Kreis­grup­pe Bam­berg infor­miert über Früh­jahrs­ein­kauf für den Gar­ten: Auf die rich­ti­ge Erde achten!

Vie­le Hob­by­gärt­ner kau­fen in die­sen Tagen Blu­men­er­de ein, um den Gar­ten früh­lings­fit zu machen. Doch Vor­sicht: Die mei­sten Pro­duk­te bestehen über­wie­gend aus Torf. Torf­ab­bau zer­stört unse­re Moo­re und för­dert die Kli­ma­kri­se. Che­mi­sche Dün­ge­mit­tel und Pesti­zi­de soll­ten eben­falls tabu sein. Die Kreis­grup­pe Bam­berg des BUND Natur­schutz gibt Tipps, wor­auf man beim Ein­kauf im Bau­markt oder Blu­men­han­del ach­ten sollte.

Han­dels­üb­li­che Blu­men­er­de besteht über­wie­gend aus Hoch­moor­torf, der durch Abbau natür­li­cher Moo­re gewon­nen wird und die­se zer­stört. „Moo­re bestehen aus Torf, der sich im Lau­fe tau­sen­der Jah­re aus den abge­stor­be­nen Tei­len von Pflan­zen bil­det und damit Koh­len­stoff spei­chert. Torf­ab­bau ist nicht nur schäd­lich für Moo­re und damit fürs Kli­ma, son­dern auch über­flüs­sig, denn kaum eine Gar­ten­pflan­ze braucht Torf“, erklärt Chri­sti­an Luplow, Geschäfts­füh­rer bei der Kreisgruppe.

Für den Torf­ab­bau wer­den Moo­re ent­wäs­sert. Dadurch ver­lie­ren sel­te­ne und vom Aus­ster­ben bedroh­te Tie­re und Pflan­zen, von denen vie­le nur in Moo­ren vor­kom­men, ihren Lebens­raum. In Bay­ern sind 95 Pro­zent der Moo­re trocken und ver­ur­sa­chen mit etwa fünf Mil­lio­nen Ton­nen CO2-Äqui­va­len­ten einen Anteil von rund sechs Pro­zent der ener­gie­be­ding­ten baye­ri­schen Treib­haus­gas­emis­sio­nen. In Bay­ern ist der Torf­ab­bau weit­ge­hend ein­ge­stellt, daher kommt viel Torf aus den noch weit­ge­hend natür­li­chen Moo­ren Ost-Euro­pas. „Moo­re, vor allem im Bal­ti­kum und Ost­eu­ro­pa, wer­den zer­stört, nur damit in unse­ren Gär­ten Rho­do­den­dren oder Dah­li­en opti­mal ver­sorgt wer­den. Dabei gibt es in jedem Gar­ten­cen­ter torf­freie Erde zu kau­fen“, weiß Luplow. Aber Ach­tung: Vie­le Gärt­ner grei­fen immer öfter zur soge­nann­ten Bio-Erde. „Bio“ bedeu­tet nicht gleich torf­frei! Der BUND Natur­schutz bit­tet dar­um, auch auf tor­f­re­du­zier­te und tor­far­me Erde zu ver­zich­ten. „In Zei­ten von Kli­ma­wan­del und Arten­ster­ben darf kein Kom­pro­miss mehr gemacht wer­den – auch nicht beim Gärt­nern“, so Luplow.

Ein wei­te­res Pro­blem sind künst­li­che Dün­ge­mit­tel. Laut Umwelt­bun­des­amt gelan­gen jähr­lich 50 Kilo­gramm Stick­stoff pro Kopf in die Umwelt. Das mei­ste davon über die Land­wirt­schaft. Trotz­dem kann jeder Hob­by­gärt­ner hel­fen, die­se Mas­se ein­zu­däm­men. „Wenn jeder nur das düngt, was Pflan­zen für ihr Wachs­tum brau­chen, hät­ten wir weni­ger Pro­ble­me“, erklärt Luplow. Die Rea­li­tät sieht lei­der anders aus: Über­schüs­si­ge und fehl­plat­zier­te Dün­ge­mit­tel wer­den aus­ge­wa­schen und lan­den im Grund­was­ser. Bes­ser ist des­halb auf Che­mie ganz zu ver­zich­ten und lie­ber mit Kom­post zu dün­gen. Das schont nicht nur die Moo­re, son­dert lie­fert der Pflan­ze alle wich­ti­gen Nähr­stof­fe, die sie nach und nach braucht.

Klein­gärt­ner und Haus­mei­ste­rei­en han­tie­ren zudem oft mit der Gift­sprit­ze – pro Jahr wer­den in Deutsch­land in pri­va­ten Gär­ten hun­der­te Ton­nen Gift ver­teilt. „Das kön­nen durch­aus die glei­chen Stof­fe sein, die auch auf dem Acker ver­wen­det wer­den, zum Teil sogar unter glei­chem Mar­ken­na­men. So ist das Breit­band-Her­bi­zid Roun­dup vom Monsan­to-Kon­zern bei Land­wir­ten und Hob­by­gärt­nern glei­cher­ma­ßen beliebt“, erklärt Chri­sti­an Luplow. Doch der Ein­satz lohnt sich nicht. Wir ver­nich­ten dadurch die Viel­falt im Gar­ten, gefähr­den unse­re Gesund­heit und schä­di­gen nach­hal­tig die Umwelt. Mit dem Gift wer­den nicht nur unge­lieb­te Gäste und Bei­kräu­ter getö­tet, son­dern auch erwünsch­te Insek­ten und Pflan­zen. Der BUND Natur­schutz bit­tet alle Hob­by­gärt­ner, auf Pesti­zi­de zu ver­zich­ten: Das Sum­men und Brum­men im Gar­ten genießt man bes­ser ohne Gift.

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