Bun­des­ver­dienst­kreuz für die Bay­reu­ther Lin­gu­istin Prof. Karin Birkner

Professor Dr. Karin Birkner / Foto: Uni
Professor Dr. Karin Birkner / Foto: Uni

Prof. Dr. Karin Bir­k­ner ist heu­te am 7. März 2024 in Mün­chen vom Baye­ri­schen Staats­mi­ni­ster für Wis­sen­schaft und Kunst, Mar­kus Blu­me, mit dem Ver­dienst­kreuz am Ban­de des Ver­dienst­or­dens der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land aus­ge­zeich­net wor­den. Seit 2008 hat sie den Lehr­stuhl für Ger­ma­ni­sti­sche Lin­gu­istik an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth inne und ist seit 2018 auch stell­ver­tre­ten­de Universitätsfrauenbeauftragte.

Wis­sen­schafts- und Kunst­mi­ni­ster Mar­kus Blu­me hat heu­te in Mün­chen das Ver­dienst­kreuz am Ban­de des Ver­dienst­or­dens der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land an Prof. Dr. Karin Bir­k­ner aus­ge­hän­digt. Die Sprach­wis­sen­schaft­le­rin der Uni­ver­si­tät Bay­reuth wur­de für ihren her­aus­ra­gen­den Ein­satz für Tole­ranz und ein fried­li­ches Mit­ein­an­der in unse­rer Gesell­schaft geehrt. „Prof. Dr. Karin Bir­k­ner lebt Inte­gra­ti­on, Gleich­be­rech­ti­gung und Tole­ranz: Mit ihrer wis­sen­schaft­li­chen Arbeit und ihrem weit dar­über hin­aus­ge­hen­den Enga­ge­ment zeigt sie, wie gut Mensch­lich­keit und Mit­ge­fühl mit Fak­ten und For­schung har­mo­nie­ren“, beton­te Wis­sen­schafts- und Kunst­mi­ni­ster Mar­kus Blu­me bei der Ordens­über­rei­chung am Don­ners­tag­nach­mit­tag im Mün­che­ner Gärt­ner­platz­thea­ter. „Zusätz­lich zu ihrer For­schungs­ar­beit setzt sich Prof. Dr. Bir­k­ner in zahl­rei­chen Funk­tio­nen und Pro­jek­ten für Chan­cen­gleich­heit und gegen Dis­kri­mi­nie­rung ein – so prägt sie das fried­li­che Zusam­men­le­ben in unse­rer viel­fäl­ti­gen Gesellschaft!“

„Ich gra­tu­lie­re Prof. Dr. Karin Bir­k­ner sehr herz­lich zur Aus­zeich­nung mit dem Bun­des­ver­dienst­kreuz“, sagt Prof. Dr. Ste­fan Leib­le, Prä­si­dent der Uni­ver­si­tät Bay­reuth. „Sie enga­giert sich seit Jah­ren mit gro­ßem Enga­ge­ment an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth. Dabei bringt sie sich weit über die nor­ma­len Auf­ga­ben einer Pro­fes­so­rin im Cam­pus­le­ben ein. Egal ob als stell­ver­tre­ten­de Frau­en­be­auf­trag­te oder als akti­ve Gestal­te­rin wäh­rend und nach der Flücht­lings­wel­le 2015. Karin Bir­k­ner denkt ziel­füh­rend und bringt sich immer über­ob­li­ga­to­risch ein.“

Karin Bir­k­ner ist neben ihrer Tätig­keit als Pro­fes­so­rin an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth u.a. seit mehr als 20 Jah­ren in der Gesell­schaft für Ange­wand­te Lin­gu­istik (GAL e.V.) ehren­amt­lich aktiv; seit 2024 steht sie ihr nun als gewähl­te Prä­si­den­tin vor. Bereits 2014 hat sie an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth das Pro­jekt „Sprach­för­der­pa­ten­schaf­ten“ initi­iert. Dabei enga­gie­ren sich Stu­die­ren­de der UBT ehren­amt­lich in der Luit­pold-Grund­schu­le in Bay­reuth als Sprachpat*innen. Sie unter­stüt­zen dort spie­le­risch den Sprach­er­werb von Kin­dern, die kürz­lich ohne Deutsch­kennt­nis­se nach Bay­reuth gekom­men sind.

Im Zuge der star­ken Zuwan­de­rung von Geflüch­te­ten im Jahr 2015 wirk­te sie maß­geb­lich beim Auf­bau von Sprach­kur­sen und bei der Inte­gra­ti­on von stu­dier­fä­hi­gen Geflüch­te­ten in die Uni­ver­si­tät mit. Auch im Kon­text der auf­flam­men­den Flucht­be­we­gun­gen im Zuge des Ukrai­ne­kriegs enga­gier­te sich Prof. Dr. Karin Bir­k­ner. Ihre Erfah­run­gen aus den vor­an­ge­gan­ge­nen Jah­ren brach­te sie bei­spiels­wei­se in die Initia­ti­ve „Lin­gu­istics for Ukrai­ne“ ein, bei der ver­schie­de­ne sprach­wis­sen­schaft­li­che Fach­ge­sell­schaf­ten gemein­sam über eine Home­page und ein­schlä­gi­ge Online-Ver­an­stal­tun­gen ukrai­ni­schen Wissenschaftler*innen Kon­tak­te in die deut­sche Aka­de­mia vermittelten.

In Bay­reuth gibt Prof. Bir­k­ner seit­her auch Dr. Oks­a­na Hor­bach eine neue (aka­de­mi­sche) Hei­mat. Die Ger­ma­ni­stin, vor­mals Dozen­tin am Lehr­stuhl für Rechts­lin­gu­istik der Natio­na­len Aka­de­mie für Inne­re Ange­le­gen­hei­ten in Kyjiw, ist seit Okto­ber 2021 bei Prof. Bir­k­ner im Rah­men des Pro­jekts „Bay­reuth Bridge“ zu Gast. Zusam­men erar­bei­ten sie einen theo­re­tisch-prak­ti­schen Fach­kurs „Fach­spra­chen in der deut­schen Gegen­warts­spra­che“ mit Fokus auf die Berei­che Wirt­schaft, Medi­en und Wis­sen­schaft. Dar­über hin­aus ermu­tig­te sie Frau Hor­bach, sich im Rah­men der Sprach­för­der­pa­ten­schaf­ten an der Bay­reu­ther Luit­pold-Schu­le ein­zu­brin­gen und ukrai­ni­sche Kin­der, die nach Deutsch­land geflo­hen sind, beim Deut­sch­er­werb zu unter­stüt­zen. Im Rah­men des For­schungs­fo­kus Geflüch­te­te in der GAL, den sie seit 2016 mit zwei Kolleg*innen orga­ni­siert, wird in regel­mä­ßig statt­fin­den­den wis­sen­schaft­li­chen Tagun­gen der Sprach­er­werb unter Flucht­be­din­gun­gen reflek­tiert, um damit Enga­gier­te in Wis­sen­schaft und Pra­xis zu ermu­ti­gen, an dem The­ma zu arbeiten.

Seit vie­len Jah­ren wirkt Prof. Bir­k­ner als Frau­en­be­auf­trag­te an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, wo sie u.a. den Leit­fa­den für gen­der- und diver­si­täts­ge­rech­ten Sprach­ge­brauch ent­wickelt hat. Die­ser hohe Ein­satz, mit dem sie sich – neben ihren wis­sen­schaft­li­chen Meri­ten – als Sprach­wis­sen­schaft­le­rin und Sprach­ver­mitt­le­rin in gesell­schaft­li­che Berei­che ein­bringt, wur­de nun mit dem Ver­dienst­or­den gewürdigt.

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