­ren für die Authen­ti­fi­zie­rung, also eine Mul­ti-Fak­tor-Authen­ti­fi­zie­rung“, erklärt der Lei­ter für Iden­ti­ty Manage­ment an der Frei­en Uni­ver­si­tät Ber­lin, Stef­fen Hof­mann. Mit dem neu­en Soft­ware-Tool wer­den bei Nut­ze­rin­nen und Nut­zern nach der Authen­ti­fi­zie­rung mit Benut­zer­na­men und Pass­wort noch wei­te­re Sicher­heits­ver­fah­ren gefor­dert. Dies kön­nen eine sich zeit­ba­siert ändern­de PIN oder die Bestä­ti­gung durch eine spe­zi­el­le App wie beim Online-Ban­king sein.

„In der ersten Ent­wick­lungs­stu­fe von „eduM­FA“ stand vor allem das Ver­fah­ren „Pass­keys“ im Vor­der­grund“, erklärt sein Kol­le­ge Tobi­as Irlin­ger von der Hoch­schu­le Mün­chen wei­ter. Bei die­sem Ver­fah­ren wird ein Sicher­heits­schlüs­sel in eine Art Tre­sor gesperrt. Die­se spe­zi­el­len Tre­so­re sind inzwi­schen Stan­dard u.a. bei neu­en PCs, Smart­phones und Tablets. Um auf den Sicher­heits­schlüs­sel in dem Tre­sor zugrei­fen zu kön­nen, muss der Tre­sor mit einem zusätz­li­chen Ver­fah­ren geöff­net wer­den. Das kann ein bio­me­tri­sches Ver­fah­ren wie ein Fin­ger­ab­druck-Scan oder eine Gesichts­er­ken­nung sein oder es genügt eine PIN. Pass­keys machen klas­si­sche Benut­zer­na­men-Pass­wort-Kom­bi­na­tio­nen obsolet.

Dar­über hin­aus sind Pass­keys resi­stent gegen Phis­hing-Angrif­fe und kön­nen zwi­schen kom­pa­ti­blen Gerä­ten syn­chro­ni­siert wer­den. Die Usa­bi­li­ty wird erheb­lich ver­bes­sert, da die Authen­ti­fi­zie­rung schnell und pass­wort­los erfolgt und nicht ein­mal die Ein­ga­be des Benut­zer­na­mens erfor­dert. Pass­keys stel­len somit eine idea­le Kom­bi­na­ti­on aus naht­lo­ser Nut­zungs­er­fah­rung und star­ker, siche­rer Authen­ti­fi­zie­rung dar.

Im Ein­satz ist „eduM­FA“ bereits an der Hoch­schu­le Mün­chen und der Frei­en Uni­ver­si­tät Ber­lin, die zusam­men das Open-Source-Pro­jekt ins Leben geru­fen haben. Schnell kamen die Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg und die wei­te­ren genann­ten Koope­ra­ti­ons­part­ner als Unter­stüt­zung für die Kon­zep­ti­on, Ent­wick­lung und Tests hin­zu. Die GWDG und die DAA­SI Inter­na­tio­nal bie­ten bereits Sup­port und Bera­tung für die Migra­ti­on nach „eduM­FA“, die Ein­füh­rung und den Betrieb an. Zudem haben wei­te­re Hoch­schu­len ihre Unter­stüt­zung zugesagt.

In den näch­sten Wochen geht es dar­um, „eduM­FA“ gemäß den Anfor­de­run­gen der Wis­sen­schafts­com­mu­ni­ty weiterzuentwickeln.

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