War­um René Kra­kor aus Bad Ber­neck die ober­frän­ki­schen Auto­fah­rer feiert

Lie­bes­er­klä­rung an Hei­mat und Mitmenschen

Bau­ern­pro­te­ste, Ener­gie­kri­se, Infla­ti­on und welt­wei­te Kon­flik­te: Die täg­li­chen Nach­rich­ten kön­nen einem in die­sen Zei­ten schon aufs Gemüt schlagen.

Wie schön, dass es trotz­dem noch Men­schen gibt, die es schaf­fen, ande­ren ein Lächeln ins Gesicht zu zau­bern. René Kra­kor aus Bay­reuth ist so ein Mensch. Mit einer unge­wöhn­li­chen Pla­kat­ak­ti­on hat er zuletzt für Gesprächs­stoff unter den Men­schen in Ober­fran­ken gesorgt. Denn der 34-jäh­ri­ge Inha­ber einer frei­en Kfz-Werk­statt hat sich ein­fach mal bei all den Men­schen in sei­ner Hei­mat bedankt, die auch in schwe­ren Zei­ten “die Regi­on am Lau­fen hal­ten”, wie er groß­for­ma­tig fest­stellt. Die Hin­ter­grün­de über die nicht ganz all­täg­li­che Akti­on eines jun­gen Man­nes, der stolz auf sei­ne Hei­mat und sei­ne Mit­men­schen ist.

René Kra­kor ist Jahr­gang 1989 und betreibt seit knapp 10 Jah­ren als Kfz-Mei­ster eine eige­ne Werk­statt. Irgend­wann hat­te er es satt, nur mehr Hiobs­bot­schaf­ten zu hören und die Sor­gen­fal­ten der Men­schen regel­recht wach­sen zu sehen. Also ent­schloss er sich, posi­ti­ve Bot­schaf­ten an sei­ne Mit­men­schen zu rich­ten – mit groß­for­ma­ti­gen Pla­ka­ten: “Ich woll­te der Regi­on ein­fach mal Dan­ke sagen”, erklärt der 34-jäh­ri­ge lachend. Mir ging es um ein State­ment an die Men­schen hier in mei­ner Hei­mat. Ich woll­te ihnen mit­tei­len, wie ich über sie den­ke, wie ich über die Auto­fah­rer den­ke und wie sehr ich zu schät­zen weiß, was hier jeder jeden Tag für unse­re Regi­on und natür­lich auch für unser Land lei­stet“, erklärt Kra­kor. Sei­ne Pla­kat-Bot­schaf­ten lau­ten ent­spre­chend: “Ser­vus Lie­be Auto­fah­rer! Wer täg­lich zur Ärbat fährt, sorgt für unsan Wohl­stand. Dank­schee!” oder “Die Auto­fah­rer in Bay­reuth & Umge­bung sind die Besten.” Und das alles im schön­sten frän­ki­schen Dia­lekt: “Ihr hobds drauf. Gude Fahrt, Leid!”

Vie­le Auto­fah­rer dürf­ten die­se Bot­schaf­ten, die einen bei­spiels­wei­se am Bind­lach-Krei­sel, beim neu­en Ede­ka in der Alt­stadt oder an der Nürn­ber­ger Stra­ße stadt­ein­wärts errei­chen, im täg­li­chen Berufs­ver­kehr schon zum Schmun­zeln gebracht haben. Dazu lächelt einem Rene Kra­kor sym­pa­thisch im Blau­mann zu und prä­sen­tiert den Hash­tag #ich­fei­er­bay­reuth. „Das hier ist mei­ne Hei­mat und genau so spre­che ich. Also war es für mich von vorn­her­ein klar: Wenn ich mit der Regi­on Kon­takt auf­neh­me, dann natür­lich genau so, wie mir der Schna­bel gewach­sen ist. Das gehört ein­fach dazu, und ja, das ist eine Lie­bes­er­klä­rung an mei­ne Hei­mat. Genau so woll­te ich das ver­stan­den wissen.“

Jede Men­ge Feed­back habe er inzwi­schen erhal­ten, berich­tet Kra­kor. Sei es über die sozia­len Netz­wer­ke oder auch per­sön­lich. “Man­che haben mich ein­fach nur gefragt, war­um ich das mache, ande­re haben sich herz­lich bedankt.” Vor allem in den sozia­len Netz­wer­ken hät­ten die Men­schen sich selbst und ihre Regi­on gefei­ert und die Akti­on qua­si zum Anlass genom­men, sich zu ver­spre­chen, auch in Zukunft fest zusam­men­zu­hal­ten, was ihn sehr gefreut habe, erzählt René Kra­kor. Inner­halb sei­ner Face­book­grup­pe, in der Kra­kor seit inzwi­schen fünf Jah­ren Auto­fah­rern in der Regi­on mit Rat und Tat zur Sei­te steht (Auto­fah­rer Bad Ber­neck & Umge­bung – Hil­fe bei Auto­pro­ble­men), sei die Akti­on beson­ders gefei­ert wor­den. “Es hat mich ein­fach rie­sig gefreut, dass mei­ne Bot­schaf­ten ihr Ziel erreicht haben.”

Als krea­ti­ve Wer­be­ak­ti­on möch­te der jun­ge Werk­statt-Chef sei­ne Pla­kat-Grü­ße aber nicht ver­stan­den wis­sen. “Hät­te ich Wer­bung für mei­ne Werk­statt machen wol­len, dann hät­te ich ande­re Bot­schaf­ten plat­ziert – kommt zu mir, ich bin der Beste, oder sowas”, grinst Kra­kor. “Aber das war nicht der Sinn der Sache. Natür­lich war mir klar, dass auch mei­ne Kun­den mei­ne Bot­schaf­ten sehen, aber die kom­men ja sowie­so schon zu mir. Ich woll­te in die­sen schwie­ri­gen Zei­ten ein­fach ein posi­ti­ves Zei­chen set­zen. Und ich freue mich, dass mir das, ganz offen­sicht­lich, gelun­gen ist.”

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