Ober­frän­ki­sche Poli­zei ver­öf­fent­licht Ver­kehrs­un­fall­sta­ti­stik 2023

„Die ober­frän­ki­sche Ver­kehrs­un­fall­sta­ti­stik ist mehr als nur eine Auf­zeich­nung von Ereig­nis­sen – sie ist ein Auf­ruf zur Acht­sam­keit, zur Vor­sicht und zum respekt­vol­len Mit­ein­an­der auf unse­ren Stra­ßen“, so Poli­zei­vi­ze­prä­si­dent Armin Schmel­zer im Rah­men der Ver­öf­fent­li­chung der Ver­kehrs­un­fall­sta­ti­stik für das Jahr 2023. Erfreu­li­cher­wei­se konn­te im ver­gan­ge­nen Jahr auf den Stra­ßen in Ober­fran­ken in vie­len Berei­chen ein rück­läu­fi­ger Trend ver­zeich­net wer­den. Her­vor­zu­he­ben ist der erneut star­ke Rück­gang im Bereich der Ver­kehrs­to­ten. „Hier lie­gen wir nach dem histo­ri­schen Tief­stand im Jahr 2021 bei dem zweit­nied­rig­sten Wert seit dem Jahr 2000. Die­sen Trend wol­len wir auch im Jahr 2024 fort­set­zen“, erläu­tert Schmel­zer weiter.

Leich­ter Rück­gang der Verkehrsunfälle

Für das Kalen­der­jahr 2023 regi­strier­te die Poli­zei auf den ober­frän­ki­schen Stra­ßen ins­ge­samt 31.143 Ver­kehrs­un­fäl­le. Im Ver­gleich zum Vor­jahr ent­spricht dies einem Rück­gang um 0,2 Pro­zent (2022: 31.213). Bei 29 töd­li­chen Ver­kehrs­un­fäl­len erla­gen ins­ge­samt 32 Per­so­nen ihren Ver­let­zun­gen, was einen Rück­gang von rund 34,7 Pro­zent bedeu­tet (2022: 49).

Die Anzahl der Ver­kehrs­un­fäl­le mit ver­letz­ten Per­so­nen in Ober­fran­ken sank um 2,8 Pro­zent auf 3.703 Ver­kehrs­un­fäl­le (2022: 3.809). Ins­ge­samt kamen im Jahr 2023 4.727 Per­so­nen zu Scha­den (2022: 4.808), wobei 875 Per­so­nen schwe­re Ver­let­zun­gen erlit­ten (2022: 885).

Die Zahl der Ver­kehrs­un­fäl­le, bei denen ledig­lich ein Sach­scha­den ent­stand, blieb im Ver­gleich zum Vor­jahr nahe­zu iden­tisch bei 27.440 (2022: 27.404). 7.370 Ver­kehrs­un­fäl­le davon ereig­ne­ten sich im Zusam­men­hang mit Wild­wech­sel (2022: 7.665).

Weni­ger Ver­kehrs­to­te – ein Vier­tel der Unfall­to­ten waren Fuß­gän­ge­rin­nen und Fußgänger

Im Bereich der Ver­kehrs­to­ten kann ein erfreu­li­cher Rück­gang um 34,7 Pro­zent ver­bucht wer­den. Ins­ge­samt ver­un­glück­ten 32 Men­schen töd­lich (2022: 49). Hier­bei han­delt es sich um den zweit­nied­rig­sten Wert seit dem Jahr 2000. Die gering­ste Anzahl der Ver­kehrs­to­ten konn­te im Jahr 2021 mit 25 Ver­kehrs­to­ten ver­zeich­net werden.

Aller­dings han­delt es sich bei acht der 32 Ver­kehrs­to­ten um Fuß­gän­ge­rin­nen und Fuß­gän­ger. Die­se waren alle­samt im Alter zwi­schen 63 und 87 Jah­ren und star­ben höchst­wahr­schein­lich auf­grund feh­len­der Erkenn­bar­keit. Vier Senio­ren wur­den in der Däm­me­rung beim Über­que­ren bzw. Ent­lang­lau­fen der Stra­ße erfasst und töd­lich verletzt.

Haupt­un­fall­ur­sa­che Geschwindigkeit

Wie in den Vor­jah­ren, war auch 2023 eine über­höh­te oder nicht ange­pass­te Geschwin­dig­keit die Haupt­un­fall­ur­sa­che für schwe­re und töd­li­che Ver­kehrs­un­fäl­le. Dies spie­gelt auch der bay­ern­wei­te Ver­gleich wider. Ins­ge­samt ereig­ne­ten sich 2023 im Regie­rungs­be­zirk Ober­fran­ken 1.705 soge­nann­te Geschwin­dig­keits­un­fäl­le. Im Ver­gleich zum Vor­jahr ist die­se Anzahl bei­na­he iden­tisch (2022: 1.715). Erschreckend ist jedoch, dass elf der 32 Ver­kehrs­to­ten im Zusam­men­hang mit der Unfall­ur­sa­che Geschwin­dig­keit star­ben (2022: 22). 825 Per­so­nen wur­den bei sol­chen Unfäl­len ver­letzt (2022: 835).

Weni­ger Alko­hol­un­fäl­le – aber mehr Ver­kehrs­to­te in die­sem Zusammenhang

Auf den ersten Blick scheint die Anzahl der Ver­kehrs­un­fäl­le unter Alko­hol­ein­fluss erfreu­lich. Die­se sank im Jahr 2023 um rund 16,7 Pro­zent auf 418 (2022: 502). Der Ein­druck rela­ti­viert sich aller­dings, wenn man die Ver­kehrs­to­ten im Zusam­men­hang mit die­ser Unfall­ur­sa­che betrach­tet. Ins­ge­samt sechs Men­schen star­ben bei soge­nann­ten Alko­hol­un­fäl­len (2022: 1). Dies ist nach 2018 der zweit­höch­ste Wert der letz­ten zehn Jahre.

Bei Alko­hol­un­fäl­len erlit­ten 241 Men­schen Ver­let­zun­gen (2022: 295), was einem Rück­gang von 18,3 Pro­zent entspricht.

Die Zahl der Ver­kehrs­un­fäl­le unter Ein­fluss von Betäu­bungs­mit­teln sank von 61 im Jahr 2022 auf 57 im ver­gan­ge­nen Jahr. Dabei erlit­ten 26 Men­schen Ver­let­zun­gen (2022: 35), nie­mand kam ums Leben (2022: 2).

Rück­läu­fi­ger Trend bei Ver­kehrs­un­fäl­len mit Fahr­rä­dern und Elektrofahrrädern

Nach einem deut­li­chen Anstieg der Ver­kehrs­un­fall­zah­len mit Betei­li­gung von Fahr­rad­fah­ren­den im Jahr 2022, sank die Zahl der Unfäl­le von 1.191 (2022) auf 1.165 (2023). Auch im Bereich der Ver­letz­ten gibt es einen leicht rück­läu­fi­gen Trend. Es erlit­ten ins­ge­samt 1.066 Zwei­rad­fah­ren­de Ver­let­zun­gen bei Ver­kehrs­un­fäl­len. Das sind rund 3,4 Pro­zent weni­ger als im Vor­jahr (2022: 1.103). Für zwei Fahr­rad­fah­rer kam jede Hil­fe zu spät. Sie star­ben an den Unfall­fol­gen (2022: 6).

Moto­ri­sier­te Zweiräder

Im Ver­gleich zur letzt­jäh­ri­gen Biker-Sai­son kann kei­ne signi­fi­kan­te Ver­än­de­rung im Bereich der Ver­kehrs­un­fäl­le mit moto­ri­sier­ten Zwei­rä­dern ver­zeich­net wer­den. 2023 ereig­ne­ten sich 661 Ver­kehrs­un­fäl­le und somit zehn mehr als im Vor­jahr (2022: 651). Lei­der erla­gen neun Fahr­zeug­füh­ren­de ihren schwe­ren Unfall­ver­let­zun­gen (2022: 11). Somit han­delt es sich bei rund 28 Pro­zent der Ver­kehrs­to­ten um Motor­rad­fah­ren­de, obwohl die­se nur an drei Pro­zent aller Ver­kehrs­un­fäl­le in Ober­fran­ken betei­ligt waren.

In 367 Fäl­len wur­den die Ver­kehrs­un­fäl­le durch die Fahr­zeug­füh­ren­den selbst ver­ur­sacht (2022: 342).

Jung und Alt im Straßenverkehr

Kin­der

Im Jahr 2023 waren Kin­der bei 243 Ver­kehrs­un­fäl­len im Jahr 2023 betei­ligt (2022: 238). Dabei erlit­ten 266 Kin­der Ver­let­zun­gen (2022: 252). Erfreu­li­cher­wei­se kam auch 2023, wie schon im Vor­jahr, kein Kind bei einem Ver­kehrs­un­fall ums Leben.

Im Bereich der Schul­weg­un­fäl­le stieg die Zahl: Nach­dem es bereits von 2021 (33) auf 2022 (47) eine signi­fi­kan­te Stei­ge­rung um 42 Pro­zent gab, ist die Anzahl der Schul­weg­un­fäl­le im Jahr 2023 um wei­te­re 23,4 Pro­zent auf 58 gestie­gen. Glück­li­cher­wei­se ende­te kein Schul­weg­un­fall töd­lich (2022: 0), jedoch erlit­ten 71 Schü­ler Ver­let­zun­gen (2022: 60).

Fahr­an­fän­ger (18- bis 24-Jährige)

Nahe­zu iden­tisch blie­ben die Ver­kehrs­un­fall­zah­len bei den jun­gen Erwach­se­nen in der Alters­grup­pe der 18- bis 24-Jäh­ri­gen. Mit 2.534 regi­strier­ten Ver­kehrs­un­fäl­len (2022: 2.578) und drei töd­lich ver­un­glück­ten Fahr­an­fän­gern (2022: 3) ver­än­der­te sich im Ver­gleich zum Vor­jahr bei­na­he nichts. Eben­falls fast iden­tisch blieb die Anzahl der von die­ser Alters­grup­pe schuld­haft ver­ur­sach­ten Unfäl­le und zwar bei 1.435 (2022: 1.459). 637 Per­so­nen aus der Grup­pe der jun­gen Erwach­se­nen wur­den bei einem Unfall ver­letzt (2022: 667).

Senio­ren (ab 65 Jahre)

Bei den Senio­ren regi­strier­te die ober­frän­ki­sche Poli­zei im Jahr 2023 mit 2.859 Ver­kehrs­un­fäl­len einen Anstieg um etwa 4,4 Pro­zent (2022: 2.739). Bei 1.875 die­ser Ver­kehrs­un­fäl­le waren die Senio­ren Haupt­un­fall­ver­ur­sa­chen­de, was einen Anstieg um knapp 4,8 Pro­zent im Ver­gleich zum Vor­jahr bedeu­tet (2022: 1.790).

Mit 584 Ver­letz­ten wur­den etwa 2,3 Pro­zent weni­ger Senio­ren ver­letzt als im Vor­jahr (2022: 598). Erschreckend ist die hohe Betei­li­gung im Bereich der Ver­kehrs­to­ten. In die­sem Jahr wur­den bei Unfäl­len auf ober­frän­ki­schen Stra­ßen 15 Per­so­nen im Alter von über 65 Jah­ren getö­tet (2022: 16). Das ist knapp die Hälf­te aller Verkehrstoten.

Die ober­frän­ki­sche Verkehrssicherheitsarbeit

Die Motor­rad­stern­fahrt in Kulm­bach, die sich in die­sem Jahr zum 21. Mal jährt, fin­det am 27. und 28. April 2024 statt. Mit zahl­rei­chen Pro­gramm­punk­ten wer­den sich die Ver­an­stal­ter inten­siv dem The­ma Ver­kehrs­si­cher­heit wid­men. Unter dem Mot­to „Ankom­men statt Umkom­men“ sol­len Fahr­si­cher­heits­trai­nings für Zwei­rad­fah­ren­de das Fahr­ver­hal­ten der Bike­rin­nen und Biker im Vor­feld zum Sai­son­be­ginn posi­tiv beein­flus­sen. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen und Ter­mi­ne zur Motor­rad­stern­fahrt in Kulm­bach fin­den Sie unter www​.motor​rad​stern​fahrt​.de.

Par­al­lel zur Prä­ven­ti­on will die ober­frän­ki­sche Poli­zei aber auch mit einer kon­se­quen­ten Ahn­dung von Ver­kehrs­ver­stö­ßen zur Redu­zie­rung der Unfall­zah­len bei­tra­gen. Des­halb wird auch in die­sem Jahr der Schwer­punkt auf einer Redu­zie­rung der Geschwin­dig­keits­un­fäl­le durch ver­stärk­te Kon­trol­len lie­gen, um wei­ter­hin die Anzahl der Ver­kehrs­un­fall­to­ten und Schwer­ver­letz­ten ste­tig zu redu­zie­ren. Auf der Inter­net­sei­te der ober­frän­ki­schen Poli­zei wer­den wöchent­lich Mess­stel­len ver­öf­fent­licht. In Anleh­nung an den anste­hen­den Blitz­ma­ra­thon im April 2024 soll auch auf die­sem Weg hin­sicht­lich der Gefah­ren hoher Geschwin­dig­kei­ten im Stra­ßen­ver­kehr sen­si­bi­li­siert werden.

Außer­dem steht die Ver­kehrs­prä­ven­ti­on im Jahr 2024 ganz im Zei­chen der Rad­fah­ren­den und Senio­ren. Durch umfang­rei­chen Prä­ven­ti­ons- und Auf­klä­rungs­maß­nah­men, wie schwer­punkt­be­haf­te­te Kon­troll­ta­ge, Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen und Trai­nings soll hin­sicht­lich ver­schie­den­ster Gefah­ren im Stra­ßen­ver­kehr sen­si­bi­li­siert werden.

Wei­ter­hin bie­ten die ober­frän­ki­schen Ver­kehrs­po­li­zei­en auch die­ses Jahr wie­der für jeder­mann die Mög­lich­keit, Wohn­an­hän­ger und Wohn­mo­bi­le kosten­los wie­gen zu las­sen. Unter dem Mot­to „Sicher in den Urlaub“ fin­det die­se Wie­ge­ak­ti­on im Zeit­raum von April bis Juli 2024 zum zwei­ten Mal statt. Die Ter­mi­ne und Ört­lich­kei­ten wer­den recht­zei­tig in den Medi­en veröffentlicht.

„Die Ver­kehrs­un­fall­ent­wick­lung zeigt zwar in vie­len Berei­chen eine erfreu­li­che Ent­wick­lung. Aber wir dür­fen nicht nach­las­sen in unse­ren Bemü­hun­gen, die Stra­ßen siche­rer zu machen. Jeder Unfall ist einer zu viel und wir set­zen wei­ter­hin auf Prä­ven­ti­on und kon­se­quen­te Ahn­dung, um die­se Zah­len wei­ter zu sen­ken“, fügt Rai­ner Trö­ger, Sach­be­reichs­lei­ter Ver­kehr als abschlie­ßen­des State­ment bei der Ver­öf­fent­li­chung der Ver­kehrs­un­fall­sta­ti­stik 2023 hinzu.

Die kom­plet­te ober­frän­ki­sche Ver­kehrs­un­fall­sta­ti­stik 2023 mit Gra­fi­ken fin­den Sie in digi­ta­ler Form in Kür­ze auch auf der Inter­net­prä­senz der ober­frän­ki­schen Poli­zei unter https://​www​.poli​zei​.bay​ern​.de/​v​e​r​k​e​h​r​/​s​t​a​t​i​s​t​i​k​/​0​6​2​6​8​3​/​i​n​d​e​x​.​h​tml

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