Tipps & Tricks: Hecken und Sträu­cher nur noch bis Ende Febru­ar schneiden

Die Hecke ist ein Lebensraum für viele unterschiedliche Tiere. © Birgit Helbig
Die Hecke ist ein Lebensraum für viele unterschiedliche Tiere. © Birgit Helbig

Amsel, Rot­kehl­chen und Co. nicht beim Brü­ten stören

Die Tage wer­den wie­der län­ger, die Tem­pe­ra­tu­ren in Bay­ern stei­gen und die ersten Sträu­cher trei­ben aus. Vie­le Men­schen möch­ten jetzt ihre Gär­ten nach dem Win­ter auf­räu­men und grei­fen zur Hecken­sche­re, um Gebü­sche und Gehöl­ze ordent­lich zurück­zu­schnei­den. Zum Schutz ver­schie­de­ner Tier­ar­ten ruft der baye­ri­sche Natur­schutz­ver­band LBV (Lan­des­bund für Vogel- und Natur­schutz) Gar­ten­be­sit­zen­de dazu auf, dar­auf nach dem 1. März erst ein­mal zu ver­zich­ten. „Natur­na­he Hecken aus ver­schie­de­nen hei­mi­schen Sträu­chern sind ein wich­ti­ger Lebens­raum, bei­spiels­wei­se für Igel, Spitz­mäu­se, Erd­krö­ten und Blind­schlei­chen. Sie fin­den dort Nah­rung und ver­stecken sich. Im dich­ten Gestrüpp nisten und brü­ten auch vie­le Sing­vö­gel wie Amsel, Rot­kehl­chen, Gar­ten­gras­mücke und Hecken­brau­nel­le“, sagt die LBV-Bio­lo­gin Ange­li­ka Nelson.

Die beste Zeit für eine Hecken­pfle­ge ist zur Vege­ta­ti­ons­ru­he von Okto­ber bis Febru­ar. Wer noch vor der näch­sten Wachs­tums­sai­son Schnitt­ar­bei­ten an sei­ner Hecke vor­neh­men möch­te, soll­te dies bis zum 28. Febru­ar erle­di­gen, bevor im März bereits die ersten Vögel zu brü­ten begin­nen. „Wenn die Hecke wäh­rend der Brut­zeit geschnit­ten wird, sind die Jung­vö­gel auf­grund feh­len­der Zwei­ge nicht mehr geschützt und so leich­te Beu­te für Fress­fein­de. Außer­dem fin­den die Alt­vö­gel kei­ne siche­ren Schlaf­plät­ze und auch Insek­ten, die in der Hecke leben, feh­len als wich­ti­ge Nah­rungs­quel­le“, betont Ange­li­ka Nelson.

Zum Schutz der Natur schreibt der Gesetz­ge­ber vor, dass zwi­schen dem 1. März und dem 30. Sep­tem­ber kein radi­ka­ler Hecken­schnitt im öffent­li­chen Raum sowie in pri­va­ten Gär­ten erfol­gen darf. „Klei­ne Ver­schö­ne­run­gen an der Hecke – soge­nann­te leich­te Form- und Pfle­ge­schnit­te – sind in die­sem Zeit­raum in Ord­nung. Aber mit Vor­sicht. Dabei ist es wich­tig, vor­her zu über­prü­fen, ob und wo Vögel in dem Gebüsch brü­ten und ob klei­ne Säu­ge­tie­re sich dort Fut­ter­vor­rä­te ange­legt haben. Wild­tie­re dür­fen nicht gestört wer­den“, so die LBV-Biologin.

Opti­ma­le Heckenpflege

Damit natur­nah ange­leg­te Hecken alle Funk­ti­on als Sicht­schutz und Lebens­raum für Tie­re erfül­len kön­nen, soll­ten sie gepflegt wer­den. Dar­un­ter ver­steht man eine Ver­jün­gung der Hecke. Denn über­al­tern die Hecken, tra­gen sie kaum mehr Früch­te, wer­den innen kahl oder ster­ben ganz ab. Eine sach­ge­rech­te Pfle­ge erfolgt, indem in Abschnit­ten von 20 bis 30 Meter alle Sträu­cher der Hecke bis auf weni­ge Zen­ti­me­ter Höhe abge­schnit­ten wer­den. Wich­tig ist, dass eine Hecken­rei­he nicht kom­plett ent­fernt wird. Statt­des­sen soll­ten Hecken­ab­schnit­te im Wech­sel ste­hen blei­ben, damit ein Teil des Lebens­raums immer vor­han­den bleibt. „Nicht fach­ge­recht ist auch der Ein­satz von Gerä­ten, die Äste und Zwei­ge nicht sau­ber abschnei­den, son­dern regel­recht zer­fet­zen. Das scha­det den Sträu­chern“, erklärt die LBV-Biologin.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen fin­den sich unter www​.lbv​.de/​h​e​c​ken.

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