Jazz­pia­nist Andre­as Feith ist Künst­ler des Metropolregion

Andreas Feith. Foto: Konstantin Kern
Andreas Feith. Foto: Konstantin Kern

Unent­wegt die Band­brei­te vergrößern

Der in Nürn­berg leben­de Jazz­pia­nist Andre­as Feith ist Künst­ler des Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg. Andre­as Feith, in Schwa­bach auf­ge­wach­sen und in Nürn­berg lebend, ist mit sei­nen far­ben­rei­chen, melo­di­schen Jazz­klän­gen ein bemer­kens­wer­ter Ver­tre­ter der jun­gen Jazzgeneration.

Geprägt wur­de Feith schon in frü­hen Jah­ren durch sein musi­ka­li­sches Eltern­haus: Sein Vater arbei­te­te als Tenor zunächst in Bre­men, dann am Nürn­ber­ger Opern­haus, die Mut­ter als Musik­leh­re­rin. Am Kla­vier ent­deck­te er früh sein Talent, auch am Impro­vi­sie­ren. Mit Fan­ta­sie kre­ierte er Klang­bil­der über Regen und Son­nen­schein und vie­les mehr. Einen ersten Preis beim Bun­des­wett­be­werb Jugend musi­ziert erhielt der Pia­nist im Alter von 16 Jah­ren noch für klas­si­sches Kla­vier­spiel. Aber bald bekam er die ersten Jazz­plat­ten von Joshua Red­man, Keith Jarett, Bill Evans und Brad Mel­dau in die Hand, die ihn sehr inspi­rier­ten und prägten.

Den­noch ent­schied er sich nach dem Abitur nicht sofort für ein Stu­di­um im Fach Jazz­pia­no. Zunächst schrieb er sich für Wirt­schafts­in­ge­nieur­we­sen ein. Doch der Ruf der Musik ließ ihn bald an die Musik­hoch­schu­le und das Pia­no wech­seln. Wich­ti­ge Sta­tio­nen wur­den die Hoch­schu­len in Würz­burg und Köln und die Stu­di­en bei Bern­hard Pichl, Tine Schnei­der und Chris Bei­er. Das Master of Music Stu­di­um absol­vier­te er bei Hubert Nuss und Hen­drik Soll. 2014 schloss er sei­ne Aus­bil­dung mit Aus­zeich­nung ab. Seit­her ist er als frei­schaf­fen­der Künst­ler vor allem in der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg und seit kur­zem auch in Ber­lin tätig. Er lei­tet ver­schie­de­ne eige­ne Pro­jek­te, zum Bei­spiel das Andre­as Feith Quar­tett oder das Duo Feith – Harm, prägt mit sei­nem Spiel aber auch ande­re Bands wie das Rebec­ca Tre­scher Ten­tett oder das Chri­stoph Beck Quar­tett. Dabei spielt er im Schnitt zwi­schen 60 und 80 Kon­zer­te im Jahr, kom­po­niert eige­ne Musik und lehrt dar­über hin­aus an der Hoch­schu­le für Musik Nürn­berg. Zuletzt tour­te er in Deutsch­land, Öster­reich, Schweiz, Ita­li­en, Bel­gi­en, Ungarn und Kirgisien.

Bewusst hält Feith das Hand­werk in sei­ner Musik hoch und arbei­tet unent­wegt an Verbesserungen.

„Man wird nie fer­tig sein. Ein guter Teil mei­ner täg­li­chen Arbeit besteht im hand­werk­li­chen Wei­ter­kom­men, denn je wei­ter ich kom­me, umso mehr wird mir klar, wie viel ich noch errei­chen möch­te“, beschreibt Feith. Für ihn gibt es zwei gro­ße Hal­tun­gen im Jazz. Die­je­ni­ge, die für eine Wei­ter­ent­wick­lung auf Basis der Tra­di­ti­on steht und die ande­re, die sich radi­kal abgrenzt. Er bekennt sich klar zur ersteren.

Sei­ne Kom­po­si­tio­nen, wie die auf dem im Okto­ber 2023 bei enja erschie­nen Album „Dance of the Sca­rabs” zeich­nen sich durch eine visio­nä­re, far­ben­rei­che und melo­di­sche Klang­spra­che aus. Der Vir­tuo­se Feith lässt Musik ent­ste­hen, die ein­fühl­sam ist und Erzäh­le­ri­sches hat. In der spie­le­ri­schen Inter­ak­ti­on mit Mar­tin Gja­ko­nov­ski, Sil­vio Mor­ger und Lutz Häf­ner, mit denen er bereits 2019 in Koope­ra­ti­on mit BR Klas­sik sein Debüt­al­bum Sur­vi­ving Flower auf­nahm, wird sie prä­zi­se, flie­ßend und bleibt im Kopf. „Ich möch­te mei­ne Musik ger­ne weit den­ken. Oft den­ke ich in Pola­ri­tä­ten, arbei­te aber bewusst an bei­den Polen, damit die Band­brei­te, das Dazwi­schen grö­ßer wird.“

Neben sei­nem künst­le­ri­schen Schaf­fen lehrt Feith seit 2020 an der Hoch­schu­le für Musik Nürn­berg Jazz-Pia­no und Musiktheorie.

2011 erhielt Feith den Ersten Preis beim Stein­way Jazz­pia­no Solo Wett­be­werb Mün­chen. Mit sei­nem Quar­tett hol­te er 2015 den zwei­ten Preis beim Münch­ner Jazz­preis und den ersten Preis beim LAG Jazz­preis mit dem Quar­tett von Kon­stan­tin Her­leins­ber­ger. Mit dem Ensem­ble 11 erhielt er 2017 den Baye­ri­schen Kunst­för­der­preis. Mit dem eige­nen Quar­tett wur­de er für das Fina­le des Neu­en Deut­schen Jazz­preis 2020 aus­ge­wählt, auf­grund von Covid wur­de der Wett­be­werb aber lei­der nicht beendet.

Aktu­ell ist Feith mit sei­nem Quar­tett und der neu­en CD im Gepäck auf Tour und metro­pol­re­gi­on­nah zu hören z.B. am 8. März 2024 im Kul­tur­bahn­hof Kalchreuth.

Mehr zur Aus­zeich­nung „Künstler:in der Metro­pol­re­gi­on“ unter www​.metro​pol​re​gi​onnuern​berg​.de/​k​u​e​n​s​t​l​e​r​i​n​n​e​n​-​d​e​r​-​m​e​t​r​o​p​o​l​r​e​g​i​o​n​-​n​u​e​r​n​b​erg

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