Grü­nes Bam­berg will Schu­len aus­bau­en, zubau­en, anbau­en und for­dert schnel­le­res Tempo

Ganz­tags­be­treu­ung braucht mas­si­ve Inve­sti­tio­nen in Schulgebäude

„Wir müs­sen jetzt Tem­po zule­gen, damit wir den zuneh­men­den Betreu­ungs­be­darf in den Schu­len am Nach­mit­tag wenig­stens annä­hernd abdecken kön­nen.“ Da sind sich die bei­den grü­nen Stadt­rats­mit­glie­der Michi Schmitt und Wolf­gang Gra­der einig. Wie dring­lich die Sache ist, mach­te ein Sit­zungs­vor­trag im jüng­sten Kul­tur­se­nat erneut deut­lich. Die Dring­lich­keit ist aller­dings längst bekannt, wie Gra­der fest­stellt. Im aktu­el­len Schul­jahr liegt die Betreu­ungs­quo­te für Schul­kin­der am Nach­mit­tag bei 62%. Als Ziel hat sich die Stadt 80% gesetzt – und das bei deut­lich stei­gen­den Schü­ler­zah­len. Dazu kommt, dass ab dem Schul­jahr 2026 ein Rechts­an­spruch auf Betreu­ung auf acht Stun­den täg­lich in der Schu­le besteht. In die jet­zi­ge Betreu­ungs­quo­te von 62% sind aller­dings auch Ange­bo­te bis 14 Uhr ein­ge­rech­net, die den künf­ti­gen Anspruch mit­hin gar nicht abdecken können.

„Es muss also noch sehr viel getan wer­den“, so das Zwi­schen­fa­zit von Michi Schmitt. Nur halb zufrie­den ist er mit den im Kul­tur­se­nat vor­ge­stell­ten Lösun­gen. Es sol­len alle Grund­schu­len mul­ti­funk­tio­na­les Mobi­li­ar erhal­ten, so dass Klas­sen­zim­mer auch für Ganz­tags­be­treu­ung genutzt wer­den kön­nen. „Das ist als schnel­le Maß­nah­me und für den Über­gang eine geeig­ne­te Maß­nah­me, aber lang­fri­stig trägt das nicht“, sagt Schmitt. „Wir müs­sen tat­säch­lich Geld in die Hand neh­men, um Schul­ge­bäu­de aus­zu­bau­en, wir brau­chen neue Räu­me, Anbau­ten, Auf­stockun­gen – alles muss in Erwä­gung gezo­gen werden.“

Dass sol­che “Raum­nut­zungs-Kos­me­tik“ nicht aus­reicht, offen­ba­ren laut Wolf­gang Gra­der die Schul­kin­der-Pro­gno­sen für Bam­berg-Ost: Nach Erhe­bun­gen der Stadt ist wegen der neu­en Wohn­ge­bie­te dort bis zum Schul­jahr 2035/36 mit 250 bis 300 neu­en Schüler:innen zu rech­nen. „Für mich heißt das ganz klar: Wir müs­sen umge­hend eine neue Schu­le im Bam­ber­ger Osten pla­nen.“ Die Stu­die zum Schul­be­darf in Bam­berg-Ost, die als Grund­la­ge für eine staat­li­che Geneh­mi­gung erfor­der­lich ist und vom Kul­tur­se­nat auf den Weg gebracht wur­de, sei „längst überfällig“.

Für die Ganz­tags­be­treu­ung sind aber nicht nur feh­len­de Räu­me eine Her­aus­for­de­rung, son­dern auch der Per­so­nal­man­gel. Das las­se sich nicht durch Fin­ger­schnip­sen lösen, meint Michi Schmitt, aber hän­ge mit den Räu­men natür­lich zusam­men. „Gutes Betreu­ungs­per­so­nal fin­det sich für einen halb­her­zig umfunk­tio­nier­ten Kel­ler­raum, den man not­dürf­tig möbliert hat, eher schlech­ter als für gut und ange­mes­sen aus­ge­stat­te­te Betreu­ungs­räu­me.“ Inve­sti­tio­nen in die Schul­ge­bäu­de kön­nen sei­ner Ansicht nach des­halb auch dazu bei­tra­gen, Per­so­nal zu finden.

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