„Pfle­ge­tag“ am Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz

Logo: Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz

„Wir haben die Berüh­rungs­äng­ste verloren“

Hohes Anse­hen, gutes Gehalt: Beim Pfle­ge­tag haben fast 20 Teil­neh­mer die Vor­zü­ge einer Aus­bil­dung im Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz haut­nah ken­nen­ge­lernt und auch über die Her­aus­for­de­run­gen im Berufs­all­tag gesprochen.

Mit­ten in den Feri­en haben sich Lui­sa und Sophie aus Grä­fen­berg auf den Weg nach Forch­heim gemacht, um beim Pfle­ge­tag im Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz dabei sein zu kön­nen. „Wir besu­chen bei­de den M‑Zweig in der Mit­tel­schu­le und wol­len heu­te ein­fach mal den Aus­zu­bil­den­den hier im Kli­ni­kum beim Berufs­all­tag über die Schul­tern schau­en“, freu­en sich die bei­den 14 und 15 Jah­re alten Schul­freun­din­nen und fol­gen den rund 20 Teil­neh­mern zum Start in einen span­nen­den Schnup­per­tag im Krankenhaus.

Auch Han­na und Suzan­na sind an die­sem Vor­mit­tag dem Auf­ruf gefolgt, sich die theo­re­ti­sche und prak­ti­sche Aus­bil­dung in der Berufs­schu­le für Pfle­ge im Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz aus näch­ster Nähe anschau­en zu kön­nen. „Wir sind aus der Ukrai­ne und wür­den ger­ne eine Aus­bil­dung begin­nen“, sagen Han­na und Suzan­na, die der Krieg in ihrem Hei­mat­land vor zwei Jah­ren nach Forch­heim ver­schla­gen hat. „Ich habe in der Ukrai­ne als Mas­seu­rin gear­bei­tet“, sagt die 37-jäh­ri­ge Suzan­na. „Ich war in einer Per­so­nal­ab­tei­lung tätig“, sagt die 29-jäh­ri­ge Han­na schon in fast per­fek­tem Deutsch.

Schulleiter Andreas Schneider hebt gemeinsam mit Hanna, Lisa und Suzanna eine Patientenpuppe aus dem Krankenbett in der Berufsfachschule für Pflege im Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz. Foto: Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz.

Schul­lei­ter Andre­as Schnei­der hebt gemein­sam mit Han­na, Lisa und Suzan­na eine Pati­en­ten­pup­pe aus dem Kran­ken­bett in der Berufs­fach­schu­le für Pfle­ge im Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz. Foto: Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz.

Der­weil stel­len Pfle­ge­dienst­lei­te­rin Sabi­ne Jacob und Schul­lei­ter Andre­as Schnei­der die „Stars“ des Pfle­ge­ta­ges vor. „Ele­na, Flo­ri­an und Lisa absol­vie­ren bei uns im Kli­ni­kum eine Pfle­ge­aus­bil­dung und zei­gen Ihnen heu­te den Berufs­all­tag einer ange­hen­den Pfle­ge­fach­kraft“, sagt Schul­lei­ter Schnei­der und schickt die Teil­neh­mer in Grup­pen auf die Rei­se. Über das bun­te Foy­er gelan­gen Lui­sa, Sophie, Han­na und Suzan­na gemein­sam mit den ande­ren über end­lo­se Trep­pen, Flu­re und Gän­ge auf die ein­zel­nen Sta­tio­nen. In der All­ge­mein­chir­ur­gie zeigt Lisa ihren Schü­lern, wie Pro­fis den Blut­druck checken und die Tem­pe­ra­tur der Pati­en­ten kon­trol­lie­ren. Im Klas­sen­zim­mer der Berufs­schu­le steht der­weil Pfle­ge­päd­ago­gin Katha­ri­na Zobel an der digi­ta­len Tafel und spricht mit der Klas­se über das Wun­der der Geburt. Im Pra­xis­raum zeigt Schul­lei­ter Schnei­der den Teil­neh­mern, wel­che Hand­grif­fe bei der Ver­sor­gung der Pati­en­ten im Kran­ken­bett am besten funktionieren.

Danach ste­hen die Vor­zü­ge und Her­aus­for­de­run­gen des Pfle­ge­be­rufs auf dem Stun­den­plan. „Pfle­ge­kräf­te genie­ßen wie Ärz­te in der Bevöl­ke­rung das höch­ste Anse­hen unter allen Berufs­grup­pen“, sagt Schnei­der und betont, dass Pfle­ge­kräf­te auch beim Ver­dienst unter allen Aus­bil­dungs­be­ru­fen den aller­er­sten Platz bele­gen. „Der Beruf for­dert uns aber auch her­aus“, sagt Schnei­der und spricht ganz offe­nen von schwie­ri­gen Situa­tio­nen im Klinikalltag.

„Manch­mal muss man um Wor­te rin­gen.“ Auf die­se Grenz­erfah­run­gen wür­den die ange­hen­den Pfle­ge­kräf­te im Rah­men der Aus­bil­dung vor­be­rei­tet. „Wir legen in der Aus­bil­dung viel wert dar­auf, unse­ren Pfle­ge­schü­lern die psy­cho­lo­gi­schen Kom­pe­ten­zen bei­zu­brin­gen, um einen per­sön­li­chen Schutz­raum auf­bau­en zu kön­nen“, betont Schnei­der und erklärt, dass sich die Pfle­ge­kräf­te das hohe Anse­hen in der Gesell­schaft durch die­ses Mei­stern von Grenz­erfah­run­gen erar­bei­tet hät­ten. „Natür­lich gibt es auch ganz vie­le schö­ne Momen­te. Wenn zum Bei­spiel ein Baby hier in Forch­heim auf die Welt kommt oder ein Pati­ent nach geheil­ter Krank­heit das Kli­ni­kum wie­der gesund ver­las­sen kann“, sagt Schnei­der und blickt in strah­len­de Gesichter.

„Mir hat der Ein­blick in die Pra­xis hier beim Pfle­ge­tag total viel gebracht“, freut sich Sophie und Lui­sa nickt. „Wir haben die Berüh­rungs­äng­ste, die viel­leicht da waren, durch den heu­ti­gen Tag ver­lo­ren und ver­ste­hen jetzt den Sinn von einem Kran­ken­haus und dem Ein­satz von Ärz­ten und Pfle­gern für die Pati­en­ten viel bes­ser“, freu­en sich die bei­den Schü­le­rin­nen aus Gräfenberg.

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