Kein Auf­schwung in Forch­heim in Sicht

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IHK-Kon­junk­tur­um­fra­ge: Ein­schät­zung der Unter­neh­men unver­än­dert verhalten

Die kon­junk­tu­rel­le Ein­schät­zung der Forch­hei­mer Wirt­schaft bleibt im Ver­gleich zum Herbst nahe­zu unver­än­dert. Die Unter­neh­men aus Stadt und Land­kreis star­ten mit einer ver­hal­te­nen Lage­be­ur­tei­lung und einer pes­si­mi­sti­schen Pro­gno­se für die kom­men­den Mona­te ins Jahr.

IHK für Oberfranken Bayreuth: Die Rahmenbedingungen für die oberfränkische Industrie verschlechtern sich zusehends August 2023

Dr. Micha­el Waas­ner. Foto: Och­sen­pho­to – Thor­sten Ochs

„Die Rah­men­be­din­gun­gen haben sich nicht nen­nens­wert ver­bes­sert. Eine schwä­cheln­de Nach­fra­ge, neue und alte büro­kra­ti­sche Vor­ga­ben, die es den Betrie­ben zuse­hends schwer machen. Wirt­schaft braucht Hand­lungs­spiel­räu­me und vor allem Pla­nungs­si­cher­heit, bei­des ist die­ser Tage schwer zu fin­den“, so der IHK-Prä­si­dent und Vor­sit­zen­de des IHK-Gre­mi­ums Forch­heim, Dr. Micha­el Waas­ner. Der IHK-Kon­junk­tur­kli­ma­in­dex für Forch­heim tritt mit 85 Punk­ten auf der Stelle.

Die aktu­el­le Geschäfts­la­ge ist bei den befrag­ten Unter­neh­men aus Stadt und Land­kreis Forch­heim auch zu Jah­res­be­ginn nahe­zu aus­ge­gli­chen. 19 Pro­zent der Fir­men geben ein posi­ti­ves Feed­back und berich­ten, dass ihre Geschäfts­la­ge gut ist. Eine schlech­te betrieb­li­che Situa­ti­on ver­mel­den 21 Pro­zent. Die wei­te­ren 60 Pro­zent stu­fen die Lage als befrie­di­gend ein. Damit ändert sich die Lage­be­ur­tei­lung im Ver­gleich zum Herbst nur leicht. Das Markt­um­feld bleibt ange­spannt und vie­le befrag­te Fir­men berich­ten von Umsatz­rück­gän­gen im Inland und Aus­land – wobei sich die Lage auf dem inter­na­tio­na­len Par­kett schwie­ri­ger für die Unter­neh­men dar­stellt als auf dem Inlands­markt. „Nicht weni­ge Unter­neh­men ste­hen gut da und kön­nen sich auf ihren Märk­ten gut behaup­ten. Auf der ande­ren Sei­te müs­sen wir bei den im Sal­do ste­tig rück­läu­fi­gen Umsät­zen davon aus­ge­hen, dass bei man­chen Unter­neh­men nicht mehr viel Was­ser unterm Kiel sein dürf­te“, so Dr. Waas­ner. Und auch die Kapa­zi­täts­aus­la­stun­gen ändern sich im Ver­gleich zur vor­he­ri­gen Umfra­ge nicht: Jeweils ein Vier­tel berich­tet von einer vol­len bzw. einer zu gerin­gen Auslastung.

Erwar­tun­gen wei­ter im Keller

Der Blick auf die anste­hen­den Mona­te bleibt bei den befrag­ten Forch­hei­mer Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mern unver­än­dert pes­si­mi­stisch. 40 Pro­zent rech­nen mit einer Ver­schlech­te­rung der eige­nen Geschäfts­la­ge. Eine Ver­bes­se­rung erwar­ten hin­ge­gen nur 13 Pro­zent. Die wei­te­ren 47 Pro­zent kal­ku­lie­ren mit einer kon­stan­ten Geschäfts­la­ge in den kom­men­den zwölf Mona­ten. Damit bleibt der Sal­do im tief nega­ti­ven Bereich. „Vie­len befrag­ten Unter­neh­men feh­len Impul­se aus der Welt­wirt­schaft und der Poli­tik, um an eine Ver­bes­se­rung für den eige­nen Betrieb zu glau­ben“, fasst Dr. Waas­ner die Situa­ti­on zusam­men. Gestützt wird die Ein­schät­zung von den Umsatz­er­war­tun­gen, die für das Inlands- und das Aus­lands­ge­schäft zum wie­der­hol­ten Male nega­tiv sind.

Dr. Waas­ner appel­liert: „Es ist aller­höch­ste Zeit: Alle poli­tisch Ver­ant­wort­li­chen müs­sen jetzt die Chan­ce nut­zen, eine Zei­ten­wen­de in der Wirt­schafts­po­li­tik kon­kret ein­zu­läu­ten. Damit unser Stand­ort wie­der zurück zu mehr Wett­be­werbs­fä­hig­keit fin­det, muss die Poli­tik bei­sei­te räu­men, was den wirt­schaft­li­chen Erfolg unse­rer Unter­neh­men hier­zu­lan­de aus­bremst: schlep­pen­de Pla­nungs- und Geneh­mi­gungs­pro­zes­se eben­so wie die über­bor­den­de Büro­kra­tie im betrieb­li­chen Alltag.“

Posi­ti­ver Aus­rei­ßer und im Kam­mer­be­zirk die Aus­nah­me sind die Inve­sti­ti­ons­pla­nun­gen der befrag­ten Betrie­be aus der Wirt­schafts­raum Forch­heim. Das Inve­sti­ti­ons­ni­veau kann sei­ne ver­hal­ten posi­ti­ve Pro­gno­se aus dem Herbst hal­ten, denn mehr Unter­neh­men pla­nen ihre Inve­sti­tio­nen zu stei­gern, als dass Betrie­be die­se sen­ken wol­len. Anders, und in sei­ner Deut­lich­keit mit Sor­ge zu betrach­ten, sieht es bei den Beschäf­tig­ten­pla­nun­gen aus: Die­se rut­schen im Sal­do immer stär­ker in den nega­ti­ven Bereich. Mitt­ler­wei­le rech­net knapp ein Drit­tel der Fir­men mit einem rück­läu­fi­gen Per­so­nal­be­stand. Einen Per­so­nal­auf­bau pla­nen hin­ge­gen nur noch neun Prozent.

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