Sonn­tags­ge­dan­ken: Achtsamkeit

Symbolbild Religion

Es waren ein­mal zwei Mön­che, die lasen mit­ein­an­der in einem alten Buch, am Ende der Welt gäbe es einen Ort, an dem Him­mel und Erde sich berühr­ten und das Reich Got­tes begän­ne. Sie beschlos­sen, ihn zu suchen und nicht umzu­keh­ren, ehe sie jenen gefun­den hät­ten. Sie durch­wan­der­ten die Welt, bestan­den unzäh­li­ge Gefah­ren, erlit­ten alle Ent­beh­run­gen, die eine Wan­de­rung durch die gan­ze Welt for­der­te, und wider­stan­den allen Ver­su­chun­gen, die einen Men­schen von sei­nem Ziel hät­ten abbrin­gen kön­nen. Eine Tür sei dort, so hat­ten sie gele­sen. Man brauch­te nur anzu­klop­fen und befän­de sich im Reich Got­tes. Schließ­lich fan­den sie, was sie such­ten. Sie klopf­ten an die Tür. Beben­den Her­zen sahen sie, wie die­se sich öff­ne­te. Und als sie ein­tra­ten, stan­den sie zu Hau­se in ihrer Kloster­zel­le und sahen sich gegen­sei­tig an. Da begrif­fen sie: Der Ort, an dem das Reich Got­tes beginnt, befin­det sich auf der Erde, an der Stel­le, die Gott uns zuge­wie­sen hat.

Quel­le unbekannt

Lie­be Freunde,

ist nicht in uns allen die Sehn­sucht nach einem Stück Him­mel auf Erden? Vie­le suchen die­sen Him­mel auf Erden in den unter­schied­lich­sten Din­gen, wie Alko­hol, Dro­gen, Spie­len usw.. Aber die Sehn­sucht nach dem Him­mel auf Erden wird durch all das nicht gestillt. Viel­mehr kann, wie es in unse­rer Geschich­te aus­ge­drückt ist, der Him­mel auf Erden an dem Ort begin­nen, an den uns Gott schon gestellt hat. Der Him­mel auf Erden beginnt durch Dich und durch mich. Aber er kann nur durch mich begin­nen, wenn die­ser Him­mel in mir ist. Wenn ich anfan­ge, mich in einem posi­ti­vem, in einem guten Licht zu sehen, weil mich Gott auch so sieht. Und des­we­gen müss­te ich anfan­gen, acht­sam mit mir selbst umzu­ge­hen, gut zu mir selbst zu sein.

Wenn ich gut zu mir selbst bin, das Gute sehe, das in jedem von uns ist, wenn ich acht­sam mit mir selbst lebe, dann kann ich auch acht­sam mit den Mit­men­schen umgehen.

Ist von daher nicht das Zau­ber­wort für ein Stück Him­mel auf Erden: Acht­sam leben?

Nein, es stimmt nicht, dass ich oder bestimm­te Men­schen nur schlecht sind und es stimmt auch nicht, dass alles um uns her­um schlecht ist. Ich muss nur das Gute auch sehen.

Des­we­gen möch­te ich Sie zu einem wei­te­ren Schritt auf Ostern hin ermu­ti­gen: Ver­su­chen Sie acht­sam mit sich selbst und mit den Men­schen umzu­ge­hen und acht­sam zu leben. Und gehen Sie bit­te auch acht­sam mit der Schöp­fung um.

Sehen Sie das Posi­ti­ve in sich selbst, denn Sie sind viel mehr wert, als Sie es sich vor­stel­len kön­nen. Pas­sen Sie gut auf sich selbst auf. Denn wenn wir alle nicht nur das Nega­ti­ve sehen, son­dern wie­der mehr das Gute, dann erle­ben wir alle so ein Stück Him­mel auf Erden.

Klaus Weig­and


Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Infos zu Pfar­rer Klaus Weigand

  • Gebo­ren 1966 in Erlen­bach am Main (Unter­fran­ken)
  • Abitur am The­re­sia­num in Bam­berg 1989
  • Stu­di­um der Kath. Theo­lo­gie in Bam­berg und Wien
  • Prie­ster­wei­he 1998
  • Tätig­kei­ten:
  • Fürth, Christ­kö­nig von 1997 – 2010
  • Bucken­ho­fen als Pfarr­ad­mi­ni­stra­tor 2010 – 2015
  • seit 2015 in Herolds­bach und Hausen

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