Forch­hei­mer Freie Wäh­ler wider­spre­chen Aus­sa­gen der Grü­nen und der SPD

Stel­lung­nah­me der Freie-Wäh­ler-Frak­ti­on im Forch­hei­mer Stadt­rat zum Arti­kel „Kel­ler­wald oder Kli­ma­schutz“ der NN vom 08.03.2024:

Im Bericht „Kel­ler­wald und/​oder Kli­ma­schutz?“ wird von den Stadt­rats­mit­glie­dern Emme­rich Huber, Forch­hei­mer Grü­ne Liste und Ani­ta Kern, SPD, bei­de eben­so wie die Frei­en Wäh­ler Mit­glied der Ener­gie- und Kli­ma­al­li­anz, behaup­tet, dass das The­ma Kli­ma­wan­del und ‑schutz noch nicht in den Köp­fen des Stadt­rats Forch­heim ange­kom­men sei, wich­ti­ge Maß­nah­men blockiert wür­den und bei­spiels­wei­se die Kel­ler­wald­sa­nie­rung wich­ti­ger wäre.

Dem möch­ten die Frei­en Wäh­ler als Ein­brin­ger zahl­rei­cher dies­be­züg­li­cher Anträ­ge im Stadt­rat aus­drück­lich wider­spre­chen. Sei es der Antrag zur Erstel­lung von Gut­ach­ten bezüg­lich der Frisch­luft­kor­ri­do­re, der Antrag auf Ein­füh­rung einer umwelt­freund­li­che­ren weil ener­gie­ein­s­pa­ren­den Stra­ßen­be­leuch­tung, der Antrag zur Rena­tu­rie­rung und Ent­sie­ge­lung inner­städ­ti­scher Flä­chen oder der Antrag zur Ergrei­fung nach­hal­tig wir­ken­der Maß­nah­men zur Ver­mei­dung urba­ner Hit­zespots in den Som­mer­mo­na­ten, die Frak­ti­on der Frei­en Wäh­ler beschäf­tigt sich mit die­sem The­ma bereits seit Jah­ren, ohne dass von selbst­er­nann­ten Kli­ma­schüt­zern ein Anstoß hier­zu erfor­der­lich gewe­sen wäre.

Die Behaup­tung, dass das The­ma Kli­ma­schutz im Stadt­trat „ganz unten ange­sie­delt“ sei, ist schlicht­weg falsch!

Bereits 2014 wur­de für das Stadt­ge­biet Forch­heim ein Inte­grier­ter Ener­gie­nut­zungs­plan erstellt. In vie­len Anträ­gen aus den Stadt­rats­frak­tio­nen zeich­net sich mitt­ler­wei­le eine hohe Prio­ri­tät für den Kli­ma­schutz ab. Des­halb hat der Stadt­rat Forch­heim Anfang des Jah­res 2021 die Erstel­lung eines Kli­ma­schutz­kon­zep­tes und die Durch­füh­rung von wir­kungs­vol­len Kli­ma­schutz­maß­nah­men beschlos­sen. Erklär­ter Wil­le war, Maß­nah­men zur Ver­min­de­rung von Treib­haus­gas­emis­sio­nen zu ent­wickeln und zur Errei­chung der Pari­ser Kli­ma­schutz­zie­le bei­zu­tra­gen. Seit Dezem­ber 2021 gibt es in der Stadt Forch­heim nun die Stabs­stel­le Kli­ma­schutz­ma­nage­ment, die, aktu­ell beschlos­sen, als­bald durch eine wei­te­re Ergän­zungs­kraft unter­stützt wer­den wird.

Zen­tra­le Auf­ga­be war zunächst die Erstel­lung des Inte­grier­ten Kli­ma­schutz­kon­zepts (Link zur PDF-Datei), wel­ches 2023 fer­tig­ge­stellt wurde.

Das Kon­zept besteht aus einer Ist-Ana­ly­se mit einer Ener­gie- und Treib­haus­gas­bi­lanz, sowie einer Poten­ti­al­ana­ly­se für Ener­gie­ein­spar­mög­lich­kei­ten und Erneu­er­ba­re Ener­gien. Ins­ge­samt wur­den 51 Maß­nah­men in einem Maß­nah­men­ka­ta­log ent­wickelt, wel­che für die Stadt einen Arbeits­plan für zukünf­ti­ge Kli­ma­schutz­maß­nah­men bilden.

Dabei ist jedoch klar, dass die für Kli­ma­schutz­maß­nah­men zur Ver­fü­gung ste­hen­den Mit­tel im Kon­text mit dem städ­ti­schen Haus­halt, der über vie­le Jah­re von der Erfül­lung etli­cher Pflicht­auf­ga­ben wie bei­spiels­wei­se den Bau neu­er KITAS, der Sanie­rung städ­ti­scher Lie­gen­schaf­ten, Stra­ßen, Plät­ze und in Sach­auf­wands­trä­ger­schaft ste­hen­der Gebäu­de wie etwa Schu­len geprägt sein wird, zu sehen sind. Somit ist bei Maß­nah­men strikt dar­auf zu ach­ten, dass mit jedem ein­ge­setz­ten Euro eine kla­re und nach­hal­ti­ge Wir­kung erzielt wird. So man­ches „nice to have“- Pro­jekt oder Wunsch­den­ken muss daher vor­erst zurück­ste­hen. Alle neue gebau­ten bzw. sich in kon­kre­ter Pla­nung befin­den­den KITAS bei­spiels­wei­se genü­gen im Hin­blick auf die ver­wen­de­ten Bau­stof­fe, das zugrun­de lie­gen­de Ener­gie­kon­zept sowie den spar­sa­men Umgang mit Was­ser hohen öko­lo­gi­schen Ansprü­chen, der Stadt­rat geneh­migt hier wesent­lich mehr als er gemäß den Vor­schrif­ten müss­te und nimmt dabei Mehr­ko­sten bewusst in Kauf.

Somit ent­behrt auch der Vor­wurf, der Kli­ma­schutz sei noch nicht in den Köp­fen des­sel­ben ange­kom­men und die Kel­ler­wald­sa­nie­rung wäre die­sem wich­ti­ger, jeg­li­cher Grund­la­ge, er ist viel­mehr Beleg für eine man­chen Frak­tio­nen wesens­im­ma­nen­te, ideo­lo­gisch gepräg­te Sicht auf die Auf­ga­ben einer Kom­mu­ne und deren Haushalt.

Man­fred Hümmer
FW-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der

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