Feu­er­sa­la­man­der beob­ach­tet? Jetzt Natur­schutz­ver­bän­den melden

Feuersalamander
Feuersalamander

LBV, BUND Natur­schutz und LARS wol­len Bür­ge­rin­nen und Bür­ger in Arten­hilfs­pro­gramm einbinden

Leuch­tend gelb gefleck­te Früh­lings­bo­ten unter­wegs: In den kom­men­den Tagen und Wochen ver­las­sen Feu­er­sa­la­man­der ihre Win­ter­quar­tie­re. Vor allem bei reg­ne­ri­schem Wet­ter kön­nen Natur­freun­din­nen und Natur­freun­de die auf­fäl­li­gen Schwanz­lur­che mit etwas Glück beob­ach­ten. Wer einen Feu­er­sa­la­man­der gesich­tet hat, kann die­sen ab sofort im Rah­men eines gemein­sa­men Arten­hilfs­pro­gramms (AHP) an die Natur­schutz­ver­bän­de LBV (Lan­des­bund für Vogel- und Natur­schutz), BUND Natur­schutz und LARS (Lan­des­ver­band für Amphi­bi­en- und Rep­ti­li­en­schutz) mel­den. Von den gesam­mel­ten Daten erhof­fen sich die Ver­bän­de mehr Erkennt­nis­se über die aktu­el­le Ver­brei­tung des Feu­er­sa­la­man­ders und die Aus­brei­tung des für die Tie­re töd­li­chen Sala­man­der­fress­er­pil­zes Bsal. Mel­dun­gen sind über die neue Web­sei­te www​.feu​er​sa​la​man​der​-bay​ern​.de mög­lich. Dort gibt es auch vie­le Infor­ma­tio­nen zum AHP Feu­er­sa­la­man­der, das seit März 2021 läuft und vom Baye­ri­schen Umwelt­mi­ni­ste­ri­um über die Land­schafts­pfle­ge- und Natur­park-Richt­li­ni­en (LNPR) geför­dert wird.

Wer in der Natur unter­wegs ist und dabei zufäl­lig einen Feu­er­sa­la­man­der ent­deckt, kann die Natur­schüt­ze­rin­nen und Natur­schüt­zer nun bei ihrer Arbeit unter­stüt­zen. Auf der neu­en Web­sei­te www​.feu​er​sa​la​man​der​-bay​ern​.de besteht die Mög­lich­keit, eige­ne Beob­ach­tun­gen über die inte­grier­te Platt­form Obser​va​ti​on​.org zu mel­den. Beson­ders inter­es­siert sind die Artenschützer*innen an genau­en Anga­ben zum Fund­ort und mög­li­chen Haut­ver­än­de­run­gen des Tie­res, die auf einen Befall mit Bsal hin­wei­sen kön­nen. Auch Fun­de toter Tie­re sind von Bedeu­tung. Wer die Lar­ven des Feu­er­sa­la­man­ders sicher bestim­men kann, hat die Mög­lich­keit, auch die­se zu mel­den. „Wir kön­nen dann die Mel­dun­gen aus ganz Bay­ern sich­ten und über­prü­fen. So erhof­fen wir uns wei­te­re Erkennt­nis­se über den Feu­er­sa­la­man­der, der eine typi­sche Art unse­rer Quell­bä­che ist“, sagt Horst Schwem­mer, Pro­jekt­lei­ter beim BUND Natur­schutz. Beob­ach­te­rin­nen und Beob­ach­ter kön­nen ihre Mel­dung mit einem Foto des Tie­res ergän­zen. „Die Fotos hel­fen uns, eine Aus­brei­tung des Sala­man­ders früh­zei­tig zu erken­nen und Schutz­maß­nah­men ein­zu­lei­ten“, ergänzt Schwemmer.

Die besten Chan­cen, einen Feu­er­sa­la­man­der zu beob­ach­ten, bestehen in der Däm­me­rung, wäh­rend oder nach Regen­fäl­len und bei Tem­pe­ra­tu­ren von min­de­stens drei bis sechs Grad. Mal­vina Hop­pe, Pro­jekt­lei­te­rin beim LBV betont: „Um eine unge­woll­te Ver­brei­tung von Bsal zu ver­mei­den, ist es wich­tig, die Tie­re nicht zu berüh­ren, im Wald auf den Wegen zu blei­ben und Quell­ge­bie­te nicht zu betre­ten. Wer in bereits bekann­ten Bsal-Befalls­ge­bie­ten unter­wegs ist, soll­te nach Ver­las­sen des Lebens­rau­mes sei­ne Schu­he mit 70-pro­zen­ti­gem Alko­hol des­in­fi­zie­ren. In Bay­ern sind der­zeit Bsal-Nach­wei­se im Stei­ger­wald sowie in Tei­len der Land­krei­se Unter­all­gäu und Augs­burg bekannt.“

Über die Mög­lich­keit zur Mel­dung hin­aus bie­tet die Web­sei­te www​.feu​er​sa​la​man​der​-bay​ern​.de zahl­rei­che Infor­ma­tio­nen zum Arten­hilfs­pro­gramm Feu­er­sa­la­man­der, zu der Art und ihrem Lebens­raum sowie Umwelt­bil­dungs­ma­te­ria­li­en zum Herunterladen.

Bereits seit drei Jah­ren füh­ren die Natur­schutz­ver­bän­de umfang­rei­che Arbei­ten zum Schutz des Feu­er­sa­la­man­ders durch – dazu gehö­ren bei­spiels­wei­se prak­ti­sche Arten­schutz­maß­nah­men wie die Ent­fer­nung von Quell­fas­sun­gen in aus­ge­wähl­ten baye­ri­schen Pro­jekt­ge­bie­ten oder die Kar­tie­rung der Lar­ven­be­stän­de. „Vie­le Feu­er­sa­la­man­der-Lebens­räu­me wur­den in der Ver­gan­gen­heit stark beein­träch­tigt. Wir stel­len die ursprüng­li­chen Lebens­räu­me wie­der her und hof­fen die Bestän­de auf die­sem Weg zu stär­ken, so dass wir trotz des unauf­halt­sa­men Ein­wan­derns von Bsal wenig­stens einen Teil der baye­ri­schen Feu­er­sa­la­man­der erhal­ten“, erklärt Mal­vina Hop­pe vom LBV.


Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen Arten­hilfs­pro­gramm Feu­er­sa­la­man­der in Bayern

Seit März 2021 set­zen sich die baye­ri­schen Natur­schutz­ver­bän­de LBV, BUND Natur­schutz und LARS im gemein­sa­men Arten­hilfs­pro­gramm (AHP) für den im Frei­staat gefähr­de­ten Feu­er­sa­la­man­der ein. Bis August 2024 zäh­len haupt- und ehren­amt­li­che Artenschützer*innen in acht ver­schie­de­nen Schwer­punkt­ge­bie­ten Bay­erns die Lar­ven des Feu­er­sa­la­man­ders in den bekann­ten Laich­ge­bie­ten, um einen Über­blick über den Sta­tus quo zu bekom­men und Bestands­ein­brü­che früh­zei­tig zu erken­nen. Ein wich­ti­ger Bestand­teil des AHP sind auch kon­kre­te Maß­nah­men zur Opti­mie­rung von Feu­er­sa­la­man­der-Lebens­räu­men. Das AHP wird durch das baye­ri­sche Umwelt­mi­ni­ste­ri­um geför­dert. Part­ner sind ins­be­son­de­re die Uni­ver­si­tät Trier, der Land­schafts­pfle­ge­ver­band Din­gol­fing-Land­au, der Ver­ein Frogs & Fri­ends e.V., die Orga­ni­sa­ti­on Citi­zen Con­ser­va­ti­on und der Tier­gar­ten Nürnberg.

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